Der Flughafen Wien hat in den vergangenen Tagen die Folgen des neuartigen Coronavirus zu spüren bekommen und will nun vorsorglich ein Sparpaket schnüren.

Nachdem im Januar und Februar noch deutlich mehr Passagiere in Wien gezählt wurden, entwickle sich das Reiseverhalten in den vergangenen Tagen stark rückläufig. "In den letzten Tagen gab es einen Rückgang zwischen neun und zwölf Prozent bei den Passagieren", sagte Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger am Montag. An seinen Zielen hält der Konzern aber trotz der derzeit hohen Unsicherheiten fest.

Der Hauptkunde am Flughafen Wien, die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines, kündigte zu Wochenbeginn an, aufgrund der verringerten Nachfrage das Angebot zu kürzen. Im März und April sollen nun 40 Prozent der Flüge nach Italien gestrichen werden. Peking und Shanghai werde die Fluglinie bis 24. April nicht anfliegen und Flüge nach Teheran seien bis 30. April ausgesetzt.

"Aus derzeitiger Sicht kann die Verkehrsprognose für 2020 mit einem Passagierwachstum zwischen drei und fünf Prozent noch erreicht werden, je länger das rückläufige Reiseverhalten aufgrund des Coronavirus anhält, desto schwieriger wird das jedoch", sagte Jäger. In vier bis sechs Wochen sollte eine genauere Schätzung möglich sein. "Wie schon bei vergangenen ähnlichen Situationen mit SARS, Ebola, 9/11 oder in der Wirtschaftskrise 2009 wird sich die Luftfahrt nach zeitlich begrenzten Einbrüchen wieder rasch erholen", sagte Jäger. Der Flughafen Wien sei betriebswirtschaftlich und operativ gut aufgestellt und werde diese für die gesamte Luftfahrt- und Reisebranche herausfordernde Situation gut überstehen.