FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Ausverkauf vom Vortag zeichnen sich zur Eröffnung am Dienstag höhere Notierungen am Europas Börsen ab. In Asien ist der Verkaufsdruck nach der scharfen Erholung an Wall Street zunächst ausgelaufen. Sorgen über eine Ausdehnung des China-Lockdowns bis nach Peking sind wieder etwas in den Hintergrund getreten. Der DAX wird zur Eröffnung bei 14.160 Punkten erwartet nach einem Schluss von 13.924 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Beginn bei 3.817 Punkten nach 3.758 ab.

Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht an. Die Fahrt aufnehmende Berichtssaison dürfte die belastenden Themen wie Lieferketten und inflationsinduzierten Margendruck zumindest kurzfristig verdrängen. Der Euro stabilisiert sich am Morgen über 1,07 Dollar und deutet damit ebenfalls auf ein zeitweiliges Ende des Kapitalabzugs aus dem Euroraum hin.


   Schnäppchenjäger sind da 

"Die Schnäppchenjäger sind da. Nach den Verlusten der vergangenen Tage wagen sich jetzt die ersten Käufer aus der Deckung. Die ersten Mutigen nutzen die gesunkenen Kurse wieder zum Einstieg", so QC Partners. In der Hoffnung auf einen weiter soliden Verlauf der Berichtssaison sähen die ersten auf dem aktuellen Kursniveau eine günstige Einstiegsgelegenheit.

Nach überzeugenden Zahlen dürften Deutsche Börse gut im Markt liegen. Das EBITDA ist laut Jefferies rund 2 Prozent oberhalb des Konsens ausgefallen und profitierte dabei von höheren Umsätzen. Der Ausblick wurde in der Folge leicht angehoben. So strebt der Börsen-Betreiber für 2022 nun einen Anstieg der Nettoerlöse auf mehr als 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von mehr als 2,2 Milliarden Euro an. Damit liegt die EBITDA-Prognose nach Aussage der Jefferies-Analysten nun auf Augenhöhe mit dem Konsens.

Als "mittelprächtig" werden die Zahlen von HSBC zum ersten Quartal bezeichnet. Vor allem sei die Verbesserung der Nettozinsmarge um 5 Basispunkte zum Vorjahr recht gering angesichts der globalen Renditeanstiege, heißt es. Entsprechend lag der Nettogewinn deutlich unter Erwartung.

Positiv werden die Zahlen der UBS aufgenommen. Vor allem operativ sei es trotz der negativen Rahmenbedingungen und der Folgen von Ukraine-Krieg und scharfen Lockdowns in China besser gelaufen. Dazu hätten die sanktionsbedingten Spuren im Russland-Geschäft weniger belastet als zuvor befürchtet.

Die Zahlen der Banco Santander sind nach einer ersten Einschätzung aus dem Handel "in line" mit der Markterwartung ausgefallen. Nettogewinn wie auch Zinsergebnis hätten eine Punktlandung hingelegt. Das aktuelle Umfeld belaste das Geschäft der Spanier weniger, da sie in keiner Konfliktregion der Welt Geschäfte tätigten.


   Kühne & Nagel mit starken Zahlen 

Starke Zahlen hat der Logistik-Konzern Kühne & Nagel vorgelegt. "Die Belebung des Handels nach Corona treibt die Volumina, und die anhaltende Knappheit bei Kapazitäten treibt die Frachtpreise", sagt ein Händler. Entsprechend sei die Marge kräftig nach oben geschossen, was der Markt honorieren dürfte.

Als im erwarteten Rahmen werden die Zahlen von Frankreichs Telefongesellschaft Orange im Handel bezeichnet. Sie zeigten ein "recht langweiliges" Quartal ohne große Highlights, aber auch ohne Enttäuschungen. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde bestätigt. Gut kämen allerdings die Aussagen zur Investitionsplanung an. Hier sollen die Aufwendungen (capex) etwas geringer als erwartet ausfallen, so dass die hohe Dividende sicher sein dürfte. Aktuell liegt die Dividendenrendite über 6 Prozent und ist attraktiv für Income-orientierte Investoren.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mo, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0730      +0,2%     1,0714         1,0715   -5,6% 
EUR/JPY           137,37      +0,0%     137,33         136,82   +5,0% 
EUR/CHF           1,0286      +0,1%     1,0425         1,0262   -0,9% 
EUR/GBP           0,8412      +0,1%     0,8406         0,8428   +0,1% 
USD/JPY           127,98      -0,1%     128,16         127,69  +11,2% 
GBP/USD           1,2757      +0,1%     1,2745         1,2715   -5,7% 
USD/CNH           6,5626      -0,2%     6,5727         6,5855   +3,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        40.593,06      +0,9%  40.231,18      39.290,66  -12,2% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          99,46      98,54      +0,9%           0,92  +35,6% 
Brent/ICE         103,61     102,32      +1,3%           1,29  +35,3% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.905,87   1.897,93      +0,4%          +7,94   +4,2% 
Silber (Spot)      23,85      23,62      +1,0%          +0,23   +2,3% 
Platin (Spot)     930,98     924,30      +0,7%          +6,68   -4,1% 
Kupfer-Future       4,50       4,45      +1,1%          +0,05   +1,0% 
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April 26, 2022 02:06 ET (06:06 GMT)