FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Lufthansa hat im zweiten Quartal den Umsatz gesteigert und ihren pandemiebedingten Verlust verringert. Den Mittelabfluss konnte der Konzern stoppen und erstmalig seit Beginn der Pandemie wieder einen positiven Cashflow erwirtschaften. Die Jahresprognose bestätigte der Konzern, ist aber zuversichtlich, den operativen Mittelabfluss im dritten Quartal stoppen und ein positives EBITDA erwirtschaften zu können.

In den Monaten April bis Juni stieg der Umsatz um 70 Prozent auf 3,211 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte. Der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) verringerte sich auf 952 Millionen von 1,68 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Konzernverlust reduzierte sich auf 756 Millionen bzw. 1,26 Euro je Aktie von 1,49 Milliarden Euro bzw 3,12 Euro je Anteil.

Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 3,34 Milliarden Euro, einem bereinigten EBIT von minus 971 Millionen Euro und einem Konzernverlust nach Dritten von 850 Millionen Euro bzw. je Aktie von 1,05 Euro gerechnet.

Der bereinigte freie Cashflow erreichte 340 Millionen Euro. Hier hatten die Marktbeobachter noch ein Minus von 345 Millionen Euro erwartet. Der operative Cashflow betrug dank positiver Effekte im Umlaufvermögen aufgrund der starken Buchungseingänge plus 784 Millionen Euro. Ohne Berücksichtigung dieser Effekte lag der Mittelabfluss bei durchschnittlich 200 Millionen Euro pro Monat und damit im Rahmen der Erwartungen.

Die Lufthansa Group verfügte zum 30. Juni über liquide Mittel von 11,1 Milliarden Euro. Darin enthalten sind noch nicht abgerufene Mittel aus den staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen und Krediten von rund 3,9 Milliarden Euro. Der Erlös einer Anleiheemission im Juli von 1 Milliarde Euro sei ebenfalls noch nicht berücksichtigt, so der Konzern.

Die Nettokreditverschuldung lag mit 8,9 Milliarden Euro um 1,0 Milliarden niedriger als am Jahresende 2020. Dies sei auf die zuvor angekündigte Ziehung eines Teils der Stillen Beteiligung I des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Höhe von 1,5 Milliarden zurückzuführen, die bilanziell als Eigenkapital gewertet wird.

Der Konzern geht weiterhin davon aus, dass die Angebotskapazität im Gesamtjahr 2021 bei 40 Prozent des Vorkrisenniveaus liegen wird. Dabei werde für das laufende dritte Quartal ein weiterer Kapazitätsausbau auf rund 50 Prozent und ein Anstieg der Passagierzahlen erwartet. Der operative Mittelabfluss soll im dritten Quartal gestoppt und ein positives EBITDA erwirtschaftet werden. Im Gesamtjahr 2021 erwartet die Lufthansa Group auch weiterhin einen Anstieg des Konzernumsatzes und eine Verringerung des operativen Verlusts, gemessen am bereinigten EBIT.

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DJG/sha/smh

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August 05, 2021 01:18 ET (05:18 GMT)