Deutsche Post AG: Deutsche Post AG hebt Prognose für 2020 auf

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Deutsche Post AG: Deutsche Post AG hebt Prognose für 2020 auf

07.04.2020 / 18:21 CET/CEST
Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung
(EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
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Veröffentlichung einer Insiderinformation gemäß Artikel 17 MAR

Deutsche Post AG hebt Prognose für 2020 auf

Seit der beginnenden Ausbreitung des Corona-Virus im Februar ist unser Fokus
darauf gerichtet, die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter und die
Funktionsfähigkeit unserer operativen Netzwerke zu gewährleisten und dadurch
mit unseren Dienstleistungen unseren Kunden in schwierigem Umfeld zur
Verfügung zu stehen. Trotz örtlicher Einschränkungen sind unsere operativen
Leistungen weiterhin weltweit gewährleistet.

Das sich heute abzeichnende Bild zur Ergebnisentwicklung in März steht
erwartungsgemäß unter dem Einfluss der weltweiten Maßnahmen zur
Eindämmung
der Covid-19-Pandemie.
Nachdem wir bereits für den Monat Februar eine Abweichung in der
Ergebnisentwicklung von unserer ursprünglichen Planungen von ca. EUR50
Millionen verzeichnet haben, sehen wir für den Monat März eine Abweichung
gegenüber unserem Plan durch die Pandemie-Effekte in der Größenordnung von
EUR150 Millionen.

Während dieser Effekt im Vormonat lediglich die Unternehmensbereiche DHL
Global Forwarding und DHL Express betraf, sind im März im Zuge der
weltweiten Ausdehnung der Pandemie alle Unternehmensbereiche davon erfasst
worden, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß.
Entsprechend dem Geschäftsmodell, der geographischen Präsenz und der
unterschiedlichen Kundensektoren stellt sich die Entwicklung in den
Unternehmensbereichen im Detail wie folgt dar:

P&P Deutschland: Mit Beginn der aktuellen Pandemie-Maßnahmen in Deutschland
sehen wir zwar im Briefbereich einen Volumen- und Umsatzrückgang im
2-stelligen Prozentbereich - getrieben vor allem durch ausgesetzte
Direktmarketing-Kampagnen unserer Kunden -, andererseits sehen wir stabiles,
vor allem zum Monatsende hin anziehendes Paketvolumen; das Wachstum im
Paketgeschäft liegt in den ersten 3 Monaten im Rahmen unserer Guidance von 0
- 5%. Durch die Covid-19-bedingten Umsatzeinbußen im Briefgeschäft sowie die
zusätzlichen Aufwendungen zur Sicherstellung des operativen Betriebs sehen
wir für den Monat März eine Ergebniseinbuße durch Covid-19 in der
Größenordnung von EUR40 Millionen. Insgesamt erwarten wir für das erste
Quartal ein EBIT von rd. EUR330 Millionen.

Express: Die Covid-19-Auswirkungen auf das weltweite Geschäft und das
Ergebnis folgen der Ausbreitung der Pandemie-Maßnahmen. Während sich das
China-Geschäft bereits im März wieder spürbar erholen konnte, sehen wir den
Verlauf, den das Geschäft im Februar in China nahm, jetzt in den Regionen
Europa und Nordamerika. Mit dem Einsetzen der jeweiligen lokalen
Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen sehen wir in diesen Märkten zunächst eine
deutliche Verringerung der üblichen Sendungsmengen. Jedoch erweist sich auch
hier die Verfügbarkeit einer Flotte von Frachtfliegern als wichtiger Faktor,
um unseren Kunden überhaupt noch eilige Transporte zu ermöglichen. Insgesamt
sehen wir für den Monat März eine Covid19-bedingte Planunterschreitung im
Ergebnis von ca. EUR60 Millionen. Für das 1.Quartal wird das EBIT bei rd. EUR390
Millionen liegen inklusive eines negativen Covid-19-Effektes in Höhe von rd.
EUR90 Millionen im Quartal.

Global Forwarding, Freight: Analog zum weltweiten Expressgeschäft folgt die
regionale Entwicklung in Europa und Nordamerika unter den
Pandemieauswirkungen der Entwicklung, die wir bereits im Februar in China
gesehen haben. Insgesamt gibt es deutliche Volumenrückgänge in Luft- und
Seefracht bei gleichzeitig noch stärkeren Einschnitten bei der im Markt
befindlichen Kapazität, insbesondere in der Luftfracht. Bei tendenziell
verbesserten Rohertragsmargen ergibt sich für den März eine
Covid-19-bedingte Planunterschreitung von ca. EUR10 Millionen. Für das
1.Quartal wird das EBIT bei rd. EUR70 Millionen liegen inklusive eines
negativen Covid-19-Effektes von rd. EUR 30 Millionen im Quartal.

Supply Chain: Wir sehen stark unterschiedliche positive wie negative
Entwicklungen je nach Region und Kundenbranche. Während beispielsweise die
Aktivitäten für Kunden im Bereich Automotive oder Retail (Fashion) deutlich
rückläufig waren, haben wir im Bereich Retail (Lebensmittel) und Life
Science/Health Care teilweise deutlich positive Impulse gesehen. Durch die
weltweiten Pandemie-Maßnahmen entstehende Umsatzeinbußen und Zusatzkosten
führen im Monat März zu einer negativen Abweichung vom geplanten EBIT um ca.
EUR30 Millionen; für das 1.Quartal wird das EBIT bei rd. EUR100 Millionen
liegen.

eCommerce Solutions: Bei ebenfalls regional sehr unterschiedlichen
Auswirkungen sehen wir vor allem in Spanien und Indien insgesamt stark
rückläufige B2B-Volumen und Zusatzkosten, die auch durch insgesamt
anziehende B2C-Volumen nicht kompensiert werden können. Für den März sehen
wir eine Covid-19-bedingte Planunterschreitung von rd. EUR10 Millionen; für
das 1.Quartal wird das EBIT bei knapp EUR10 Millionen liegen.

Für die Monate Februar und März zusammen liegt somit die Covid-19-bedingte
Planunterschreitung für den Konzern bei ca. EUR200 Millionen. Das berichtete
Konzern-EBIT wird für das 1.Quartal bei rd. EUR590 Millionen liegen. Darin
sind rd. EUR230 Millionen der bereits angekündigten Aufwendungen für die
Neuausrichtung des StreetScooter-Geschäftes berücksichtigt.
Das um die Covid-19-bedingten Effekte sowie die Aufwendungen für das
StreetScooter-Geschäft bereinigte Konzern-EBIT liegt somit um ca. EUR200
Millionen über dem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis des
Vorjahresquartals (EUR814 Millionen).

Nachdem wir - unter Berücksichtigung der typischen saisonalen Effekte - mit
einer guten Cashflow-Entwicklung in das Jahr gestartet waren, haben wir im
März keine signifikante Verschlechterung des Cashflow gesehen, die über den
Covid-19-bezogenen EBIT-Effekt hinausging.

Wir werden die umfängliche Berichterstattung zum 1.Quartal des Jahres wie
geplant am 12. Mai veröffentlichen.

Während die Entwicklung der Geschäftssituation in China in den vergangenen
Wochen durchaus ermutigend ist, stehen wir in Europa und Nordamerika noch in
einer früheren Phase der Pandemie. Derzeit lässt sich angesichts der hohen
Dynamik der Entwicklungen nicht abschätzen, wie lange die gravierenden
Einschränkungen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens in weiten
Teilen der Welt in Folge der Corona-Pandemie andauern werden und in welcher
Verfassung die Weltwirtschaft diese Pandemie übersteht.

Angesichts der inzwischen weltweiten Ausdehnung der Corona-Pandemie und den
zu erwartenden Auswirkungen zumindest für das laufende Geschäftsjahr, ist
eine Unterscheidung zwischen einem Pandemie-Effekt und einem darum
bereinigten Ergebnis zunehmend weniger sinnvoll und leistbar.

In seiner heutigen Sitzung hat der Vorstand daher entschieden, die bisherige
Ergebnisprognose für das Jahr 2020 nicht mehr aufrechtzuerhalten. Sobald
eine Stabilisierung der Entwicklungen in den wichtigen Volkswirtschaften
absehbar ist und eine verlässlichere Basis für detaillierte Ergebnisprognose
gegeben ist, werden wir dem Markt eine neue Prognose kommunizieren.

Jedoch bestätigen wir auch aus heutiger Sicht unsere bestehende
mittelfristige Prognose für ein Konzern-EBIT von mindestens EUR5,3 Milliarden
für das Jahr 2022. Ebenso haben unsere kumulierte Capex- und Free
Cashflow-Prognosen 2020 bis 2022 weiter Bestand, stehen jedoch unter dem
Vorbehalt eines Pandemie-bedingten Effektes auf den Free Cashflow im
laufenden Jahr.


Erläuterungen zu den herangezogenen Finanzkennzahlen sind in dem auf der
Unternehmenswebseite von der Deutschen Post DHL Group veröffentlichten
Geschäftsbericht 2019 (siehe Seite 15) unter dem folgenden Link verfügbar:

https://www.dpdhl.com/de/investoren/service/berichte.html

Der Vorstand der Deutsche Post AG hat heute ferner entschieden, den Termin
für die ordentliche Hauptversammlung, bisher für den 13. Mai 2020 geplant,
auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr zu verschieben. Damit werden
sich auch der Beschluss der Hauptversammlung über die Verwendung des
Bilanzgewinns des Geschäftsjahres 2019 und die Auszahlung der Dividende von
EUR1,25 je Aktie verschieben.

Die Durchführung einer Präsenzhauptversammlung ist aufgrund der
Covid-19-Pandemie gegenwärtig nicht möglich. Die Hauptversammlung wird als
virtuelle Hauptversammlung ohne Präsenz der Aktionäre durchgeführt, wenn die
Pandemie-Lage die Durchführung einer Präsenz-Hauptversammlung auch zu einem
späteren Zeitpunkt nicht erlaubt.

Sobald eine verlässliche Planung und sichere Durchführung der
Hauptversammlung wieder möglich sind, werden wir einen neuen Termin für die
Hauptversammlung bekanntgeben.




Kontakt:
Martin Ziegenbalg
EVP Investor Relations
Tel: 0228-182-63000


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07.04.2020 CET/CEST Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
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                   Stuttgart; Freiverkehr in Tradegate Exchange
   EQS News ID:    1017637



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1017637 07.04.2020 CET/CEST

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