FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse erwartet keine Einigung mehr über den seit längerem angestrebten Erwerb der Devisenplattform des Finanzdatenanbieters Refinitiv. Der Vorstand gehe "nicht vom erfolgreichen Abschluss seiner Gespräche mit Refinitiv zum möglichen Erwerb einzelner FX Geschäftsbereiche aus", wie die Deutsche Börse AG am Samstag in Frankfurt mitteilte.

Der Börsenbetreiber begründete dies mit der Meldung der Londoner Börse (London Stock Exchange), über einen Erwerb der Refinitiv-Gruppe für rund 27 Milliarden US-Dollar zu sprechen.

Die Deutsche Börse hatte im April konkrete Gespräche mit dem Finanzdatenanbieter Refinitiv über den möglichen Kauf einzelner Geschäftsbereiche im Devisenhandel bestätigt. Zugleich hieß es seinerzeit, der "in den Marktgerüchten genannte Kaufpreis von 3,5 Milliarden US-Dollar" entbehre jeder Grundlage.

Über die Transaktion wurde seit einiger Zeit spekuliert, da Refinitiv den Erlös aus einem Verkauf gut für den Abbau von Schulden gebrauchen könnte. Das Unternehmen ist 2018 aus dem Finanz- und Risikogeschäft von Thomson Reuters hervorgegangen, nachdem es an den Finanzinvestor Blackstone verkauft worden war./sl/DP/fba