FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lufthansa will bei ihrer geplanten Kapitalerhöhung das genehmigte Volumen bei Weitem nicht ausnutzen. Die Summe werde voraussichtlich deutlich unter 3 bis 4 Milliarden Euro liegen, sagte Finanzvorstand Remco Steenbergen am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen. Die Aktionäre hatten der Lufthansa bei der jüngsten Hauptversammlung einen Freibrief erteilt, das Grundkapital mit der Ausgabe neuer Aktien sogar um bis zu 5,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Die Maßnahme soll dem Konzern dabei helfen, die in der Corona-Krise erhaltenen Staatshilfen in Milliardenhöhe zurückzuzahlen.

Vorstandschef Carsten Spohr hält es immer noch für möglich, dass die Lufthansa das vom deutschen Staat erhaltene Geld noch vor der Bundestagswahl am 26. September zurücküberweist. Dies hänge aber noch von verschiedenen Faktoren ab. Erst im zweiten Quartal hatte das Unternehmen weitere 1,5 Milliarden Euro aus der zweiten stillen Einlage des Bundes gezogen. Insgesamt hat die Lufthansa damit Staatshilfen in Höhe von 4 Milliarden Euro in Anspruch genommen. Das Geld stammt von Deutschland sowie den Nachbarstaaten Belgien, Österreich und Schweiz./stw/zb