FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Flugbegleitergewerkschaft Ufo ist mitten in der coronabedingten Luftfahrt-Krise ein Führungsstreit entbrannt. Die Gewerkschaft stehe "kurz vor einem internen Machtkampf, der sich unter anderem an meiner Person entzündet", sagte Ufo-Vorsitzender Daniel Flohr am Dienstag in einer Botschaft an die Ufo-Mitglieder und kündigte seinen "geordneten Rückzug von der Gewerkschaftsspitze" an. Spätestens zur Jahresmitte 2021 wolle er die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (Ufo) verlassen. Mit den Verantwortlichen werde dafür nun ein Plan ausgearbeitet.

Mit seinem Abgang wolle er dazu beitragen, dass die Gewerkschaft sich voll und ganz auf ihre Aufgaben konzentrieren könne. "Der Luftverkehr ist von der Corona-Krise besonders hart getroffen, wir müssen unseren Blick auf den Interessen unserer Mitglieder halten", sagte er. "Der Lufthansa-Konzern will zusätzlich zigtausende Arbeitsplätze abbauen, darum muss Ufo sich kümmern - nicht um interne Grabenkämpfe."

Da Ufo im Juni dieses Jahres als erste Gewerkschaft einen Krisentarifvertrag mit dem Konzern abgeschlossen habe, komme der Führungswechsel jedoch "nicht zur Unzeit", so Flohr.

Vor kurzem hatte auch der ehemalige Ufo-Chef, Nicoley Baublies, sich aus der Gewerkschaft verabschiedet. Der Tarifexperte will nach einer Ausbildung zum Coach und einem Mediationsstudium künftig als Konfliktcoach arbeiten.

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December 08, 2020 06:20 ET (11:20 GMT)