--Alle Sparten tragen zum strukturellen Wachstum bei

--Unsicherheit an den Finanzmärkten setzt sich fort

--Anhebung der US-Zinsen treibt Nettozinserträge

(Neu: Details)

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse hat ihren Wachstumskurs im dritten Quartal fortgesetzt. Mit den Nettoerlösen wie auch den Ergebnissen ging es kräftig nach oben, die Markterwartungen wurden dabei übertroffen. Neben organischem Wachstum profitierte der Börsenbetreiber von einem kräftigen zyklischen Rückenwind. Der Konzern hat die Prognose für das laufende Jahr angehoben.

Die Nettoerlöse stiegen im dritten Quartal auf 1,09 Milliarden Euro von 838 Millionen im Vorjahreszeitraum. Damit wurde die Konsensprognose der Analysten von 1,02 Milliarden Euro leicht geschlagen.

Das EBITDA erhöhte sich auf 642 Millionen von 500 Millionen Euro. Die Prognose der Analysten von 590 Millionen Euro wurde damit ebenfalls übertroffen. Der Nachsteuergewinn legte auf 373 Millionen von 300 Millionen Euro zu - erwartet wurden hier 354 Millionen Euro.

Alle Sparten trugen zum Anstieg des strukturellen Nettoerlöswachstums bei. Wesentliche Treiber waren die gestiegene Nachfrage nach Produktinnovationen und Produkten mit ESG-Bezug, die Gewinnung von Neukunden und der Ausbau von Marktanteilen.

Das zyklisch bedingte Nettoerlöswachstum basierte vorrangig auf höheren Handelsvolumen in Finanzderivaten, bedingt durch eine höhere durchschnittliche Marktvolatilität, und einem Volumenanstieg im Handel mit Gasprodukten im Segment Trading & Clearing.

Darüber hinaus führte im Segment Securities Services die rasche Anhebung der US-Zinsen zu höheren Nettozinserträgen aus dem Bankgeschäft. Des Weiteren hatten Wechselkurseffekte leicht positive Auswirkungen auf das zyklische Nettoerlöswachstum. Das M&A-bezogene Wachstum, maßgeblich bedingt durch die Akquisitionen von Discovery Data und Kneip, trug 2 Prozent zum Wachstum der Nettoerlöse bei.

"Auch im dritten Quartal setzt sich die hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten weiter fort. Gerade in diesen kritischen Zeiten ist die Börse als regulierter Markt enorm wichtig für Sicherheit, Transparenz und Absicherungsmöglichkeiten", kommentierte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer das Zahlenwerk.

Die operativen Kosten stiegen im dritten Quartal auf 446 Millionen Euro von 376 Millionen im Vorjahr. Analysten waren von 437 Millionen Euro ausgegangen. Neben den M&A-bezogenen Kosteneffekten wirkten sich Wechselkurseffekte aus einem stärkeren Dollar deutlich auf die Kostenstruktur aus.

Die Deutsche Börse hebt nach den Drittquartalzahlen die Ziele für das laufende Jahr an und rechnet nun mit Nettoerlösen von über 4,1 Milliarden Euro sowie einem EBITDA von mehr als 2,3 Milliarden Euro. Bislang strebte der Konzern einen Anstieg der Nettoerlöse auf deutlich mehr als 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von deutlich mehr als 2,2 Milliarden Euro an.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/mgo

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October 19, 2022 13:48 ET (17:48 GMT)