FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse wagt einen Milliardenzukauf. Der Dax-Konzern kauft den US- Stimmrechtsberater Institutional Shareholder Services (ISS), teilte die Deutsche Börse am Dienstagabend mit.

80 Prozent an dem Datenunternehmen werde die Deutsche Börse vom Finanzinvestor Genstar Capital erwerben. Dem zugrunde liege eine Bewertung von 1,925 Milliarden Euro ohne Schulden. Die Deutsche Börse wolle den Deal mit einer Milliarde Fremdkapital sowie mit Bargeld bezahlen. Nachbörslich zeigte sich die Deutsche-Börse-Aktie etwas stärker.

Die Deutsche Börse erwarte, dass ISS im laufenden Jahr Nettoerlöse von mehr als 280 Millionen US-Dollar einspiele. Bis 2023 sollen diese um mehr als 5 Prozent pro Jahr organisch wachsen.

Die Deutsche Börse erwartet bis 2023 einen zusätzlichen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 15 Millionen Euro pro Jahr, der sich durch die Umsatzsynergien der beiden Unternehmen ergebe. Die Partnerschaft würde beiden Unternehmen Wachstumschancen eröffnen, weil die Aktivitäten sich ergänzten, teilte die Deutsche Börse mit.

ISS liefert institutionellen Investoren Daten und Dienstleistungen im Bereich Unternehmensführung. Mit der Führung nach Umwelt- und Gesellschaftskriterien (ESG) nimmt ISS für sich ein Trendthema in Anspruch. "Die ESG-Expertise und das Leistungsspektrum von ISS auf der Datenseite ergänzen das Geschäftsmodell der Deutschen Börse über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg perfekt", sagte Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer am Dienstagabend./fba/he