FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Mittwoch mit kleinen Aufschlägen gestartet. Es herrscht Erleichterung, dass sich der chinesische Markt nach den Feiertagen relativ stabil zeigt. Eine Tochter des angeschlagenen Immobilienkonzerns Evergrande wird die aktuell fälligen Zinsen auf eine Anleihe bedienen und die chinesische Notenbank versorgt den Markt mit zusätzlicher Liquidität. Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 15.391, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,5 Prozent auf 4.118 nach oben.

"Andererseits spricht das Umfeld weiter für Volatilität", so ein Marktteilnehmer. Denn die Evergrande-Krise sei bei weitem noch nicht ausgestanden, am Donnerstag ist noch eine weitere Zinszahlung - diesmal in US-Dollar - fällig. Daneben wartet der Markt auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank mit einer möglichen Ankündigung des Taperings - und auch die anstehende Bundestagswahl schürt laut Marktteilnehmern die Unsicherheit.


   Tapering und Zinserwartungen im Blick 

"Die große Frage ist, ob die Fed schon heute einen konkreten Zeitplan für die Rückführung ihrer monatlichen Anleihenkäufe verkünden wird. Angesichts der aktuellen Entwicklungen um den chinesischen Immobilienentwickler Evergrande und der noch immer nicht erhöhten Schuldenobergrenze in den USA halte ich dies jedoch für zunehmend unwahrscheinlich", so Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners. Daneben steht eine mögliche Verschiebung der Zinserhöhungserwartungen durch die Fed-Mitglieder im Blick.

Ein nachbörslicher Kurseinbruch bei Fedex dämpft laut Marktteilnehmern auch die Stimmung für die Aktien der Deutschen Post (-1,7%). Das Unternehmen hat mit den Geschäftszahlen für das vergangene erste Quartal des neuen Geschäftsjahres schon den Ausblick auf das Gesamtjahr heruntergenommen. Der Kurs sackte nachbörslich um knapp 5 Prozent ab. Fedex hat die Gewinnerwartungen an das Quartal um etwa 10 Prozent verfehlt.

Traton verlieren 0,9 Prozent. "Das ist eine Umsatzwarnung", so ein Händler. Laut Traton drückt die Chip-Knappheit den Umsatz noch stärker als erwartet. "Prinzipiell sind die Probleme bekannt, das Ausmaß überrascht dennoch negativ" so ein Händler. Zudem erwartet Traton, dass die Situation bis ins kommende Jahr hinein angespannt bleibe.


   Bezugsrechtshandel bei Lufthansa startet 

Lufthansa stehen mit dem Start des Bezugsrechtehandels im Blick. Die Kapitalerhöhung im Verhältnis eins zu eins zu 3,58 Euro wird die zukünftigen Gewinne stark verwässern. Der Kurs hatte am Dienstag im Handelsverlauf bereits deutlich ins Minus gedreht. Die beteiligten Banken haben die Kapitalerhöhung garantiert. Mit ihr sollen die Staatshilfen aus der Corona-Krise abgelöst werden. Lufthansa verlieren 27,4 Prozent auf 6,08 Euro, die Bezüge gehen bei 2,40 Euro um. Das ergibt einen Gesamtwert von 8,48 Euro - die Lufthansa-Aktie schloss am Vortag bei 8,38 Euro.

Für die Aktie des Wettanbieters Flutter geht es an der Londoner Börse um 5,2 Prozent nach oben. Das Papier profitiert von der Beilegung eines Rechtsstreits in den USA. Daneben stützen positive Aussagen zur Entwicklung des Australien-Geschäfts. Das dortige Wachstum habe sich in den vergangenen fünf Jahren auf durchschnittlich 21 Prozent belaufen. Nach Einschätzung von Jefferies dürfte die Entwicklung in Australien positiv von den Aktionären aufgenommen werden.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %        absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.118,38      +0,5%          20,87         +15,9% 
Stoxx-50                3.526,27      +0,4%          12,85         +13,5% 
DAX                    15.391,38      +0,3%          42,85         +12,2% 
MDAX                   35.108,68      +0,4%         123,47         +14,0% 
TecDAX                  3.901,64      -0,1%          -5,73         +21,4% 
SDAX                   16.709,58      +0,5%          77,78         +13,2% 
FTSE                    7.033,72      +0,8%          52,74          +8,1% 
CAC                     6.603,48      +0,8%          50,75         +19,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                   absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,31                     +0,00          +0,26 
US-Zehnjahresrendite        1,33                     +0,00          +0,41 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Mi, 08:15 Uhr  Di, 18.24 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1728      +0,0%         1,1723         1,1727   -4,0% 
EUR/JPY                   128,38      +0,2%         128,41         128,18   +1,8% 
EUR/CHF                   1,0823      -0,0%         1,0833         1,0831   +0,1% 
EUR/GBP                   0,8598      +0,2%         0,8586         0,8582   -3,7% 
USD/JPY                   109,46      +0,2%         109,55         109,30   +6,0% 
GBP/USD                   1,3639      -0,2%         1,3652         1,3664   -0,2% 
USD/CNH (Offshore)        6,4715      -0,2%         6,4694         6,4813   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD                42.477,26      +2,5%      42.037,26      42.952,01  +46,2% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,43      70,49          +1,3%           0,94  +49,3% 
Brent/ICE                  75,17      74,36          +1,1%           0,81  +47,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.776,50   1.774,53          +0,1%          +1,98   -6,4% 
Silber (Spot)              22,73      22,48          +1,1%          +0,26  -13,9% 
Platin (Spot)             971,60     957,13          +1,5%         +14,48   -9,2% 
Kupfer-Future               4,21       4,13          +2,0%          +0,08  +19,4% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

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September 22, 2021 04:09 ET (08:09 GMT)