Frankfurt (Reuters) - Die jüngsten Zukäufe haben der Deutschen Börse im vergangenen Quartal einen Schub gegeben.

Der Nettogewinn legte um ein Fünftel auf 310,9 Millionen Euro zu, wie der Frankfurter Börsenbetreiber am Dienstagabend mitteilte. Im klassischen Aktien- und Derivatehandel sowie in der Wertpapierabwicklung konnte der Konzern jedoch nicht an das starke Vorjahresquartal anknüpfen. Dafür half ihm die Übernahme des Stimmrechtsberater ISS und der Fondsplattform Clearstream Fund Centre.

Gerade in einem zyklischen Marktumfeld wie im zweiten Quartal 2021 werde die Bedeutung von Wachstum durch Übernahmen deutlich und das bestätige die Strategie, sagte Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. Auch Minderheitsbeteiligungen würden immer wichtiger. "Damit sind wir weiterhin zuversichtlich, die gesteckten Wachstumsziele für 2021 zu erreichen." Die Erlöse sollen demnach auf 3,5 Milliarden Euro und das Betriebsergebnis (Ebitda) auf zwei Milliarden Euro steigen.

Die Nettoerlöse legten im vergangenen Quartal um 13 Prozent auf 881,7 Millionen Euro zu. Gleichzeitig stiegen die Kosten wegen der Übernahmen um zwölf Prozent auf 383 Millionen Euro. Grund für die Einbußen im Tagesgeschäft war eine geringere Marktaktivität als vor einem Jahr. Damals hatte es in Folge der Corona-Krise an den Börsen weltweit heftige Ausschläge nach oben und unten gegeben. In diesem Jahr eilen die Börsen zwar von Rekord zu Rekord, aber die Kunden handeln weniger. Besonders deutlich war der Rückgang bei Aktienderivaten. Auch im zweiten großen Konzernbereich Wertpapierverwahrung und -abwicklung (Clearstream) gingen die Erlöse und das Ergebnis zurück.