Der deutsche Büromarkt befindet sich in der düstersten Lage seit Anfang 2009 während der globalen Finanzkrise, wie ein Index der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) am Donnerstag zeigte.

Die jüngsten Daten zeigen einen Abschwung, der den Markt für Gewerbeimmobilien in Europas größter Volkswirtschaft tiefer in den Bereich der Krise führt. Besonders schwach war die Nachfrage in Berlin, München und Köln mit Rückgängen von mehr als 30%, so die Bank.

Die PBB selbst leidet unter dem Rückgang des Immobilienmarktes. In diesem Jahr sind die Aktien der Bank um fast 40% eingebrochen, nachdem sie die Rückstellungen für faule Kredite verdoppelt und ihr Kreditrating auf eine Stufe über "Ramsch" herabgestuft wurde. Die Bank hat eine Reihe von Erklärungen abgegeben, um die Anleger zu beruhigen.

Der vierteljährliche Index der Bank, der den deutschen Büromarkt abbildet, sank im vierten Quartal auf minus 1,96, gegenüber minus 1,61 im dritten Quartal und dem niedrigsten Stand seit dem ersten Quartal 2009.

"Für Deutschland war das Jahr 2023 von einer schrumpfenden Wirtschaft, einer daraus resultierenden Verlangsamung der Nachfrage nach Büroflächen und einem Einbruch der Erträge am Investmentmarkt geprägt", so die Bank.

Der Leerstand von Büroflächen ist deutlich höher als vor einem Jahr, aber die PBB erwartet für 2024 eine "Stabilisierung" der Büromärkte, so die Bank.

Der Index konzentriert sich auf Deutschland, aber es war die aggressive Expansion der PBB in den US-amerikanischen Gewerbeimmobilienmarkt, die die Anleger kürzlich aufschreckte.

In den Vereinigten Staaten haben höhere Zinssätze, Refinanzierungsschwierigkeiten und eine geringere Bürobelegung den Gewerbeimmobiliensektor hart getroffen und die Angst vor einem globalen Abschwung geschürt.

Die Rating-Agentur S&P führte "Herausforderungen im Bereich Gewerbeimmobilien" an, als sie PBB kürzlich herabstufte und einen negativen Ausblick gab.

Die PBB hat 5 Milliarden Euro - oder 15% ihrer Kredite - auf dem US-amerikanischen Markt für Gewerbeimmobilien gebunden.