Lieferengpässe und die Folgen des Ukrainekriegs haben die Inflation nach oben getrieben. So stiegen etwa die Preise für einen Liter Super-Benzin in Deutschland Anfang März erstmals auf mehr als zwei Euro. Das Ifo-Institut schätzt, dass durch den Anstieg der Verbraucherpreise allein im ersten Vierteljahr 2022 rund sechs Milliarden Euro an Kaufkraft verlorengegangen sind. Deutschlands Ökonomen erwarten für dieses Jahr die höchste Inflation seit der Wiedervereinigung. Überall in Europa werden Entlastungspakete diskutiert, um die Folgen der hohen Preissteigerungen abzufedern.

Lichtblick für Verbraucher: Preise für Internetanschlüsse sinken.


Verbraucherpreisindex für Telekommunikationsdienstleistungen rückläufig

Allerdings: Wenn man genauer hinschaut, stellt man Unterschiede fest. Während die Preise für Energie und Nahrungsmittel massiv angestiegen sind, sind die Preise für andere Güter und Dienstleistungen deutlich moderater angestiegen. Ein besonderer Lichtblick aus Sicht der Verbraucher: die Preisentwicklung von Breitbandanschlüssen und Mobilfunkdiensten. Der Verbraucherpreisindex für Telekommunikationsdienstleistungen ist laut Statistischem Bundesamt in den letzten Jahren stetig zurückgegangen: insgesamt minus 5,7 Prozent seit 2015. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum sind die allgemeinen Verbraucherpreise um 12,5 Prozent angestiegen. Schnelle, hochwertige Breitband- und Mobilfunkanschlüsse, spätestens seit der Pandemie für viele Menschen unverzichtbar, tragen damit auch dazu bei, die Inflation zu dämpfen.

Die Berechnung der Verbraucherpreisindizes ist komplizierter als es auf den ersten Blick erscheinen mag. So hat sich beispielsweise der Preis für einen durchschnittlichen Neuwagen in 30 Jahren fast verdreifacht - aber die Autos von heute sind besser ausgestattet und bieten mehr Sicherheits-, Komfort- und Assistenzsysteme als Neuwagen vor 30 Jahren. Kurzum: Neuwagen von heute sind nicht vergleichbar mit denen vor 30 Jahren. Das Statistische Bundesamt trägt diesem Phänomen Rechnung, indem es eine Reihe von Qualitätsanpassungsverfahren anwendet.

In den letzten zehn Jahren ist für Netzbetreiber der Umsatz pro Kunde gesunken

Auch bei Computern und Smartphones ist der technische Fortschritt augenscheinlich. Smartphones, die aktuell im Handel sind, haben schnellere Chips, bessere Kameras, mehr Speicherplatz als die Geräte, die vor fünf Jahren angeboten wurden. Ein Smartphone, das heute 500 Euro kostet, ist wesentlich besser als ein Smartphone, das vor fünf Jahren 500 Euro gekostet hat.

Was vielen Verbrauchern allerdings nicht unbedingt bewusst ist: Auch die Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit von schnellen Internetanschlüssen und breitbandigem Mobilfunk hat sich in den letzten Jahren dramatisch verbessert.

Festnetz-Breitband: schnellere Anschlüsse, enorm ansteigender Datenverkehr

Die Entwicklung bei Festnetz-Breitbandanschlüssen ist beeindruckend: Vor zehn Jahren entfielen mehr als 60 Prozent der Breitband-Nachfrage auf Anschlüsse mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von weniger als 6 Mbit/s; der Anteil schneller Anschlüsse mit über 50 Mbit/s lag damals gerade einmal bei 1,1 Prozent. Heute können über 95 Prozent der Haushalte in Deutschland schnelle Breitbandanschlüsse mit über 50 Mbit/s buchen; das Gros der Verbraucher fragt diese auch nach. Mit dem Ausbau von "Fiber to the home" können immer mehr Haushalte in Deutschland Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s nutzen. Der Ausbau der Datenautobahn geht Hand in Hand mit rasant ansteigendem Datenverkehr: Das durchschnittliche Datenvolumen pro Anschluss und Monat lag 2011 noch bei 12 GB - heute liegt es bei 226 GB und hat sich damit verneunzehnfacht.

Mobilfunk: Mehr Tempo und mehr Daten bei sinkenden Erlösen

Auch im Mobilfunk hat sich enorm viel getan. In Deutschland ging die Versteigerung der zur Nutzung für 4G vorgesehenen Frequenzlizenzen Ende Mai 2010 zu Ende. Im Anschluss wurden die 4G-Netze sukzessive ausgebaut, die gegenüber 3G ein Vielfaches an Übertragungsgeschwindigkeit boten. Der Ausbau der 4G-Netze legte den Grundstein für den Boom des mobilen Internets: Während das durchschnittliche Datenvolumen im Mobilfunk im Jahr 2011 noch bei bescheidenen 166 MB pro Monat lag, sind es zehn Jahre später 3,3 GB (bei Telekom-Vertragskunden sogar 7,7 GB). D.h. das durchschnittliche Datenvolumen pro Mobilfunkanschluss hat sich innerhalb einer Dekade verzwanzigfacht. Und auch im Mobilfunk ist der Netzausbau unverändert in vollem Gange: In Deutschland startete der Ausbau der 5G-Netze im zweiten Halbjahr 2019; heute deckt das 5G-Netzder Telekom bereits über 90 Prozent der Haushalte ab.

Die Zeitrafferbetrachtung verdeutlicht, dass Verbraucher von immer leistungsfähigeren Mobilfunknetzen und einer stetig zunehmenden Verfügbarkeit profitieren. Gleichwohl bezahlen Verbraucher in Deutschland immer weniger für ihre Mobilfunkverträge: Laut Branchenverband GSMA lagen die durchschnittlichen Erlöse pro Mobilfunkkunde 2011 bei 24,42 Euro im Monat, im Jahr 2021 waren es nur noch 19,12 Euro im Monat. Auch der Vergleich zu anderen Industrieländern zeigt, dass Verbraucher in Deutschland von günstigen Tarifen profitieren.

Viele von uns waren in der Pandemie mehr denn je auf schnelle Internetanschlüsse angewiesen. Gut zu wissen, dass schnelle Internetanschlüsse und breitbandiger Mobilfunk auch erschwinglich sind - ein Hort der Stabilität in Zeiten der Inflation.

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Deutsche Telekom AG published this content on 31 March 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 04 April 2022 07:13:01 UTC.