FRANKFURT (awp international) - Lufthansa -Chef Carsten Spohr hat einen fairen Wettbewerb im globalen Luftverkehr gefordert. Sein Unternehmen habe zwar selbst milliardenschwere Staatshilfen erhalten, sehe aber weltweit eine Verschiebung "zu unseren Ungunsten". Während die USA ihre grossen Gesellschaften "sehr clever" gestützt habe, seien die Milliardenhilfen am Golf wie auch in der Türkei und China noch einmal erhöht worden, sagte Spohr am Freitag in Frankfurt bei einer Festveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des Luftverkehrsverbandes BDL.

Mit weiteren Klimavorschriften drohten den europäischen Anbietern strukturell weitere Nachteile, sagte Spohr. Sein Condor-Kollege Ralf Teckentrup warnte davor, die Zubringerflüge für Lufthansa, British Airways oder auch sein Unternehmen so teuer zu machen, dass die Umsteigerpassagiere auf Drehkreuze im aussereuropäischen Raum ausweichen.

Beide Manager kündigten erneut an, die Staatshilfen in ihren Unternehmen möglichst schnell zurückführen zu wollen. Spohr zeigte sich enttäuscht, dass es Europa nicht geschafft habe, in der Corona-Krise einen einheitlichen Inlands-Luftverkehrsmarkt aufrecht zu erhalten, wie es ihn in den USA und China gebe.

Die Branche sei mit der Gründung des BDL ein grosses Stück zusammengerückt, sagte Präsident Peter Gerber. Als wichtige Erfolge nannte er bessere staatliche Sicherheitskontrollen, behobene Kapazitätsengpässe als Antwort auf die Pünktlichkeitskrise 2018 und den "Masterplan Klimaschutz im Luftverkehr" im Jahr 2020.

Unterdessen wurde die bereits vereinbarte Bund-Länder-Hilfe von 400 Millionen Euro für die deutschen Flughäfen gestartet, die in der Pandemie ihre Infrastruktur offen gehalten hatten. Einen entsprechenden Bewilligungsbescheid über 160 Millionen Euro übergaben die Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Tarek Al-Wazir (Grüne) an den Frankfurter Flughafenchef Stefan Schulte./ceb/DP/nas