FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es am Mittwoch weiter nach oben gegangen. Der DAX beendete den Tag mit einem Plus von 1,0 Prozent bei 15.507 Punkten. Doch die Schwankungen der vergangenen Tage sind besorgniserregend. Nach einem Rutsch vom Freitaghoch bis zum Montagtief um knapp 5 Prozent ging es seitdem um gut 3 Prozent nach oben. Damit ist die Volatilität an die Börse zurückgekehrt. Ein Auslöser ist die Milliarden Dollar schwere Schieflage des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande. Am Donnerstag steht wohl eine weitere Zinszahlung an. In China stehen Millionen von Wohnungen leer. Die Unsicherheit über den möglichen Zusammenbruch des Kolosses dürfte die Kapitalmärkte noch länger begleiten, auch wenn die Entwicklung nicht überraschend kam.


   Tapering und Zinserwartungen im Blick 

Noch am Mittwoch wird die US-Notenbank das Ergebnis ihrer Zinssitzung mitteilen. "Die große Frage ist, ob die Fed schon heute einen konkreten Zeitplan für die Rückführung ihrer monatlichen Anleihenkäufe verkünden wird. Angesichts der aktuellen Entwicklungen um den chinesischen Immobilienentwickler Evergrande und der noch immer nicht erhöhten Schuldenobergrenze in den USA halte ich dies jedoch für zunehmend unwahrscheinlich", so Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Daneben steht eine mögliche Verschiebung der Zinserhöhungserwartungen durch die Fed-Mitglieder im Blick.

Der Quartalsbericht von Fedex dämpfte auch die Stimmung für die Aktien der Deutschen Post (-1,5%). Der US-Wettbewerber hat mit den Zahlen für das vergangene erste Quartal des neuen Geschäftsjahres schon den Ausblick auf das Gesamtjahr heruntergenommen. Lufthansa stand mit dem Start des Bezugsrechtehandels im Blick. Die Kapitalerhöhung im Verhältnis eins zu eins zu 3,58 Euro wird die zukünftigen Gewinne stark verwässern.

Verbio Vereinigte Bioenergie gerieten stark unter Druck, der Kurs fiel um 11 Prozent. "Der Gewinnausblick enttäuscht", so ein Marktteilnehmer. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn mehr als zwei Drittel gewonnen hat, setzten Gewinnmitnahmen ein. Traton schlossen nach Abgaben im frühen Geschäft 1,9 Prozent im Plus, nachdem der Nutzfahrzeughersteller die durch Lieferengpässen bei Halbleitern erwartet schwachen Zahlen zum dritten Quartal plus Ausblick vorgelegt hat.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.506,74  +1,0%    +13,03% 
DAX-Future   15.491,00  +1,3%    +13,63% 
XDAX         15.512,42  +1,3%    +13,49% 
MDAX         35.206,43  +0,6%    +14,32% 
TecDAX        3.896,16  -0,3%    +21,27% 
SDAX         16.798,07  +1,0%    +13,77% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     171,73    +10 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           27         12     1          3.107,0        54,1    61,5 
MDAX          30         19     1            774,5        62,2    47,2 
TecDAX        15         15     0            574,1        16,8    22,0 
SDAX          53         15     2            235,1        10,8    11,5 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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September 22, 2021 11:48 ET (15:48 GMT)