FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


 
1. Deutsche Produktion steigt im Januar leicht 

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands dürfte im Januar etwas gestiegen sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten einen Zuwachs gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent, nachdem es im Dezember eine Stagnation gegeben hatte. Das ist insofern erstaunlich, als der Umsatz im verbreitenden Gewerbe um 1,1 Prozent zurückgegangen ist und beide Größen normalerweise gut korreliert sind.

>>> Montag, 8. März 2021; 08:00 Uhr


 
2. Liefert die Deutsche Post eine Dividendenerhöhung? 

Die Deutsche Post hat Mitte Januar mit starken vorläufigen 2020-er Zahlen und der für 2020-22 angehobenen Prognose für den freien Cashflow Begehrlichkeiten bei Investoren geweckt. Eine höhere Dividende sollte 2020 auf jeden Fall drin sein als die zuletzt 1,15 Euro je Aktie - vielleicht sogar eine Sonderdividende oder möglicherweise sogar ein Aktienrückkaufprogramm. Der Bonner Logistikkonzern ist als Paket- und Express-Lieferant einer der Profiteure der pandemiebedingten Lockdowns, der operative Gewinn übertraf die im Oktober angehobene Prognose. Mit Spannung wird der detaillierte Ausblick für 2021-23 erwartet. Dieser müsste berücksichtigen, dass sich der Paketboom irgendwann wieder auf einem 'normalen' Niveau einpendelt. 2021 bekommt das Briefgeschäft nochmal Rückenwind von sieben Wahlen und dem Versand von Impfinformationen.

>>> Dienstag, 9. März 2021; 07:00 Uhr


 
3. Bei Continental ist die Luft raus 

Große Überraschungen dürfte es bei Vorlage der Geschäftszahlen von Conti für das vergangene Jahr nicht geben. Der Autozulieferer hatte angesichts der düsteren Lage in der Autobranche im ersten Halbjahr bereits rote Zahlen für 2020 angekündigt. Die Dividende wird daher ganz gestrichen. Wird 2021 alles besser? Wohl kaum. Analysten rechnen bei Conti im Gegensatz zu vielen Autoherstellern mit einem ziemlich vorsichtigen Ausblick. Das könnte auch daran liegen, dass der neue Chef Nikolai Setzer zunächst lieber tief stapeln wird, um im Jahresverlauf positiv überraschen zu können. Potenzial bietet da auch der geplante Spin-Off der Antriebssparte.

>>> Dienstag, 9. März 2021; 08:30 Uhr


 
4. Adidas präsentiert nach turbulentem Jahr Strategie 2025 

Adidas schließt ein turbulentes Jahr ab, in dem das Covid-19-Virus einiges durcheinander brachte. Die Strategie-Ankündigung 2025 verschob sich von November auf März. Der Einzelhandel, Verkaufskanal Nr. 1 für Sportartikel, war monatelang durch Lockdowns blockiert, so dass Adidas seit dem zweiten Quartal auf Sicht fährt und keine Jahresprognose ausgab. Zudem sah es lange nach einem Dividendenausfall aus, nun werden 3,00 Euro je Aktie gezahlt. 2020 sind deutliche Rückgänge beim Umsatz und überproportional beim Gewinn zu erwarten. Im Schlussquartal dürften starke Online-Umsätze und China für Ausgleich gesorgt haben. Dominieren wird allerdings die Fünfjahres-Strategie. Eine Weiche hat CEO Kasper Rorsted schon gestellt: Reebok wird verkauft. Die Pläne werden sich also auf die Marke Adidas konzentrieren. Erwartet werden margenverbessernde E-Commerce-Initiativen und nachhaltige Innovationen.

>>> Mittwoch, 10. März 2021; 07:30 Uhr


 
5. Bayer verkündet Ziele für die nächsten Jahre 

Bald drei Jahre liegt bei Bayer die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto zurück. Bislang, das zeigt die Bayer-Aktie deutlich, ist die Transaktion keine Erfolgsstory. Noch immer laboriert der Konzern aus Leverkusen an den Glyphosat-Schadensersatzklagen, die er sich in den USA eingefangen hat, und auch operativ läuft es nicht optimal. Überdies drücken hohe Schulden. Auf einem zweitägigen Kapitalmarkttag will Bayer nun einen Blick in die Zukunft geben, mittelfristige Finanzziele und Prioritäten für die nächsten Jahre nennen, zum Stand neuer Produkte informieren, die vor allem im Pharmabereich dringend gebraucht werden, und sich zum Konzernportfolio äußern. Für Anleger ist das alles vielleicht spannender als eine Jahresbilanz.

>>> Mittwoch, 10. März 2021


 
6. EZB lässt Geldpolitik unverändert - Warnung vor Renditeanstieg 

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte seine Geldpolitik unverändert lassen, zugleich aber vor den negativen Auswirkungen der gestiegenen Staatsanleiherenditen für die Finanzierungsbedingungen in der Wirtschaft warnen. Analysten erwarten, dass der Rat sowohl die Leitzinsen und die Wertpapierkaufprogramme als auch die sie betreffende Forward Guidance bestätigen wird. Allerdings kann die EZB ihre Käufe im Rahmen des Pandemiekaufprogramms PEPP bei operativer Erfordernis erhöhen, ohne den Rat zu fragen. Viele Beobachter sind der Meinung, dass sie das bereits getan hat und am Montag in ihrem Wochenbericht mitteilen wird.

>>> Donnerstag, 11. März 2021; Ergebnis: 13:45 Uhr; PK: 14:30 Uhr


 
7. Landtageswahlen als Votum über das Corona-Management 

Ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie steht das deutsche Krisenmanagement erstmals zur Abstimmung - zumindest auf Landesebene, wenn in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt wird. Trotz des steigenden Frusts über die schleppende Impfkampagne erhalten die aktuellen Regierungen in beiden Ländern hohe Zustimmungswerte. In Stuttgart haben die Grünen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann klar die Nase vorn. Dagegen droht CDU-Herausforderin Susanne Eisenmann, die zuletzt mit ihrer Forderung nach raschen Schulöffnungen für Verwunderung gesorgt hatte, eine Wahlschlappe. In Rheinland-Pfalz ist Landeschefin Maul Dreyer (SPD) in Umfragen führend. Spannend wird, wie viele Wähler sich nun von der AfD abwenden, seitdem der Verfassungsschutz die Partei als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstufen will.

>>> Sonntag, 14. März 2021

Mitarbeit: Ulrike Dauer, Petra Sorge, Olaf Ridder, Hans Bentzien, Markus Klausen

Kontakt zum Autor: topnews.de@dowjones.com

DJG/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2021 09:30 ET (14:30 GMT)