Ähnlich wie die Lufthansa können auch andere Airlines in Europa nicht ohne Staatshilfe die Corona-Krise überleben.

Die skandinavische Fluggesellschaft SAS teilte am Dienstag mit, ihre Haupteigner Schweden, Dänemark und die private Wallenberg-Stiftung hätten ein Finanzpaket von umgerechnet knapp 1,4 Milliarden Euro zugesagt. Die dänische Regierung will davon etwa 480 Millionen Euro übernehmen, die schwedische rund 570 Millionen Euro. Geplant sind weitere 1,1 Milliarden Euro über andere Instrumente in dem Paket aus Kapitalerhöhungen mit und ohne Bezugsrecht für die Aktionäre und Wandelanleihen.

Schweden und Dänemark sind mit 14,8 und 14,2 Prozent Großaktionäre der hart von der Corona-Krise getroffenen SAS. Bei der Lufthansa wird künftig der Staat eine Beteiligung von 20 Prozent halten im Rahmen des bis zu neun Milliarden Euro schweren Rettungspakets, das vergangene Woche die Zustimmung der Aktionäre fand. Die EU-Kommission machte der Lufthansa wegen der Zufuhr von Eigenkapital durch den Staat zur Auflage, Start- und Landerechte an den Flughäfen Frankfurt und München abzugeben.

Vor einer kompletten Verstaatlichung steht womöglich die portugiesische Airline TAP. Sie gehört zu 50 Prozent dem Staat und zu 45 Prozent dem privaten Investor Atlantic Gateway. Nach einem Bericht der Wochenzeitung "Expresso" will die Regierung dem Präsidenten des Landes eine Verstaatlichung vorschlagen. Grund sei, dass Verhandlungen der Regierung mit Atlantic Gateway über einen staatlichen Kredit von 1,2 Milliarden Euro gescheitert seien. Infrastruktur-Minister Nuno Santos wollte das in einer Parlamentsanhörung nicht bestätigen. "Wir sind auf alles vorbereitet", sagte er. Die Regierung wolle dem privaten Miteigner einen Vorschlag unterbreiten.