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Halbjahresfinanzbericht

Quartal 2/2020

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht | Quartalsergebnis im Überblick

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Q2/2020: Gruppe Deutsche Börse setzt struk- turelles Wachstum wie geplant fort

Quartalsergebnis im Überblick

  • Die Gruppe Deutsche Börse steigerte ihre Nettoerlöse im zweiten Quartal 2020 um 7 Prozent auf 777,5 Mio. € (Q2/2019: 724,8 Mio. €). Von diesem Anstieg entfallen unter anderem rund 7 Prozent Wachstum auf strukturell bedingte Faktoren.
  • Die bereinigten operativen Kosten stiegen konsolidierungs- und investitionsbedingt auf 300,2 Mio. € (Q2/2019: 260,0 Mio. €).
  • Damit steigerte die Gruppe ihr bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 4 Prozent auf 483,1 Mio. € (Q2/2019: 465,5 Mio. €).
  • Der bereinigte den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss lag bei 288,1 Mio. € (Q2/2019: 288,4 Mio. €) und das bereinigte unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,57 € (Q2/2019: 1,58€).
  • Aufgrund der deutlich höheren Marktvolatilität im ersten Quartal steigerte das Unternehmen seine Nettoerlöse im ersten Halbjahr 2020 um 17 Prozent auf 1.692,3 Mio. € (H1/2019: 1.445,6 Mio.€) und den bereinigten Periodenüberschuss um 16 Prozent auf 675,5 Mio. € (H1/2019: 580,3 Mio.€).
  • Mit diesem Ergebnis behält die Gruppe nach der Hälfte des Geschäftsjahres ihre Prognose des berei- nigten Periodenüberschusses von rund 1,20 Mrd. € für das Gesamtjahr 2020 bei.

Wesentliche Ereignisse im Überblick

  • Am 21. Januar 2020 gab die Gruppe Deutsche Börse bekannt, dass sich Clearstream, der Nachhandelsdienstleister der Gruppe Deutsche Börse, und UBS auf eine Partnerschaft im Fondsdienstleistungsbereich verständigt haben. Die Unternehmen haben eine Vereinbarung geschlossen, nach der die Clearstream Holding AG, Frankfurt, Deutschland, 51 Prozent der Fondsvertriebsplattform Fondcenter AG, Zürich, Schweiz, zum Kaufpreis von 389 Mio. CHF von UBS übernehmen wird. UBS behält eine Minderheitsbeteiligung von 49 Prozent. Die neu entstandene Gesellschaft wird zum Kompetenzzentrum für Fondsvertriebsdienstleistungen innerhalb der Gruppe Deutsche Börse und durch die Kombination mit dem bestehenden Angebot
    von Clearstream Fund Desk (vormals Swisscanto Funds) entsteht einer der führenden Anbieter für Fondsdienstleistungen. Der Abschluss der Transaktion wird zum Ende des dritten Quartals 2020
    erwartet.

2

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht | Grundlagen des Konzerns

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzern-Zwischenlagebericht Q2/2020

Grundlagen des Konzerns

Die im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 18 bis 28 beschriebenen Grundlagen des Konzerns sind grundsätzlich nach wie vor gültig.

Vergleichbarkeit von Angaben

Mit Wirkung zum ersten Quartal 2020 hat die Gruppe Deutsche Börse die Segmentberichterstattung angepasst, um die Wachstumsbereiche der Gruppe besser hervorzuheben.

  • Das ehemalige Segment GSF (Sicherheitenmanagement) wurde vollständig dem Segment Clearstream (Nachhandel) zugeordnet.
  • Über das ehemalige Segment Data (Datengeschäft) wird nun innerhalb der Segmente Xetra (Wertpapierhandel) und Eurex (Finanzderivate) berichtet.

Wesentliche Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Details zu den wesentlichen Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen wer- den in Erläuterung 13 zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss aufgeführt.

Wirtschaftsbericht

Die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft hat sich im Vergleich zur Darstellung imGeschäftsbericht 2019 (Seite 18) nicht wesentlich geändert.

Das erste Halbjahr 2020 wurde primär durch die weltweit andauernde COVID-19-Pandemie und die damit zusammenhängende Verunsicherung der Marktteilnehmer bezüglich der global-ökonomischen Auswirkungen geprägt. Im Zuge der damit einhergehenden ökonomischen Belastungen hat der Interna- tionale Währungsfonds (IWF) im Juni seine Prognose für das erwartete Wirtschaftswachstum im Ge- samtjahr 2020 sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene deutlich reduziert. Demnach erwartet der IWF ein globales Negativwachstum von 4,9 Prozent. Für den Euroraum beträgt das erwartete Nega- tivwachstum 10,2 Prozent, wobei die Prognose für Deutschland bei -7,8 Prozent liegt.

Weltweit versuchen Regierungen und Notenbanken mit beispiellosen Konjunkturpaketen und Notkredi- ten sowie Leitzinssenkungen und Anleihekaufprogrammen, den ökonomischen Folgen der COVID-19- Pandemie entgegenzuwirken. So senkte u. a. die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) bereits Mitte März ihren Zielkorridor für den Leitzins in den USA auf 0,00 Prozent bis 0,25 Pro- zent, während die Europäische Zentralbank (EZB) das Notkaufprogramm für Staats- und Unternehmens- papiere auf 1,35 Bio. € aufstockte und eine Verlängerung der Mindestlaufzeit beschloss.

3

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Die Volatilität, gemessen am VSTOXX Index,verringerte sich bis Ende Juni,verglichen mit den Höchstständen Mitte März,um rund70 Prozent,lag jedoch noch auf doppelt so hohem Niveau wie vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie.

Über die beschriebenen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hinaus, haben sich die gesamt- wirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen im Vergleich zur Darstellung imGe- schäftsbericht 2019 (Seite 28) nicht wesentlich geändert.

Hinsichtlich der Unternehmenssteuerung gabes im zweiten Quartal 2020 keine Änderungen. Für eine umfassende Darstellung derselben siehe den Geschäftsbericht 2019 (Seiten 23 bis 24).

Ertragslage

Kennzahlen der Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse (berichtet)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

777,5

724,8

7

1.692,3

1.445,6

17

Operative Kosten

- 342,6

- 291,5

18

- 661,0

- 564,7

17

Ergebnis vor Zinsen, Steuern

440,7

434,0

2

1.033,2

884,9

17

und Abschreibungen (EBITDA)

Abschreibung und

- 62,6

- 55,4

13

- 124,6

- 108,5

15

Wertminderungsaufwand

Ergebnis vor Zinsen und

378,1

378,6

0

908,6

776,4

17

Steuern (EBIT)

Den Anteilseignern der

Deutsche Börse AG zuzurech-

256,7

266,9

-4

623,9

542,1

15

nender Periodenüberschuss

Ergebnis je Aktie

1,40

1,46

-4

3,40

2,96

15

(unverwässert) (€)

Kennzahlen der Ertragslage der Gruppe Deutsche Börse (bereinigt)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

in Mio. €

in Mio. €

%

in Mio. €

in Mio. €

%

Nettoerlöse

777,5

724,8

7

1.692,3

1.445,6

17

Operative Kosten

- 300,2

- 260,0

15

- 591,3

- 508,6

16

Ergebnis vor Zinsen, Steuern

483,1

465,5

4

1.102,9

941,0

17

und Abschreibungen (EBITDA)

Abschreibung und

- 62,3

- 54,7

14

- 124,0

- 107,6

15

Wertminderungsaufwand

Ergebnis vor Zinsen und

420,8

410,8

2

978,9

833,4

17

Steuern (EBIT)

Den Anteilseignern der

Deutsche Börse AG zuzurech-

288,1

288,4

0

675,5

580,3

16

nender Periodenüberschuss

Ergebnis je Aktie

1,57

1,58

-1

3,68

3,17

16

(unverwässert) (€)

4

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Ertragslage des Konzerns im zweiten Quartal 2020

Die Geschäftsentwicklung im ersten Quartal war sehr stark durch die pandemische Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV2 - COVID-19) und die damit zusammenhängende Verunsicherung der Markt- teilnehmer bezüglich der Auswirkungen auf das global-ökonomische Umfeld geprägt. So überstieg die Volatilität, gemessen am VSTOXX Index, sogar das Niveau in der Finanzkrise 2009, was zu einem sig- nifikanten Anstieg der Handelsvolumina in allen Märkten führte. Im zweiten Quartal 2020 stiegen welt- weit die Herausforderungen im Umgang mit der COVID-19-Pandemie, sowohl bei ihrer Eindämmung als auch bei Entscheidungen über Lockerungsmaßnahmen. Die in diesem Kontext entstandene Unsicherheit der Marktteilnehmer, gerade in Bezug auf die wirtschaftlichen Folgen, spiegelte sich entsprechend im Verlauf der Volatilitätskurve und wirkte unterschiedlich auf die Handelsaktivität an den verschiedenen Märkten. Während die Handelsaktivität am Kassamarkt in allen Monaten des zweiten Quartals teils deut- lich über der des Vorjahresquartals lag, zeichnete sich an den Terminmärkten ein gemischtes Bild ab. So übertraf das Handelsvolumen in Aktienindexderivaten nur im Juni die Vorjahreswerte. Produkte im Bereich der Zinsderivate blieben unterdessen vor dem Hintergrund eines sich weiter einengenden Zinsumfelds hinter den Vorjahreswerten zurück. Das durchschnittlich niedrigere Zinsumfeld wirkte sich im Segment Clearstream (Nachhandel) zudem belastend auf die im Bankgeschäft erzielten Nettozinserträge auf Bareinlagen in US-Dollar aus.

Die Gruppe Deutsche Börse konnte dennoch ein Wachstum der Nettoerlöse um 7 Prozent auf

777,5 Mio. € (Q2/2019: 724,8 Mio. €) erzielen, da das strukturelle Wachstum wie geplant mit 7 Pro- zent fortgesetzt werden konnte. Zyklische Faktoren, aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedin- gungen, haben das Wachstum um -2 Prozent verlangsamt. Ferner stehen 2 Prozent des Wachstums im Zusammenhang mit Konsolidierungseffekten. Als Treiber des strukturellen Wachstums erwiesen sich

u. a. eine gestiegene Nachfrage nach neuen Produkten und Dienstleistungen im Segment Eurex (Finanz- derivate), ein höheres Volumen der verwahrten Anleihen im Segment Clearstream (Nachhandel) und neue Kunden im Segment IFS (Investment Fund Services). Das zyklische Wachstum wurde durch niedri- gere durchschnittliche Zinsen und dadurch rückläufige Nettozinserträge auf Bareinlagen im Segment Clearstream (Nachhandel) belastet und nur teilweise durch einen starken Handel in Aktien und Aktienin- dexderivaten in den Segmenten Xetra (Wertpapierhandel) und Eurex (Finanzderivate) kompensiert. Das durch Konsolidierungseffekte bedingte Wachstum ist überwiegend auf die Akquisition von Axioma (Q3/2019) im Segment Qontigo (Index- und Analytikgeschäft) zurückzuführen.

Die operativen Kosten lagen bei 342,6 Mio. € (Q2/2019: 291,5 Mio. €). Abzüglich der Sondereffekte in Höhe von 42,4 Mio. €, welche u. a. Aufwendungen für Maßnahmen zur Senkung der strukturellen Kos- ten, die im Rahmen der "Roadmap 2020" initiiert wurden, Kosten für Unternehmensübernahmen so- wie die Inanspruchnahme von Beratungsleistungen bei Rechtsstreitigkeiten beinhalten, ergaben sich bereinigte operative Kosten von 300,2 Mio. € (Q2/2019: 260,0 Mio. €), ein Anstieg von 15 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf höhere Investitionen und Personalaufwendungen (u.a. variable und aktien- basierte Vergütung), aber auch zusätzliche IT-Kosten zur Umsetzung von Regulierungsanforderungen so- wie Kosten im Zusammenhang mit der Corona-Situation zurückzuführen (insgesamt +8 Prozent). Zu- dem führten Konsolidierungseffekte zu einem Anstieg der operativen Kosten (+7 Prozent).

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Gruppe Deutsche Börse lag in der Berichtsperiode bei 440,7 Mio.€ (Q2/2019: 434,0 Mio. €). Ohne die beschriebenen Sondereffekte erzielte die Gruppe ein um 4 Prozent höheres EBITDA von 483,1 Mio. € gegenüber dem

des Vorjahres (Q2/2019: 465,5 Mio. €).

Die Abschreibungen und Wertminderungen sind infolge einer höheren Investitionstätigkeit auf

62,6 Mio. € (Q2/2019: 55,4 Mio. €) gestiegen. Bereinigt um Sondereffekte lagen die Abschreibungen

und Wertminderungsaufwendungen bei 62,3 Mio. € (Q2/2019: 54,7 Mio. €).

5

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Das Finanzergebnis der Gruppe belief sich auf -18,4 Mio. € (Q2/2019: -11,6 Mio. €). Dieser Rück- gang resultiert maßgeblich aus der Auflösung von Zinsrückstellungen auf erwartete Steuernachzahlun- gen in der Vorjahresperiode sowie aus Kosten im Zusammenhang mit der Begebung einer Hybridan- leihe im Juni 2020.

Insgesamt lag damit der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüber- schuss bei 256,7 Mio. € (Q2/2019: 266,9 Mio. €). Um Sondereffekte bereinigt, wie bereits im obigen Abschnitt sowie der Quartalsmitteilung Q1/2020 beschrieben, lag der Periodenüberschuss mit

288,1 Mio. € (Q2/2019: 288,4 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahres.

Gregor Pottmeyer, Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, kommentiert das Ergebnis wie folgt: "Auch in einem Umfeld mit leichtem zyklischem Gegenwind im zweiten Quartal konnten wir erneut unser geplan- tes strukturell bedingtes Nettoerlöswachstum erreichen. Um auch in Zukunft weiter aus eigener Kraft zu wachsen investieren wir nach wie vor verstärkt in organisches Wachstum, neue Technologien und Regu- lierungsanforderungen."

Ertragslage des Konzerns im ersten Halbjahr 2020

Insgesamt stiegen die Nettoerlöse der Gruppe Deutsche Börse im ersten Halbjahr 2020 gegenüber der Vorjahresperiode um 17 Prozent auf 1.692,3 Mio. € (H1/2019: 1.445,6 Mio. €). Alle Segmente konn- ten dabei teils deutlich ihre Nettoerlöse steigern. Hierzu zählen insbesondere die Segmente Eurex (+22 Prozent), 360T (+19 Prozent), Xetra (+18 Prozent) sowie IFS (+25 Prozent).

Die operativen Kosten stiegen auf 661,0 Mio. € (H1/2019: 564,7 Mio. €). Um Sondereffekte von

69,7 Mio. € (H1/2019: 56,1 Mio. €) bereinigt lagen die operativen Kosten bei 591,3 Mio. €

(H1/2019: 508,6 Mio. €), ein Anstieg von 16 Prozent.

Das EBITDA der Gruppe Deutsche Börse stieg auf 1.033,2 Mio. € (H1/2019: 884,9 Mio. €). Um Sondereffekte bereinigt stieg das EBITDA der Gruppe um 17 Prozent auf 1.102,9 Mio. € (H1/2019: 941,0 Mio. €). Aufwendungen für Abschreibungen und Wertminderungsaufwand nahmen auf bereinig- ter Basis um 15 Prozent auf 124,0 Mio. € zu (H1/2019: 107,6 Mio. €). Das bereinigte Finanzergebnis der Gruppe belief sich im ersten Halbjahr 2020 auf -34,9 Mio. € (H1/2019: -28,5 Mio. €).

Insgesamt stieg damit der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüber- schuss auf 623,9 Mio. € (H1/2019: 542,1 Mio. €). Der um Sondereffekte bereinigte Periodenüber- schuss stieg um 16 Prozent auf 675,5 Mio. € (H1/2019: 580,3 Mio. €).

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Segment Eurex (Finanzderivate)

Kennzahlen des Segments Eurex (Finanzderivate)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

Veränderung

30.06.2020

30.06.20191)

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

271,5

255,3

6

617,8

505,6

22

Aktienindexderivate

131,0

118,2

11

325,2

237,3

37

Zinsderivate

44,5

54,0

-18

106,1

109,7

- 3

Aktienderivate

11,8

14,6

-19

26,6

28,2

- 6

OTC-Clearing2)

13,8

9,6

44

26,8

18,7

43

Entgelte für hinterlegte

26,2

15,1

74

44,2

26,8

65

Sicherheiten

Eurex Daten

14,9

14,8

1

29,7

29,6

0

Sonstige3)

29,3

29,0

1

76,6

82,1

- 7

Operative Kosten

- 92,3

- 74,8

23

- 175,8

- 149,3

18

Operative Kosten (bereinigt)

- 84,0

- 70,4

19

- 162,6

- 138,6

17

EBITDA

184,1

180,3

2

442,1

358,1

23

EBITDA (bereinigt)

192,4

185,2

4

455,3

369,8

23

  1. Vorjahreszahlen angepasst
  2. u. a. Zinserträge aus hinterlegten Sicherheiten für außerbörslich gehandelte Zinsswaps
  3. u. a. Konnektivität und Gebühren der Marktteilnehmer

Zweites Quartal 2020

Im zweiten Quartal 2020 ließ die im Laufe des ersten Quartals stark angestiegene Marktvolatilität - ge- messen am Volatilitätsindex VSTOXX - wieder spürbar nach, was mit einem allgemeinen Rückgang der Handelsaktivitäten in Finanzderivaten verbunden war. Im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte der Handel mit Aktienindexderivaten jedoch noch von einer relativ höheren Marktvolatilität profitieren, was zu einem Anstieg des Handelsvolumens um 6 Prozent führte. Positiv war hierbei ein wachsendes Kon- traktvolumen in neuen Produkten wie bspw. Dividenden-Futures oder Total-Return-Futures. Verglichen mit dem relativ hohen Vorjahreswert wirkten sich aber die ökonomischen Belastungen der COVID-19- Pandemie, bspw. durch geringere oder ausbleibende Dividendenzahlungen von Unternehmen, mit einem Rückgang des Handelsvolumens in Derivaten auf Einzelaktien um 51 Prozent aus. Ebenso führten die globalen geldpolitischen Maßnahmen der Zentralbanken sowie die Liquiditätsversorgung von Unterneh- men durch Staatsregierungen zu einem neuerlichen Rückgang der Handelsvolumen in Zinsderivaten um 18 Prozent, insbesondere im Bereich langer Laufzeiten. Mit insgesamt 436 Mio. gehandelten Finanzde- rivaten über alle Produktgruppen hinweg nahm das Kontraktvolumen im zweiten Quartal um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.

Weiterhin sehr positiv entwickelte sich das Wachstum bei der Verrechnung von Euro-denominierten Zinsderivaten. Das verrechnete Nominalvolumen stieg im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vor- jahr um 28 Prozent auf 9,1 Bio. € (inklusive Compression-Läufen zur Optimierung von Kundenportfo- lios). Das ausstehende Nominalvolumen lag Ende des zweiten Quartals bei 18,9 Bio. €, ein Anstieg um 37 Prozent. Dies entspricht einem Marktanteil der weltweit in Euro-denominiertenOTC-Zins- derivate von rund 18 Prozent. Insgesamt waren zum Ende der Berichtsperiode mehr als 360 End- kunden an den OTC-Zinsderivate-Service der Eurex Clearing angebunden.

7

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Die Nettoerlöse des Segments Eurex stiegen im Berichtsquartal um 6 Prozent. Das Wachstum war im Wesentlichen getrieben von den gestiegenen Erlösen im Bereich Aktienindexderivate sowie bei den Ent- gelten für hinterlegte Sicherheiten. Das bereinigte EBITDA des Segments nahm um 4 Prozent zu.

Erstes Halbjahr 2020

Die Geschäftsentwicklung im Segment Eurex verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 ein deutliches Net- toerlöswachstum von 22 Prozent. Wesentliche Treiber hierfür waren insbesondere im ersten Quartal ein starker Anstieg der Marktvolatilität, verbunden mit höheren Handelsvolumina sowie gestiegenen Entgelten für hinterlegte Sicherheiten. Der Ausbau von Marktanteilen der weltweit in Euro-denominiertenOTC-Zinsderivate und ein Anstieg der Nachfrage nach neuen Produkten unterstreichen dabei erneut den intakten strukturellen Wachstumstrend im Segment. Das bereinigte EBITDA stieg um 23 Prozent.

Segment EEX (Commodities)

Kennzahlen des Segments EEX (Commodities)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

71,2

71,3

0

153,0

144,9

6

Strom Spotmarkt

17,1

18,5

- 8

36,0

35,6

1

Strom Terminmarkt

28,9

25,0

16

61,7

52,0

19

Gas

10,4

11,0

- 5

22,0

22,5

- 2

Sonstige1)

14,8

16,8

- 12

33,3

34,8

- 4

Operative Kosten

- 44,2

- 39,0

13

- 86,8

- 77,7

12

Operative Kosten (bereinigt)

- 37,4

- 36,4

3

- 74,1

- 72,5

2

EBITDA

26,9

32,2

-16

66,0

67,0

- 1

EBITDA (bereinigt)

33,7

34,8

-3

78,7

72,2

9

1) u. a. Konnektivität, Gebühren der Marktteilnehmer, Emissionshandel

Zweites Quartal 2020

Im Strom-Spotmarkt konnte die EEX Group das Handelsvolumen im zweiten Quartal 2020 leicht um 2 Pro- zent steigern. Nach dem Start des Intraday-Handels für die nordische Region Ende Mai sind Anfang Juni auch die Day-Ahead-Märkte in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden gestartet, wodurch das An- gebot für Skandinavien ausgebaut wurde. Die Einführung von neuen Incentivierungsmodellen für Marktteil- nehmer auf den Strom-Spotmärkten wirkte sich im Quartal reduzierend auf das Nettoerlöswachstum aus.

Das Wachstum an den Strom-Terminmärkten der EEX, die mittlerweile 20 europäische Marktgebiete sowie den neu gestarteten japanischen Markt umfassen, setzte sich im zweiten Quartal fort. Insgesamt konnte das Handelsvolumen der EEX Group um 37 Prozent gesteigert werden, wobei insbesondere die deutschen, französischen, ungarischen und spanischen Märkte ein hohes Wachstum verzeichneten. Auf dem US- Markt kam es unterdessen zu einem Rückgang im Handel mit Stromderivaten um 8 Prozent. Als wichtiger Meilenstein für Stromderivate gilt der Eintritt in den japanischen Markt. Im Mai startete die EEX einen Clea- ringservice für das erste asiatische Marktgebiet auf der EEX-Plattform. Global steigerte die EEX Group das Handelsvolumen an den Strom-Terminmärkten um 20 Prozent.

8

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Das Handelsvolumen auf den Gasmärkten verringerte sich um 13 Prozent. Dies ist einerseits auf ein ge- ringeres Gesamtmarktvolumen auf den Spotmärkten zurückzuführen, andererseits auf einen starken Wettbewerbsdruck in den Gas-Terminmärkten, insbesondere im niederländischen Marktgebiet TTF.

Über alle Produktgruppen hinweg hielt die EEX Group ihre Nettoerlöse im zweiten Quartal 2020 stabil. Das bereinigte EBITDA des Segments reduzierte sich jedoch maßgeblich aufgrund höherer Investitionen leicht um 3 Prozent.

Erstes Halbjahr 2020

Im ersten Halbjahr 2020 konnte die EEX Group nahezu an das hohe Wachstum der vergangenen Jahre anknüpfen. Insbesondere an den Strom-Terminmärkten zeigten sich abermals deutlich zweistellige Zu- wachsraten im Handelsvolumen. Die Wachstumsdynamik im Strom-Terminmarkt sowie im Gasgeschäft ließ im zweiten Quartal gegenüber dem sehr hohen Wert des Vorquartals jedoch teils spürbar nach. Ins- gesamt stiegen die Nettoerlöse des Segments EEX um 6 Prozent, das bereinigte EBITDA des Segments um 9 Prozent.

Segment 360T (Devisenhandel)

Kennzahlen des Segments 360T (Devisenhandel)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

23,6

21,8

8

51,2

43,2

19

Handel

19,3

18,2

6

42,3

36,0

18

Sonstige1)

4,3

3,6

19

8,9

7,2

24

Operative Kosten

- 13,1

- 16,9

- 22

- 27,9

- 29,8

- 6

Operative Kosten (bereinigt)

- 13,4

- 12,3

9

- 27,6

- 23,5

17

EBITDA

10,5

4,9

114

23,3

13,4

74

EBITDA (bereinigt)

10,2

9,5

7

23,6

19,7

20

1) u. a. Konnektivität und Gebühren der Marktteilnehmer

Zweites Quartal 2020

Das Marktumfeld im Segment 360T war im zweiten Quartal gekennzeichnet durch geringere Handelsak- tivität basierend auf einem weniger volatilen Devisenmarkt. Das Marktgeschehen war vor allem beeinflusst durch globale Unsicherheitsfaktoren nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie, wie z. B. stark redu- zierte Wirtschaftsaktivität, diesbezügliche Stabilisierungsprogramme auf nationaler und internationaler Ebene sowie etwaige globale geldpolitische Maßnahmen der Zentralbanken.

Dank der Gewinnung und Anbindung neuer Kunden konnte das Segment 360T dennoch das durch- schnittliche tägliche Handelsvolumen auf seinen Plattformen im Vergleich zum Vorjahr stabil halten. Wachstum verzeichnete 360T bei Swaptransaktionen sowie dem 360TGTX-Geschäft auf dem US-Markt. Aufgrund des Produktmixes konnte das Segment aber ein Wachstum der Nettoerlöse von 8 Prozent erzielen. Das bereinigte EBITDA des Segments stieg um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Erstes Halbjahr 2020

Die Geschäftsentwicklung im Segment Devisenhandel im ersten Halbjahr 2020 war durch zwei stark unterschiedliche Quartale geprägt in Hinsicht auf das Marktgeschehen und die Handelsaktivität. Nach dem außerordentlichen ersten Quartal, das durch den Ausbruch der COVID-19-Pandemie und die daraus

9

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

resultierende Volatilität mit starken Handelsumsätzen einherging, hat sich der Devisenhandel im zweiten Quartal beruhigt. Das Segment 360T konnte in Summe im ersten Halbjahr ein starkes Nettoerlöswachs- tum von 19 Prozent sowie ein bereinigtes EBITDA-Wachstum von 20 Prozent erzielen.

Zudem wuchs das Geschäft mit FX-Derivaten an der Eurex trotz der jüngsten globalen Ereignisse weiter. Insbesondere das Open Interest und das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen erreichen im ersten Halbjahr 2020 neue Höchststände. Seit Jahresbeginn wurden im ersten Halbjahr rund 370.000 Kontrakte gehandelt - mit einem neuen Tagesrekord im Juni 2020 mit rund 130.000 Kontrakten. Das monatliche durchschnittliche Open Interest stieg im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum ersten Quartal 2020 um 40 Prozent (per Juni 6,5 Mrd. EUR). Im zweiten Halbjahr wird die Eurex FX-Optionen im europäischen Stil einführen und zahlreiche neue Clearing-Mitglieder, Liquidity Provider und Handelsteilnehmer, die sich bereits im Onboarding Prozess befinden, zum Handel und Clearing aktivieren. Außerdem befinden sich weitere Clearing Member derzeit in der Anbindung für das Clearing OTC gehandelter FX -Transaktionen.

Segment Xetra (Wertpapierhandel)

Kennzahlen des Segments Xetra (Wertpapierhandel)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

Veränderung

30.06.2020

30.06.20191)

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

94,4

79,3

19

195,8

166,1

18

Handel und Clearing

53,5

38,3

40

114,9

76,4

50

Listing

3,7

4,8

- 23

8,2

9,1

- 10

Xetra Daten

26,1

25,9

1

50,8

55,3

- 8

Sonstige2)

11,1

10,3

8

21,9

25,3

- 13

Operative Kosten

- 39,5

- 34,7

14

- 73,9

- 69,2

7

Operative Kosten (bereinigt)

- 35,4

- 32,6

9

- 67,9

- 63,9

6

EBITDA

56,1

46,4

21

124,6

99,8

25

EBITDA (bereinigt)

60,2

48,0

25

130,6

104,1

25

  1. Vorjahreszahlen angepasst
  2. u. a. Konnektivität und Gebühren der Marktteilnehmer

Zweites Quartal 2020

Eine höhere Marktvolatilität im Vergleich zum Vorjahr führte auch im Kassamarktgeschäft im zweiten Quartal 2020 zu einem um 35 Prozent höheren Handelsvolumen. Im Wettbewerb mit paneuropäi- schen Handelsplätzen konnte Xetra außerdem seine Position als Referenzmarkt für den Handel mit DAX- Aktien weiter ausbauen und den Marktanteil auf 75 Prozent steigern (Q2/2019: 70 Prozent). Auch das Handelsvolumen mit börsengehandelten Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) lag mit einem Zu- wachs von 73 Prozent deutlich über dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Das von den Emittenten über ETFs verwaltete Fondsvermögen summierte sich zum Stichtag 30. Juni 2020 auf 678,0 Mrd. € (30. Juni 2019: 605,7 Mrd. €).

Trotz der erschwerten Bedingungen durch die COVID-19-Pandemie verzeichnete das Segment Xetra im zweiten Quartal 2020 zwei Börsengänge (IPOs). So fand Mitte Juni der Börsengang der bayerischen Pharmafirma PharmaSGP Holding SE im Prime Standard statt. Im Mai hatte bereits der Nürnberger Datenbank-Anbieter Exasol seine Aktien im Wachstumssegment Scale der Frankfurter Wertpapierbörse (FWB®) eingeführt.

10

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Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Das weiterhin hohe Interesse an Gold als Anlageinstrument führte bei Xetra-Gold®, der mit physischem Gold hinterlegten Inhaberschuldverschreibung, zu neuen Höchstwerten sowohl bezüglich des Goldbe- stands als auch des verwahrten Vermögens. Zum Ende des zweiten Quartals 2020 stieg der Goldbestand auf 221,7 Tonnen (Q2/2019: 194,3 Tonnen); dies entspricht einem Gegenwert von rund 11,3 Mrd. € (Q2/2019: 7,7 Mrd. €). Xetra-Gold ist damit weiterhin eines der führenden physisch hinterlegten Gold- Wertpapiere in Europa. Von den auf Xetra handelbaren Rohstoffen (Exchange Traded Commodities, ETCs) ist Xetra-Gold das mit Abstand umsatzstärkste Wertpapier.

Die Nettoerlöse des Segments Xetra stiegen im zweiten Quartal 2020 insbesondere durch das gestie- gene Handelsgeschäft um 19 Prozent. Das bereinigte EBITDA des Segments stieg um 25 Prozent.

Erstes Halbjahr 2020

Das Segment Xetra verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 ein deutliches Nettoerlöswachstum von

18 Prozent. Gegenüber einem starken ersten Quartal fiel das Handelsvolumen im zweiten Quartal 2020 aufgrund der gesunkenen Marktvolatilität etwas moderater aus, blieb aber weiterhin auf hohem Niveau. Das bereinigte EBITDA stieg um 25 Prozent.

Segment Clearstream (Nachhandel)

Kennzahlen des Segments Clearstream (Nachhandel)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

Veränderung

30.06.2020

30.06.20191)

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

212,6

214,8

- 1

448,3

423,5

6

Verwahrung (Custody)

106,7

97,6

9

213,7

192,5

11

Abwicklung (Settlement)

29,9

20,3

47

60,3

40,2

50

Nettozinserträge aus dem

24,8

51,1

- 51

73,1

100,0

- 27

Bankgeschäft

Sicherheitenmanagement

20,3

19,3

5

39,9

38,7

3

Third Party Services

5,9

5,8

2

13,7

13,5

1

Sonstige2)

25,0

20,7

21

47,6

38,6

23

Operative Kosten

- 92,5

- 82,8

12

- 172,8

- 143,4

21

Operative Kosten (bereinigt)

- 78,8

- 73,3

8

- 152,3

- 157,9

- 4

EBITDA

119,9

131,2

- 9

274,8

265,1

4

EBITDA (bereinigt)

133,6

140,7

- 5

295,3

279,6

6

  1. Vorjahreszahlen angepasst
  2. u. a. Konnektivität und Gebühren der Marktteilnehmer

Zweites Quartal 2020

Der Wert der über den nationalen Zentralverwahrer (Central Securities Depository, CSD) und den interna- tionalen Zentralverwahrer (International Central Securities Depository, ICSD) verwahrten Wertpapiere stieg im zweiten Quartal 2020 leicht um 3 Prozent an. Hauptsächlich war dies auf das höhere Volumen der beim ICSD verwahrten Anleihen zurückzuführen, während das Volumen der beim CSD verwahrten Wertpapiere nahezu stabil blieb. Die Anzahl der Abwicklungstransaktionen stieg hingegen insgesamt um 33 Prozent deutlich an. Ausschlaggebend hierfür waren die stark gestiegenen börslichen Volumina infolge einer höheren Marktvolatilität.

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Bereits Mitte März senkte die US-amerikanische Notenbank Federal Reserve Bank (Fed) ihren Zielkorri- dor für den Leitzins in den USA auf 0,00 Prozent bis 0,25 Prozent, was sich wiederum negativ auf die im Bankgeschäft erzielten Nettozinserträge auf Bareinlagen in US-Dollar auswirkte. Auch die Einführung einer Bearbeitungsgebühr zur Abwicklung von Bareinlagen in US-Dollar konnte den Zinseffekt nur be- dingt kompensieren. Insgesamt reduzierten sich die Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund die Hälfte. Die Nettoerlöse aus Third-Party Services la- gen auf Vorjahresniveau, da der Ausstieg aus dem Managed Services Geschäft durch höhere Erlöse aus Dienstleistungen zur Erfüllung aufsichtsrechtlicher Meldepflichten über REGIS-TR kompensiert werden konnte.

Das durchschnittliche ausstehende Volumen im Sicherheitenmanagement und Wertpapierleihgeschäft stieg im zweiten Quartal 2020 insgesamt um rund 25 Prozent. Während im Sicherheitenmanagement die Nettoerlöse in direkter Relation zum ausstehenden Volumen stehen, führten geldpolitische Maßnahmen von Zentralbanken zu einer erneut hohen Versorgung der Märkte mit Liquidität und übten somit Druck auf die Leihegebühren aus.

Insgesamt lagen die Nettoerlöse des Segments Clearstream im zweiten Quartal 2020 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Das bereinigte EBITDA verzeichnete einen leichten Rückgang von 5 Prozent.

Erstes Halbjahr 2020

Ausgenommen der rückläufigen Nettozinserträge auf Bareinlagen im Bankgeschäft entsprach der Ge- schäftsverlauf des ersten Halbjahres weitgehend der Entwicklung des zweiten Quartals, womit die Netto- erlöse sowie das bereinigte EBITDA in der ersten Jahreshälfte 2020 jeweils um 6 Prozent stiegen.

Segment IFS (Investment Fund Services)

Kennzahlen des Segments IFS (Investment Fund Services)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

50,8

43,6

17

106,4

85,3

25

Verwahrung (Custody)

20,2

17,7

14

41,1

34,7

18

Abwicklung (Settlement)

16,4

13,2

24

34,6

25,5

36

Sonstige1)

14,2

12,7

12

30,7

25,1

22

Operative Kosten

- 32,0

- 26,6

20

- 58,6

- 50,3

17

Operative Kosten (bereinigt)

- 25,3

- 22,5

12

- 48,2

- 43,2

12

EBITDA

18,8

17,0

11

47,8

35,0

37

EBITDA (bereinigt)

25,5

21,1

21

58,2

42,1

38

1) u. a. Konnektivität, Order Routing, Gebühren für Reporting

Zweites Quartal 2020

Im zweiten Quartal 2020 verzeichnete das Segment IFS (Investment Fund Services) erneut einen leich- ten Zuwachs der verwahrten Wertpapiere um 2 Prozent. Die Anzahl der Transaktionen aus dem Abwick- lungsgeschäft stiegt aufgrund der marktbedingt hohen Handelsaktivitäten deutlich um 42 Prozent an.

Zusätzlich zu dem günstigen Marktumfeld verzeichnete der im Zuge der Übernahme von Swisscanto Fonds Centre Ltd. gegründete Fund Desk - ein Dienst zur Unterstützung im Fondsvertrieb - ein positives Wachstum. Ebenfalls mit positivem Wachstumstrend zeigte sich die Geschäftsentwicklung der im Mai

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Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

2019 übernommenen Ausmaq Limited, des spezialisierten Fondsdienstleisters der National Australia Bank Limited.

Der bereits im Januar 2020 verkündete Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Fondcenter AG, der Fondsvertriebsplattform der UBS, stellt einen weiteren strategisch wichtigen Schritt in der "Roadmap 2020"-Strategie der Gruppe Deutsche Börse dar. Durch die Kombination von Fondcenter mit

Clearstream Fund Desk entsteht einer der führenden Anbieter für Fondsdienstleistungen. Der Ab- schluss der Transaktion wird zum Ende des dritten Quartals 2020 erwartet.

Die Nettoerlöse des Segments IFS stiegen im zweiten Quartal 2020 um 17 Prozent. Das bereinigte EBITDA des Segments stieg um 21 Prozent.

Erstes Halbjahr 2020

Nach einem relativ starken Jahresauftakt fiel das Nettoerlöswachstum im Segment IFS im zweiten Quar-tal 2020 moderater aus. Die Nettoerlöse stiegen im ersten Halbjahr jedoch deutlich um 25 Prozent. Das EBITDA verzeichnete sogar einen Anstieg von 38 Prozent.

Segment Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

Kennzahlen des Segments Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

30.06.2020

30.06.2019

Veränderung

Mio. €

Mio. €

%

Mio. €

Mio. €

%

Nettoerlöse

53,4

38,7

38

119,8

77,0

56

ETF-Lizenzerlöse

7,6

9,6

- 21

15,7

18,2

- 14

Börsen-Lizenzerlöse

6,8

7,7

- 12

19,4

15,9

22

Sonstige Lizenzerlöse1)

24,8

21,4

16

49,7

42,9

16

Analytik

14,2

0,0

-

35,0

0,0

-

Operative Kosten

- 29,0

- 16,7

74

- 65,2

- 30,5

114

Operative Kosten (bereinigt)

- 25,9

- 12,5

107

- 58,6

- 23,5

149

EBITDA

24,4

22,0

11

54,6

46,5

17

EBITDA (bereinigt)

27,5

26,2

5

61,2

53,5

14

1) u. a. Lizenzen auf strukturierte Produkte

Zweites Quartal 2019

Der Abfluss von Anlagegeldern aus europäischen Aktienindizes sowie durchschnittlich niedrigere Index- stände im Vergleich zum Vorjahresquartal führten im zweiten Quartal 2020 zu einem Rückgang des ver- walteten Vermögens in ETFs auf STOXX- und DAX-Indizes um 11 Prozent.

Aufgrund der Einführung eines neuen Lizenzmodells im zweiten Quartal sanken die Börsen-Lizenzerlöse trotz eines Anstiegs des Handelsvolumens von Aktienindexderivaten an der Eurex im Vergleich zum Vor- jahr. Die sonstigen Lizenzerlöse, insbesondere aus Buy-Side-Lizenzen, stiegen um 16 Prozent.

Mit der Etablierung von Climate Benchmark Indices - STOXX Paris-Aligned Benchmark (PAB) Indices und STOXX Climate Transition Benchmark (CTB) Indices - unterstreicht Qontigo abermals seine Position im Bereich nachhaltiger Indexlösungen. Seit 2011 ist das Unternehmen in diesem Bereich aktiv und

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

bietet eine breite Palette von Indexlösungen: Benchmarks, Bluechips, ESG Leader, Low Carbon, Climate Impact, ESG-Faktoren und ESG-X-Indizes.

Die für das zweite Quartal erstmals ausgewiesenen Nettoerlöse aus dem Analytikgeschäft in Höhe von 14,2 Mio. € repräsentieren das durch den Zusammenschluss mit Axioma neu hinzugekommene Ge- schäft mit Portfoliomanagement- und Risikoanalyse-Software.

In Summe nahmen die Nettoerlöse des Segments im zweiten Quartal um 38 Prozent zu. Das bereinigte EBITDA des Segments stieg um 5 Prozent. Ohne Berücksichtigung des Axioma-Geschäfts lagen die Net- toerlöse nahezu auf dem Vorjahresniveau, das bereinigte EBITDA hingegen stieg um 11 Prozent.

Erstes Halbjahr 2020

Im ersten Quartal profitierte das Segment einerseits im Bereich der Börsen-Lizenzerlöse von einem star- ken Handel in Aktienindexderivaten an der Eurex, andererseits durch die Gewinnung neuer Vertragsbezie- hungen im Analytikgeschäft. Im zweiten Quartal reduzierten sich die Börsen-Lizenzerlöse infolge einer moderateren Handelsaktivität. Zudem führten aufgrund der COVID-19-Pandemie erlassene Einschränkun- gen zu Herausforderungen in der Vertriebs- und Implementierungsaktivität im Analytikgeschäft. Für den Sechsmonatszeitraum ergab sich ein Anstieg der Nettoerlöse von 56 Prozent, das bereinigte EBITDA stieg um 14 Prozent. Ohne Berücksichtigung des Axioma-Geschäfts stiegen die Nettoerlöse um 10 Prozent, das bereinigte EBITDA um 13 Prozent.

14

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Finanzlage

Cashflow

Die Gruppe Deutsche Börse erzielte im ersten Halbjahr 2020 einen Cashflow aus laufender Geschäftstä- tigkeit in Höhe von 815,3 Mio. € (H1/2019: 466,5 Mio. €) vor Veränderung der stichtagsbezogenen CCP-Positionen. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit resultierte maßgeblich aus dem deutlich gestiegenen Periodenüberschuss in Höhe von 647,0 Mio. € (H1/2019: 557,6 Mio. €) sowie aus deut- lich geringeren Zahlungsmittelabflüssen aus der Veränderung des Working Capital (H1/2020: -1,0 Mio. €; H1/2019: -162,5 Mio. €), die insbesondere aus geringeren Ertragssteuerzahlungen resultierten. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit beinhaltet im Wesentlichen die Ausschüttung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2019 in Höhe von 531,9 Mio. € (H1/2019: 495,0 Mio. €) sowie die Emission einer neuen Hybridanleihe in Höhe von 600,0 Mio. €, die mit dem Teil-Rückkauf einer bestehenden Anleihe in Höhe von 284,9 Mio. € einherging. Der Cashflow aus Investitionstätigkeiten von -227,9 Mio. € (H1/2019: 157,5 Mio. €) ist maßgeblich beeinflusst durch Schwankungen zwischen kurz- und langfris- tigen Anlagen der Kundengelder. Für das Unternehmen selbst ergaben sich keine wesentlichen Verände- rungen, da Investitionen in immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen auf dem Niveau des Vor- jahres liegen (H1/2020: 78,9 Mio. €; H1/2019: 73,7 Mio. €).

Der Finanzmittelbestand belief sich damit zum 30. Juni 2020 auf 2.396,9 Mio. € (30. Juni 2019: 1.720,5 Mio. €). Der Kassenbestand sowie die Bankguthaben beliefen sich auf 1.030,8 Mio. € (30. Juni 2019: 943,5 Mio. €).

Kapitalmanagement

Generell erwarten die Kunden der Gesellschaft, dass diese konservative Zinsdeckungs- und Verschul- dungsgrade aufweist und gute Kreditratings erzielt. Um das mit einem AA-Rating konsistente "Minimal Financial Risk Profile" gemäß S&P-Methodik zu erreichen, strebt das Unternehmen ein Verhältnis der FFO zur Nettoverschuldung von mindestens 50 Prozent, eine Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA von nicht größer als 1,75 und einen Zinsdeckungsgrad in Höhe von mindestens 14 an. Im ers- ten Halbjahr 2020 hat die Gruppe Deutsche Börse dieses Ziel mit einem Verhältnis der FFO zur Netto- verschuldung von 93 Prozent, einer Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA von 0,8 sowie einem Zinsdeckungsgrad von 38 erreicht. Diesen Werten liegen annualisierte Halbjahreszahlen für FFO in Höhe von rund 790 Mio. €, ein EBITDA in Höhe von rund 1.035 Mio. € und eine zum Jahresende er- wartete Nettoverschuldung in Höhe von rund 1,7 Mrd. € zugrunde. Details zur Ermittlung der Werte wer- den im Abschnitt "Finanzlage" im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 45 bis 48 dargestellt. Das Unternehmen strebt ferner an, das starke AA-Kreditrating der Tochtergesellschaft Clearstream Banking S.A. aufrechtzuerhalten, um den nachhaltigen Erfolg des in der Wertpapierverwahrung und -abwicklung tätigen Segments Clearstream sicherzustellen.

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Konzernlagebericht | Wirtschaftsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Dividende

Generell strebt die Gruppe Deutsche Börse eine Dividendenausschüttungsquote von 40 bis 60 Prozent des bereinigten Periodenüberschusses, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, an. Innerhalb dieser Bandbreite steuert die Gruppe die tatsächliche Ausschüttungsquote im Wesentli- chen in Abhängigkeit von der Geschäftsentwicklung sowie unter Berücksichtigung von Kontinuitätsge- sichtspunkten. Darüber hinaus plant das Unternehmen, die verbleibenden verfügbaren Mittel primär in die komplementäre externe Weiterentwicklung der Gruppe zu investieren. Sofern diese Mittel nicht durch die Gruppe investiert werden können, stellen zusätzliche Ausschüttungen, insbesondere in Form von Aktienrückkäufen, eine weitere Möglichkeit der Mittelverwendung dar.

Für das Geschäftsjahr 2019 hat die Deutsche Börse AG am 22. Mai 2020 eine Dividende von 2,90 € je Stückaktie ausgeschüttet (2019 für das Geschäftsjahr 2018: 2,70€). Die bereinigte Ausschüttungs- quote betrug somit 48 Prozent (2019 für das Geschäftsjahr 2018: 49 Prozent, ebenfalls bereinigt). Bei 183,4 Mio. dividendenberechtigten Stückaktien ergab sich damit eine Dividendensumme von 531,9 Mio. € (2019 für das Geschäftsjahr 2018: 495,0 Mio. €).

Vermögenslage

Im Folgenden werden Auszüge aus der Konzernbilanz angeführt und wesentliche Änderungen in der Vermögenslage beschrieben. Die komplette Konzernbilanz finden Sie imverkürzten Konzern- Zwischenabschluss.

Im Zuge der hohen Volatilität der Handelsaktivität auf den Kassa- und Terminmärkten ist die Bilanz- summe gegenüber 31. Dezember 2019 stark angestiegen. Die Veränderung resultiert überwiegend aus den Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bank- geschäft sowie Bardepots der Marktteilnehmer. Die Höhe dieser Positionen ändert sich entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der Kunden täglich.

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Konzernlagebericht | Nachtragsbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzernbilanz (Auszüge)

30.06.2020

31.12.2019

Mio. €

Mio. €

AKTIVA

Langfristige Vermögenswerte

16.564,0

11.706,9

davon immaterielle Vermögenswerte

4.997,7

5.008,4

davon Geschäfts- oder Firmenwerte

3.470,2

3.470,5

davon andere immaterielle Vermögenswerte

1.026,8

1.040,9

davon Finanzanlagen

10.908,2

6.027,6

davon erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente

90,3

66,3

davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente

938,8

698,7

davon erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente

9.834,9

5.234,2

Kurzfristige Vermögenswerte

211.726,8

125.458,4

davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

138.589,3

78.301,5

davon Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung

50.607,9

29.988,7

davon Kassenbestand und sonstige Bankguthaben

1.030,9

888,1

PASSIVA

Eigenkapital

6.191,5

6.110,6

Schulden

222.099,3

131.054,7

davon langfristige Schulden

13.224,6

8.610,4

davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

9.834,9

5.234,2

davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

2.629,9

2.627,2

davon latente Steuerschulden

219,6

226,3

davon kurzfristige Schulden

208.874,7

122.444,3

davon zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

19.985,4

14.432,1

davon Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

137.605,3

77.411,5

davon Bardepots der Marktteilnehmer

50.375,1

29.755,8

Nachtragsbericht

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

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Konzernlagebericht | Risikobericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

Risikobericht

Die Gruppe Deutsche Börse stelltin ihrem Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten71 bis 93 Rahmenbe- dingungen, Strategie, Grundsätze, Organisation, Prozesse, Methoden und Konzepte ihres Risikomanage- ments sowie Maßnahmen zur Steuerung bzw. Verringerung von Risiken umfassend dar.

Operationelle Risiken für die Gruppe Deutsche Börse bestehen hinsichtlich Verfügbarkeit, Verarbeitung materieller Güter sowie aus Rechtsstreitigkeiten und der Geschäftspraxis. Details zu den operationellen Risiken und den Maßnahmen zu ihrer Minderung sind imGeschäftsbericht 2019 der Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 78bis 86 dargestellt. Grundsätzlich hat sich das Risikoprofil der Gruppe in Bezug auf die operationellen Risiken gegenüber 2019 nicht wesentlich geändert. Bei der Eurex Clearing kam es jedoch aufgrund stark gestiegener Marginanforderungen zu einer Erhöhung des ökonomischen Kapitalbe- darfs für operationelle Risiken. Dem steht aber eine ausreichende Deckungsmasse gegenüber.

Im Januar 2020 erklärte die WHO den Ausbruch der COVID-19-Pandemie zum globalen Notstand im Be- reich der öffentlichen Gesundheit, da weltweit mehr als 9.000 Fälle gemeldet wurden,darunter 18 Län- der außerhalb Chinas. Da sich die Krankheit weiterhin weltweit ausbreitet,wurden zentral Vorsichtsmaß- nahmen koordiniert und eingesetzt, um die Kontinuität der Geschäftsprozesse der Gruppe Deutsche Börse sowie die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderemdie Einführung von Reiseverbotsregeln, die Umsetzung von Maßnahmen zur sozialen Distanzierung und die allmähliche Umstellung auf Fernzugriff für alle Bereiche. Ende April 2020 leitete die Gruppe Deutsche Börse eine schrittweise und koordinierte Rückkehr ins Büro ein, wobei die Entwicklung der lokalen CO- VID-19-Bedrohungsstufen an den Standorten der verschiedenen Konzerne in der ganzen Welt berücksich- tigt wurde. Das Management der Situation erfolgt auf der Grundlage des Incident- und Krisenmanage- mentprozesses der Gruppe, um eine kontinuierliche Überwachung aller Unternehmen und Standorte der Gruppe weltweit zu gewährleisten. Trotz der COVID-19 Situation gab es keine Einschränkungen bei der Verfügbarkeit der Mitarbeiter.

Bei den Rechtsstreitigkeiten ergaben sich im ersten Halbjahr 2020 folgende wesentliche Änderungen:

Am 6. Februar 2020 reichte ein Kläger eine Klage ein, in der die Clearstream Banking AG und eine weitere Gesellschaft als Beklagte genannt wurden. Die Klage, die beim Gericht in Frankfurt ein- gereicht wurde, zielt in erster Linie auf Auskunftsansprüche und die Herausgabe von Dividenden in Höhe von ca. 4,1 Mio. ¤ zuzüglich Zinsen ab.

Für eine ausführliche Darstellung des aktuellen Standes der Rechtsstreitigkeiten sieheGeschäftsbe- richt 2019 der Gruppe Deutsche Börse auf den Seiten 79 bis 82.

Zusätzlich zu den oben und in früheren Veröffentlichungen erwähnten Sachverhalten ist die Gruppe Deutsche Börse von Zeit zu Zeit in verschiedene Rechtsstreitigkeiten involviert, die sich aus dem Verlauf ihres normalen Geschäfts ergeben.Die Gruppe bildet Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und auf - sichtsrechtliche Angelegenheiten, wenn aus einem vergangenen Ereignis eine gegenwärtige Verpflich- tung besteht, der Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung wahrscheinlich ist und eine zuverlässige Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. In solchen Fällen kann sich ein Verlustrisiko ergeben, das höher ist als die entsprechenden Rückstellungen. Wenn die oben genannten Bedingungen nicht erfüllt sind, bildet die Gruppe keine Rückstellungen. Wenn sich eine Rechtsstreitigkeit oder eine aufsichtsrechtliche Angelegenheit entwickelt, bewertet die Gruppe kontinu- ierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung erfüllt sind. Die Gruppe kann eventuell nicht absehen, wie hoch der mögliche Verlust oder die Verlustspanne im Hinblick auf diese Angelegen-

18

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht | Chancenbericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

heiten sein wird. Auf der Basis aktuell verfügbarer Informationen geht die Gruppe Deutsche Börse insge- samt nicht davon aus, dass das Ergebnis eines dieser Verfahren die Finanzzahlen erheblich beeinträchtigen wird.

Finanzielle Risiken treten in der Gruppe Deutsche Börse als Kredit-, Markt- und Liquiditätsrisiko in den Finanzinstituten der Clearstream-Holding-Gruppe und Eurex Clearing AG auf. Darüber hinaus sind die Geldanlagen und Forderungen der Gruppe mit einem Kreditrisiko behaftet. Geldanlagen werden zum überwiegenden Teil über kurzfristige Geschäfte getätigt, die besichert sind. Damit werden Liquiditätsrisi- ken sowie Marktpreisrisiken aus der Geldanlage minimiert. Das Risikoprofil der Gruppe hat sich in Bezug auf die finanziellen Risiken gegenüber 2019 grundsätzlich nicht geändert. Jedoch unterlag im ersten Halbjahr 2020 das Kreditrisiko höheren Schwankungen - ausgelöst insbesondere durch höhere Transaktionen bei Clearstream und daraus zeitweise resultierenden höheren Salden bei Korrespon- denzbanken. Details zu den finanziellen Risiken sind imGeschäftsbericht 2019 auf den Seiten 86 bis

91 dargestellt.

Das Geschäftsrisiko spiegelt wider, dass die Gruppe von der gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklung abhängig ist sowie von anderen äußeren Ereignissen beeinflusst wird - wie Veränderungen des Wettbewerbsumfelds oder regulatorischen Änderungen. Darüber hinaus umfasst es das unternehmens- strategische Risiko, worunter der Einfluss von Risiken auf die Geschäftsstrategie und damit deren mögli- che Anpassung verstanden wird. Zudem können sich externe Faktoren wie fehlendes Vertrauen der Inves- toren in die Finanzmärkte auf die Ertragslage auswirken. In Bezug auf Geschäftsrisiken hat sich das Risikoprofil der Gruppe Deutsche Börse gegenüber 2019 nicht wesentlich geändert. Die Gruppe beobach- tet potenzielle Geschäftsrisiken wie eine mögliche Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds oder Änderungen regulatorischer Vorgaben sehr genau und sieht sich in Bezug auf ihre Geschäftsrisiken gut aufgestellt. Details zu den Geschäftsrisiken sind im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 91 bis 92 dargestellt.

Die Gruppe bewertet fortlaufend ihre Risikosituation. Unter Berücksichtigung der vorgenommenen Stress- testberechnungen, des erforderlichen ökonomischen Kapitals ("required economic capital", REC) und der Earnings at Risk (risikobehaftete Erträge) sowie des von ihm als wirksam eingestuften Risikomanage- mentsystems kommt der Vorstand der Deutsche Börse AG zu dem Schluss, dass die Risikodeckungs- masse ausreichend ist. Diese Bewertung kann auch für den Zeitraum des ersten Halbjahres 2020 vorge- nommen werden. Durch verschiedene Faktoren in unterschiedlichen Risikoklassen hat sich das REC der Gruppe Deutsche Börse von 2.696 Mio. € im vierten Quartal 2019 auf 3.294 Mio. € im zweiten Quartal 2020 um 22 Prozent erhöht. Den Risiken steht also weiterhin eine ausreichende Deckungsmasse gegen- über. Eine wesentliche Änderung der im Geschäftsbericht 2019 beschriebenen Risikosituation des Kon- zerns ist für den Vorstand daher derzeit nicht erkennbar.

Chancenbericht

Sinn und Zweck des Chancenmanagements der Gruppe Deutsche Börse ist es, Chancen frühest- möglich zu erkennen, zu bewerten, zu ergreifen und in geschäftliche Erfolge zu verwandeln. Eine ausführliche Beschreibung der Chancen und des Chancenmanagements istim Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 93 bis 96 zu finden.

Die Gruppe Deutsche Börse verfügt über ein sehr breites Produkt- und Dienstleistungsportfolio, mit dem sie alle Bereiche der Wertschöpfungskette eines Marktinfrastrukturanbieters abdeckt. Damit ist die Gruppe eine der am breitesten aufgestellten Börsenorganisationen weltweit. Um diese Position zu

19

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht | Prognosebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen

behaupten und auszubauen, verfolgt das Unternehmen unter anderem organische Wachstumschan- cen. Die Gruppe unterscheidet grundsätzlich zwischen strukturellen und zyklischen Chancen: Struktu- relle Chancen entstehen beispielsweise durch regulatorische Änderungen, durch neue Kundenbedürf- nisse wie die steigende Nachfrage nach börslichen Lösungen für außerbörslich getätigte Geschäfte oder durch den Trend, dass immer mehr Anlagevermögen in passiven Anlagestrategien (z. B. Index- fonds) allokiert wird. Diese Chancen kann das Unternehmen aktiv nutzen. Zyklische Chancen hinge- gen sind nicht direkt durch das Unternehmen beeinflussbar und ergeben sich durch makroökonomi- sche Veränderungen. Zudem sieht die Gruppe Deutsche Börse langfristig Chancen für sich, die aus der technologischen Transformation resultieren.

Prognosebericht

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Gruppe Deutsche Börse trotz des starken Jahresauftakts und der andauernden weltweiten COVID-19-Pandemie keine wesentliche Abweichung zur Prognose der Entwicklung der Ertrags- und Finanzlage, wie sie im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 96 bis 99 dargestellt wurde.

Danach erwartet die Gruppe Deutsche Börse im Prognosezeitraum weiterhin einen Anstieg der Nettoer- löse aus strukturellen Wachstumschancen von mindestens 5 Prozent. Dieses Wachstum treibt die Gruppe durch Investitionen voran. Für den bereinigten Periodenüberschuss, der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnen ist, rechnet das Unternehmen im Prognosezeitraum weiterhin mit ei- nem Anstieg auf rund 1,20 Mrd. €. Dies basiert auf der Erwartung, dass die volatilitätsbedingt höher als erwartet ausgefallene Geschäftsaktivität im ersten Quartal 2020 durch Rückgänge in einzelnen Ge- schäftsbereichen, wie bei den Nettozinserträgen im Segment Clearstream, im weiteren Jahresverlauf größtenteils kompensiert wird.

20

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

Anhang

30.06.2020

30.06.2019

30.06.2020

30.06.2019

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Umsatzerlöse

4

837,8

747,7

1.797,0

1.496,2

Nettozinserträge aus dem Bankgeschäft

50,4

66,7

118,0

128,7

Sonstige betriebliche Erträge

4,7

3,0

8,3

4,7

Gesamterlöse

892,9

817,4

1.923,3

1.629,6

Volumenabhängige Kosten

- 115,4

- 92,6

- 231,0

- 184,0

Nettoerlöse (Gesamterlöse abzüglich

volumenabhängiger Kosten)

777,5

724,8

1.692,3

1.445,6

Personalaufwand

- 220,0

- 186,1

- 416,1

- 363,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen

5

- 122,6

- 105,4

- 244,9

- 201,5

Operative Kosten

- 342,6

- 291,5

-661,0

- 564,7

Ergebnis strategischer Beteiligungen

5,8

0,7

1,9

4,0

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und

Abschreibungen (EBITDA)

440,7

434,0

1.033,2

884,9

Abschreibung und Wertminderungsaufwand

- 62,6

- 55,4

- 124,6

- 108,5

Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

378,1

378,6

908,6

776,4

Finanzerträge

2,2

2,4

3,7

2,8

Finanzaufwendungen

- 20,6

- 14,0

- 38,6

- 31,3

Periodenergebnis vor Steuern (EBT)

359,7

367,0

873,7

747,9

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

- 93,3

- 93,0

- 226,7

- 190,3

Periodenüberschuss

266,4

274,0

647,0

557,6

davon den Anteilseignern der Deutsche Börse

AG zuzurechnen

256,7

266,9

623,9

542,1

davon den nicht beherrschenden

Gesellschaftern zuzurechnen

9,7

7,1

23,1

15,5

Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€)

1,40

1,46

3,40

2,96

Ergebnis je Aktie (verwässert) (€)

1,40

1,46

3,40

2,96

21

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzern-Gesamtergebnisrechnung

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

Anhang

30.06.2020

30.06.2019

30.06.2020

30.06.2019

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Periodenüberschuss laut Konzern-Gewinn- und

Verlustrechnung

266,4

274,0

647,0

557,6

Posten, die künftig nicht in die Gewinn- und

Verlustrechnung umgegliedert werden:

Veränderung aus leistungsorientierten

Verpflichtungen

- 1,6

- 36,4

- 32,2

- 54,6

Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete

Beteiligungen

3,3

2,6

1,1

- 4,1

Latente Steuern

0,4

9,4

7,9

14,6

2,1

- 24,4

- 23,2

- 44,1

Posten, die künftig in die Gewinn- und

Verlustrechnung umgegliedert werden:

Währungsdifferenzen

- 12,1

- 3,8

- 3,1

0,3

Sonstiges Ergebnis aus nach der Equity-

Methode bilanzierten Beteiligungen

0

0

- 0,4

- 0,3

Neubewertung der Cashflow-Hedges

- 2,2

1,3

0,3

- 1,1

Latente Steuern

- 0,3

- 0,3

0,2

0,3

- 14,6

- 2,8

- 3,0

- 0,8

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

- 12,5

- 27,2

- 26,2

- 44,9

Gesamtergebnis

253,9

246,8

620,8

512,7

davon Anteilseigner der Deutsche Börse AG

246,7

240,2

597,4

496,9

davon nicht beherrschende Gesellschafter

7,2

6,6

23,4

15,8

22

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzernbilanz

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzernbilanz

zum 30. Juni 2020

Aktiva

Anhang

30.06.2020

31.12.2019

Mio. €

Mio. €

LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Immaterielle Vermögenswerte

6

Software

377,9

404,5

Geschäfts- oder Firmenwerte

3.470,2

3.470,5

Geleistete Anzahlungen und Software in Entwicklung

122,7

92,5

Andere immaterielle Vermögenswerte

1.026,8

1.040,9

4.997,7

5.008,4

Sachanlagen

6

Grundstücke und Gebäude

345,7

346,5

Einbauten in Gebäuden

40,0

39,8

IT-Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark

88,1

95,9

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau

15,0

15,8

488,8

498,0

Finanzanlagen

7

Erfolgsneutral zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente

Strategische Beteiligungen

90,3

66,3

Schuldinstrumente

4,7

0

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente

938,8

698,7

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente

Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

9.834,9

5.234,2

Andere finanzielle Vermögenswerte

39,5

28,4

10.908,2

6.027,6

Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen

46,6

44,5

Sonstige langfristige Vermögenswerte

4,0

4,0

Latente Steueransprüche

118,7

124,4

Summe langfristige Vermögenswerte

16.564,0

11.706,9

KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Schuldinstrumente

7

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

493,0

447,3

Andere finanzielle Vermögenswerte

20.613,1

15.381,6

Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung

50.607,9

29.988,7

Kassenbestand und sonstige Bankguthaben

1.030,9

888,1

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete Finanzinstrumente

7

Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

138.589,3

78.301,5

Derivative Finanzinstrumente

7,6

1,4

Andere finanzielle Vermögenswerte

0,4

0,4

Tatsächliche Ertragsteueransprüche

116,5

108,5

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

268,2

340,9

Summe kurzfristige Vermögenswerte

211.726,8

125.458,4

Summe Aktiva

228.290,9

137.165,3

23

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzernbilanz

Erläuterungen

Weitere Informationen

Passiva

Anhang

30.06.2020

31.12.2019

Mio. €

Mio. €

EIGENKAPITAL

Gezeichnetes Kapital

190,0

190,0

Kapitalrücklage

1.344,7

1.344,7

Eigene Aktien

- 471,8

- 471,8

Neubewertungsrücklage

- 74,8

- 52,1

Gewinnrücklagen

4.815,9

4.724,5

Konzerneigenkapital

5.804,0

5.735,3

Ausgleichsposten für Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

387,5

375,3

Summe Eigenkapital

6.191,5

6.110,6

LANGFRISTIGE SCHULDEN

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

8

231,6

193,5

Sonstige langfristige Rückstellungen

214,4

225,2

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

7

2.629,9

2.627,2

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

7

Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

9.834,9

5.234,2

Andere finanzielle Verbindlichkeiten

80,3

84,3

Sonstige langfristige Verbindlichkeiten

13,9

19,7

Latente Steuerschulden

219,6

226,3

Summe langfristige Schulden

13.224,6

8.610,4

KURZFRISTIGE SCHULDEN

Steuerrückstellungen

240,9

231,8

Sonstige kurzfristige Rückstellungen

209,9

250,7

Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

196,1

206,7

Andere finanzielle Verbindlichkeiten

19.793,8

14.225,4

Bardepots der Marktteilnehmer

50.375,1

29.755,8

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

7

Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

137.605,3

77.411,5

Derivative Finanzinstrumente

36,7

25,9

Andere finanzielle Verbindlichkeiten

3,6

3,6

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten

413,4

332,9

Summe kurzfristige Schulden

208.874,7

122.444,3

Summe Schulden

222.099,3

131.054,7

Summe Passiva

228.290,9

137.165,3

24

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzern-Kapitalflussrechnung

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzern-Kapitalflussrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

1. Halbjahr zum

Anhang

30.06.2020

30.06.2019

Mio. €

Mio. €

Periodenüberschuss

647,0

557,6

Abschreibung und Wertminderungsaufwand

6

124,6

109,5

Zunahme/(Abnahme) der langfristigen Rückstellungen

- 4,9

9,6

Latente Steuererträge

8,1

- 11,0

Übrige nicht zahlungswirksame Erträge

41,5

- 36,0

Veränderung des Vermögens und der Verbindlichkeiten aus operativer

Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Bestandteile:

- 1,0

- 162,5

(Zunahme)/Abnahme der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte

- 110,7

- 122,0

Zunahme/(Abnahme) der kurzfristigen Schulden

109,9

- 38,5

Zunahme/(Abnahme) der langfristigen Schulden

- 0,2

- 2,0

Nettogewinn aus dem Abgang von langfristigen Vermögenswerten

0

- 0,7

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ohne CCP-Positionen

815,3

466,5

Veränderung der Verbindlichkeiten aus CCP-Positionen

- 361,2

1.735,2

Veränderung der Forderungen aus CCP-Positionen

283,4

- 1.956,2

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

737,5

245,5

Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte

- 61,5

- 50,9

Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen

- 17,4

- 22,8

Auszahlungen für Investitionen in langfristige Finanzinstrumente

- 358,9

- 22,3

Auszahlungen für den Erwerb von Anteilen an assoziierten Unternehmen und

Gemeinschaftsunternehmen

- 4,7

- 0,5

Auszahlungen im Zusammenhang mit Unternehmenszusammenschlüssen abzüglich

erworbener Zahlungsmittel

- 2,7

- 8,2

Einzahlungen aus Abgängen von Anteilen an assoziierten Unternehmen und

Gemeinschaftsunternehmen

0

2,7

Nettozunahme der kurzfristigen Forderungen und Wertpapiere aus dem

Bankgeschäft mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten

- 244,7

465,3

Nettoabnahme der kurzfristigen Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft mit einer

ursprünglichen Laufzeit von mehr als drei Monaten

93,8

- 248,5

Einzahlungen aus dem Abgang von Finanzinstrumenten

368,1

42,7

Einzahlungen aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten

0,1

0

Cashflow aus Investitionstätigkeit

- 227,9

157,5

25

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzern-Kapitalflussrechnung

Erläuterungen

Weitere Informationen

1. Halbjahr zum

Anhang

30.06.2020

30.06.2019

Mio. €

Mio. €

Mittelabfluss aus dem Erwerb eigener Aktien

- 3,2

0

Mittelabfluss an nicht beherrschende Gesellschafter

- 11,8

- 6,7

Mittelzufluss aus langfristiger Finanzierung

603,6

0

Mittelabfluss aus kurzfristiger Finanzierung

- 292,9

0

Nettoauszahlung im Rahmen von Leasingverhältnissen (IFRS 16)

- 20,3

- 18,8

Ausschüttung an Aktionäre

- 531,9

- 495,0

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

- 256,5

- 520,5

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestands

253,0

- 117,5

Einfluss von Währungsdifferenzen

- 1,5

- 0,7

Finanzmittelbestand am Anfang der Periode

2.145,4

1.839,0

Finanzmittelbestand am Ende der Periode

9

2.396,9

1.720,8

Ergänzende Informationen zu im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

enthaltenen Zahlungsströmen:

Erhaltene Zinsen und ähnliche Erträge

293,1

275,6

Erhaltene Dividenden

4,2

3,9

Gezahlte Zinsen

- 158,7

- 143,4

Ertragsteuerzahlungen

- 218,2

- 344,2

26

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzern-Eigenkapitalentwicklung

Erläuterungen

Weitere Informationen

Konzern-Eigenkapitalentwicklung

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

Den Anteilseignern der Deutschen Börse AG zuzurechnen

Gezeichnetes Kapital

Kapitalrücklage

Eigene Aktien

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Bilanz zum 1. Januar 2019

190,0

1.340,4

- 477,7

Periodenüberschuss

0

0

0

Sonstiges Ergebnis nach Steuern

0

0

0

Gesamtergebnis

0

0

0

Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen

0

0

0

Erwerb eigener Aktien

0

0

0

Veränderung aus Kapitalmaßnahmen

0

0

0

Ausschüttung an Aktionäre

0

0

0

Transaktionen mit Anteilseignern

0

0

0

Bilanz zum 30. Juni 2019

190,0

1.340,4

- 477,7

Bilanz zum 1. Januar 2020

190,0

1.344,7

- 471,8

Periodenüberschuss

0

0

0

Sonstiges Ergebnis

0

0

0

Gesamtergebnis

0

0

0

Währungsdifferenzen und sonstige Anpassungen

0

0

0

Veränderung aus Kapitalmaßnahmen

0

0

0

Ausschüttung an Aktionäre

0

0

0

Transaktionen mit Anteilseignern

0

0

0

Bilanz zum 30. Juni 2020

190,0

1.344,7

- 471,8

27

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss | Konzern-Eigenkapitalentwicklung

Erläuterungen

Weitere Informationen

Den Anteilseignern der Deutschen Börse AG zuzurechnen

Ausgleichsposten

für Anteile nicht

Neubewertungs-

beherrschender

Summe

rücklage

Gewinnrücklagen

Konzerneigenkapital

Gesellschafter

Eigenkapital

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

- 10,2

3.779,4

4.821,9

133,5

4.955,4

0

542,1

542,1

15,5

557,6

- 44,9

- 0,3

- 45,2

0,3

- 44,9

- 44,9

541,8

496,9

15,8

512,7

0

8,5

8,5

- 0,3

8,2

0

0

0

- 7,6

- 7,6

0

0

0

0

0

0

- 495,0

- 495,0

0

- 495,0

0

- 486,5

- 486,5

- 7,9

- 494,4

- 55,1

3.834,7

4.832,3

141,4

4.973,7

- 52,1

4.724,5

5.735,3

375,3

6.110,6

0

623,9

623,9

23,1

647,0

- 22,7

- 3,8

- 26,5

0,3

- 26,2

- 22,7

620,1

597,4

23,4

620,8

0

3,2

3,2

0,6

3,8

0

0

0

- 11,8

- 11,8

0

- 531,9

- 531,9

0

- 531,9

0

- 528,7

- 528,7

- 11,2

- 539,9

- 74,8

4.815,9

5.804,0

387,5

6.191,5

28

Gruppe Deutsche Börse | Halbjahresfinanzbericht Q2/2020

Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss

Weitere Informationen

Erläuterungen zum verkürzten Konzern- Zwischenabschluss

Grundlagen und Methoden

1. Allgemeine Grundsätze

Unternehmensinformationen

Die Deutsche Börse AG ist das Mutterunternehmen der Gruppe Deutsche Börse. Die Deutsche Börse AG ("die Gesellschaft") mit Sitz in Frankfurt am Main wird im Handelsregister B des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter der Nummer HRB 32232 geführt. Die Deutsche Börse AG und ihre Tochtergesellschaften betreiben Kassa- und Derivatemärkte. Ihre Geschäftsfelder reichen von Dienstleistungen im vorbörs- lichen Umfeld und der Wachstumsfinanzierung sowie der Wertpapierzulassung über den Handel, die Verrechnung und Abwicklung bis hin zur Verwahrung von Wertpapieren. Zudem werden IT-Dienst- leistungen erbracht und Marktinformationen vertrieben. Des Weiteren besitzen bestimmte Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG eine Banklizenz und bieten Bankdienstleistungen für Kunden an.

Der Konzernumsatz wird stärker durch die Volatilität und das Transaktionsvolumen auf den Kapital- märkten als durch saisonale Faktoren beeinflusst. Aufgrund einer Konzentration der Kosten für Projekte, die erst im vierten Quartal zum Abschluss gebracht werden, sind die Kosten im vierten Quartal üblicher- weise höher als in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres. Die Veränderung der Konzern-Bilanz- summe resultiert überwiegend aus den Finanzinstrumenten der zentralen Kontrahenten, Forderungen und Verbindlichkeiten aus dem Bankgeschäft sowie Bardepots der Marktteilnehmer. Die Höhe dieser Positionen ändert sich entsprechend den Bedürfnissen und Handlungen der Kunden täglich.

Grundlagen der Berichterstattung

Der Zwischenabschluss wurde im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und den diesbezüglich veröffentlichten Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erstellt, wie sie gemäß der Verordnung Nr. 1606/2002 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Anwendung internationaler Rechnungslegungs - standards in der Europäischen Union anzuwenden sind. Der Zwischenabschluss wurde entsprechend den Vorgaben des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) sowie in Übereinstimmung mit den International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung" aufgestellt und unterliegt einer prüferischen Durchsicht. Es wurde im Einklang mit IAS 34 ein verkürzter Berichtsumfang gegenüber des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2019 gewählt. Der Zwischenabschluss der Deutsche Börse AG wurde in Euro, der funktionalen Währung der Deutsche Börse AG, aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. €) angegeben. Aufgrund von kaufmännischen Rundungen können sich Abweichungen zu den nicht gerundeten Beträgen und zu angegebenen Summen ergeben. Daraus können sich ebenfalls leichte Abweichungen zu den veröffentlichten Vorjahreszahlen ergeben.

29

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss

Weitere Informationen

Der Ertragsteueraufwand wurde in der Zwischenberichtsperiode anhand eines prognostizierten effektiven Gruppensteuersatzes von 26 Prozent ermittelt. Die in die Ermittlung des Gruppensteuersatzes einbezogenen nominalen Steuersätze betragen zwischen 10 und 34,6 Prozent. Auf noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern nur in dem Umfang gebildet, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die der Konzern in diesem Zwischenabschluss angewandt hat, entsprechen denen, die im Konzernabschluss angewandt und dargestellt wurden.

Geänderte Rechnungslegungsstandards - im Berichtszeitraum umgesetzt

Der Zwischenabschluss ist im Zusammenhang mit dem geprüften und veröffentlichten Konzern- abschluss zum 31. Dezember 2019 und dem darin veröffentlichten Anhang zu lesen. Zusätzlich wurden alle von der Europäischen Kommission anerkannten und verpflichtend anzuwendenden Standards und Interpretationen angewandt.

Standard/Änderungen/Interpretationen

Auswirkungen auf die

Anwendungszeitpunkt

Gruppe Deutsche Börse

IFRS 3

Änderungen der Definition eines Geschäftsbetriebs

01.01.2020

unwesentlich

IAS 1, IAS 8

Änderungen der Definition von wesentlich

01.01.2020

unwesentlich

Überarbeitetes Rahmenkonzept

01.01.2020

unwesentlich

IFRS 9, IAS 39, IFRS 7

Änderungen: IBOR Reform

01.01.2020

unwesentlich

Neue Rechnungslegungsstandards - bisher nicht umgesetzt

Das IASB hat folgende neue und geänderte Standards und Interpretationen verabschiedet, die im Berichtsjahr nicht angewendet wurden, da eine Übernahme durch die EU noch aussteht oder eine verpflichtende Anwendung noch nicht besteht. Die neuen und geänderten Standards und Interpre- tationen sind auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Anwendungszeitpunkt beginnen. Eine vorzeitige Anwendung erfolgt für gewöhnlich nicht, auch wenn einzelne Standards dies zulassen.

Standard/Änderungen/Interpretationen

Auswirkungen auf die

Anwendungszeitpunkt

Gruppe Deutsche Börse

IFRS 4

Änderungen an Versicherungsverträge

01.01.2021

keine Auswirkung

IFRS 16

Änderungen an IFRS 16: Mietzugeständnisse im

01.06.2020

keine Auswirkung auf die

Zusammenhang mit COVID- 19

Vermögens-, Finanz- und

Ertragslage

IFRS 3

Änderungen an Unternehmenszusammenschlüssen

01.01.2022

derzeit in Analyse

IAS 16

Änderungen an Sachanlagen

01.01.2022

derzeit in Analyse

IAS 37

Änderungen an Rückstellungen,

01.01.2022

derzeit in Analyse

Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen

IAS 1

Änderungen an Darstellung des Abschlusses:

01.01.2022

derzeit in Analyse

Klassifizierung von Schulden als kurz- od. langfristig

IFRS 17

Versicherungsverträge

01.01.2023

siehe Text unter Tabelle

30

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zum verkürzten Konzern-Zwischenabschluss

Weitere Informationen

IFRS 17 "Versicherungsverträge"

IFRS 17 regelt Ansatz, Bewertung und Ausweis sowie Angaben für Versicherungsverträge. Ziel ist die Bereitstellung relevanter Informationen durch die bilanzierenden Unternehmen, was zu einer glaub- würdigen Darstellung der Versicherungsverträge führen soll. Der Standard sieht eine Bewertung der Versicherungsverbindlichkeiten zum aktuellen Erfüllungswert statt historischer Anschaffungskosten vor. Des Weiteren soll eine einheitliche Grundlage in Bezug auf den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis und die Anhangangaben für Versicherungsverträge geschaffen werden. Der Standard ist in der EU verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen. Der Standard wurde bisher nicht von der EU übernommen. Derzeit werden die möglichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Gruppe Deutsche Börse analysiert. Es werden keine wesentlichen Änderungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erwartet.

2. COVID-19-Pandemie

Das erste Halbjahr 2020 wurde primär durch die weltweit andauernde COVID-19-Pandemie und die damit zusammenhängende Verunsicherung der Marktteilnehmer bezüglich den massiven global- ökonomischen Auswirkungen geprägt, wobei die damit verbundene Volatilität einer der Hauptreiber der

Handelsaktivität auf den Kassa- und Terminmärkten ist. Aktuell erwartet die Gruppe Deutsche Börse daraus keine signifikanten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, da sich die übrigen

Rahmenbedingungen im Vergleich zur Darstellung im Geschäftsbericht 2019 (Seite 28) nicht wesentlich geändert haben. Ein im zweiten Quartal 2020 außerplanmäßig durchgeführter Werthaltigkeitstest der nichtfinanziellen langfristigen Vermögenswerten führte zu keinem Wertminderungsaufwand. Der dabei ermittelte erzielbare Betrag lag für alle untersuchten zahlungsmittelgenerierenden Einheiten über dem entsprechenden Buchwert. Des Weiteren sind zum jetzigen Zeitpunkt auch keine Forderungsausfälle über das normale Maß hinaus erkennbar, die das Ergebnis der Gruppe Deutsche Börse beeinflussen könnten. Zudem hat die Gruppe Deutsche Börse keinerlei staatlichen Unterstützungsleistungen in Anspruch genommen.

3. Konsolidierungskreis

Fondcenter AG, Zürich, Schweiz (Fondcenter)

Am 21. Januar 2020 gab die Gruppe Deutsche Börse bekannt, dass sich Clearstream, der Nachhandels- dienstleister der Gruppe Deutsche Börse, und UBS auf eine Partnerschaft im Fondsdienstleistungsbereich verständigt haben. Die Unternehmen haben eine Vereinbarung geschlossen, nach der die Clearstream Holding AG, Frankfurt, Deutschland, 51 Prozent der Fondsvertriebsplattform Fondcenter AG, Zürich, Schweiz, zum Kaufpreis von 389 Mio. CHF von UBS übernehmen wird. UBS behält eine Minderheits- beteiligung von 49 Prozent. Die neu entstandene Gesellschaft wird zum Kompetenzzentrum für Fonds- vertriebsdienstleistungen innerhalb der Gruppe Deutsche Börse und durch die Kombination mit dem bestehenden Angebot von Clearstream Fund Desk (vormals Swisscanto Funds) entsteht ein führender Anbieter für Fondsdienstleistungen - mit erheblichem Nutzen für Kunden von UBS und Clearstream.

Der Abschluss der Transaktion wird zum Ende des dritten Quartals 2020 erwartet. Nach Vollzug der Transaktion wird die Gruppe Deutsche Börse Beherrschung über das Geschäft der Fondcenter erlangen und das Unternehmen in den Konsolidierungskreis einbeziehen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Zwischenabschlusses liegen noch keine detaillierten Informationen bezüglich der Kaufpreisallokation vor.

Darüber hinaus gab es im ersten Halbjahr 2020 keine wesentlichen Unternehmenszusammenschlüsse in der Gruppe Deutsche Börse.

31

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Weitere Informationen

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

4. Umsatzerlöse

Die Gruppe Deutsche Börse berichtet ihre Umsatzerlöse auf Basis der Segmentstruktur. Mit Wirkung zum ersten Quartal 2020 hat die Gruppe Deutsche Börse die Segmentberichterstattung angepasst. Das ehemalige Segment GSF (Sicherheitenmanagement) wurde vollständig dem Segment Clearstream (Nachhandel) zugeordnet. Über das ehemalige Segment Data (Datengeschäft) wird nun innerhalb der Segmente Xetra (Wertpapierhandel) und Eurex (Finanzderivate) berichtet. Die entsprechenden Vorjahreszahlen wurden angepasst.

Zusammensetzung der Umsatzerlöse (Teil 1)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

30.06.2020

30.06.20191)

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Xetra (Wertpapierhandel)

Handel und Clearing

61,5

42,7

131,7

85,4

Listing

3,8

4,9

8,2

9,1

Xetra Data

31,6

31,4

63,2

66,7

Sonstige

11,2

10,2

22,0

25,3

108,1

89,2

225,1

186,5

Eurex (Finanzderivate)

Aktienindexderivate

143,9

130,1

357,4

262,3

Zinsderivate

45,3

54,7

107,6

110,9

Aktienderivate

13,8

16,4

30,8

31,6

OTC-Clearing

12,1

10,3

24,1

19,9

Entgelte für hinterlegte Sicherheiten

7,4

4,4

12,8

8,2

Infrastruktur

20,7

19,2

40,7

37,4

Eurex Data

15,5

15,3

31,0

30,5

Sonstige

9,3

11,0

18,2

19,2

268,0

261,4

622,6

520,0

EEX (Commodities)

Strom-Terminmarkt

36,6

29,8

76,9

61,7

Strom-Spotmarkt

19,0

18,4

38,4

35,7

Gas

13,3

14,5

29,0

29,0

Sonstige

10,2

12,1

25,9

26,0

79,1

74,8

170,2

152,4

32

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Weitere Informationen

Zusammensetzung der Umsatzerlöse (Teil 2)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

30.06.2020

30.06.20191)

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

360T (Devisenhandel)

Handel

19,0

18,2

42,2

36,0

Sonstige

6,1

5,2

12,5

9,9

25,1

23,4

54,7

45,9

Clearstream (Nachhandel)

Verwahrung (Custody)

142,8

132,0

286,1

260,0

Abwicklung (Settlement)

47,1

31,8

93,9

63,2

Third-Party Services

5,9

5,9

13,7

13,7

GSF

29,0

28,4

56,6

57,4

Sonstige

31,0

26,2

61,1

51,7

255,8

224,3

511,4

446,0

IFS (Investment Fund Services)

Verwahrung (Custody)

21,3

18,6

43,3

36,5

Abwicklung (Settlement)

18,1

14,4

38,2

27,9

Sonstige

15,1

13,7

32,3

26,6

54,5

46,7

113,8

91,0

Qontigo (Index- & Analytikgeschäft)

ETF-Lizenzerlöse

8,6

10,7

17,9

20,4

Börsen-Lizenzerlöse

7,5

8,4

20,8

17,4

Axioma

17,9

0

41,6

0

Sonstige Lizenzerlöse

27,0

23,9

54,0

47,2

61,0

43,0

134,3

85,0

Summe

851,6

762,8

1.832,1

1.526,8

Konsolidierung der Innenumsätze

- 13,8

- 15,1

- 35,1

- 30,6

Konzern

837,8

747,7

1.797,0

1.496,2

1) Vorjahreszahlen angepasst

33

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Weitere Informationen

5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Zusammensetzung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

30.06.2020

30.06.2019

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung

52,3

42,1

105,6

78,0

IT-Kosten

33,2

28,5

65,5

57,5

Raumkosten

7,3

7,01)

14,1

13,21)

Nicht abzugsfähige Vorsteuer

5,5

9,4

16,4

17,0

Reise-, Bewirtungs- und Repräsentationsaufwendungen

0,6

5,9

3,2

10,2

Werbe- und Marketingkosten

3,2

4,5

7,7

9,0

Freiwillige soziale Leistungen

0,9

1,3

2,0

2,4

Versicherungen, Beiträge und Gebühren

5,6

2,9

8,5

5,8

Aufwendungen aus Geschäftsbesorgungsverträgen

0,1

0

0,1

0,1

Vergütung des Aufsichtsrats

1,4

1,1

1,8

1,9

Kurzfristige Leasingverhältnisse

0,8

0,51)

1,5

1,01)

Aufwendungen aus Währungsdifferenzen

1,8

0,1

2,1

0,5

Übrige

9,9

2,1

16,3

5,0

Summe

122,6

105,4

244,9

201,5

1) Kurzfristige Leasingverhätnisse wurden im Vorjahr in den Raumkosten ausgewiesen.

Die Kosten für IT-Dienstleister und sonstige Beratung betreffen im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Software. Ferner enthalten diese Kosten Aufwendungen für strategische und rechtliche Beratungsdienstleistungen sowie für Prüfungstätigkeiten.

34

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzernbilanz

Weitere Informationen

Erläuterungen zur Konzernbilanz

6. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

Der Posten immaterielle Vermögenswerte enthält im Wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von 3.470,2 Mio. € (31. Dezember 2019: 3.470,5 Mio. €), andere immaterielle Vermögenswerte (Lizenzen, Markennamen und Kundenbeziehungen) in Höhe von 1.026,8 Mio. € (31. Dezember 2019:

1.040,9 Mio. €) sowie selbst erstellte Software in Höhe von 263,3 Mio. € (31. Dezember 2019:

278,6 Mio. €).

Der Bestand an Sachanlagen belief sich zum 30. Juni 2020 auf 488,8 Mio. € (31. Dezember 2019: 498,0 Mio. €). Die Gruppe Deutsche Börse mietet eine Vielzahl unterschiedlicher Vermögenswerte. Darunter fallen Gebäude, Rechenzentren, Personenkraftwagen und Einbauten in Grundstücke und Gebäude. Als Leasingnehmer aus einem Operating-Leasingvertrag weist der Konzern das Leasingobjekt als Vermögenswert zu fortgeführten Anschaffungskosten in den Sachanlagen aus. Die entsprechenden Buchwerte sind in der unten stehenden Tabelle abgebildet:

Nutzungsrechte

30.06.2020

31.12.2019

Mio. €

Mio. €

Grundstücke u. Gebäude

345,7

346,5

IT-Hardware, Betriebs- u. Geschäftsausstattung sowie Fuhrpark

5,6

7,0

Summe

351,3

353,5

7. Finanzinstrumente

7.1 Finanzanlagen

Die Finanzanlagen (ausgenommen Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten) beliefen sich zum 30. Juni 2020 auf 1.073,3 Mio. € (31. Dezember 2019: 793,4 Mio. €).

7.2 Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten

Im zweiten Quartal unterbreitete die Deutsche Börse AG den Investoren einer Anleihe (DE000A161W62) ein Rückkaufangebot. Im Zuge dieses Rückkaufangebots wurden 284,9 Mio. € zu einem Kaufpreis von jeweils 101,0 Prozent zurückerworben, hieraus entstand ein erfolgswirksam erfasster negativer Effekt in Höhe von 3,2 Mio. €. Zur Refinanzierung dieser Anleihe wurde eine neue Hybridanleihe (DE000A289N78) mit einem Nominalvolumen in Höhe von 600,0 Mio. € begeben. Diese Hybridanleihe hat eine Laufzeit von 27 Jahren und einen Zinskupon in Höhe von 1,25 Prozent.

Der Bestand an Leasingverbindlichkeiten der Gruppe Deutsche Börse beläuft sich auf 382,5 Mio. € (31. Dezember 2019: 380,1 Mio. €).

35

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Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzernbilanz

Weitere Informationen

7.3 Fair Value-Hierarchie

Die zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte und Schulden sind den folgenden drei Hierarchieebenen zugeordnet:

  • Ebene 1: Finanzinstrumente, bei denen ein Börsenpreis für gleiche Vermögenswerte und Schulden auf einem aktiven Markt vorliegt.
  • Ebene 2: Finanzinstrumente, für die keine notierten Preise für identische Instrumente an einem aktiven Markt vorliegen und deren Fair Value anhand von Bewertungsmethoden ermittelt wird, die auf beobachtbaren Marktparametern basieren (z. B. OTC-Derivate).
  • Ebene 3: Finanzinstrumente, bei denen der Fair Value aus einem oder mehreren nicht beobachtbaren signifikanten Inputparametern ermittelt wird. Dies gilt für nicht notierte Eigenkapitalinstrumente.

Im Berichtsjahr fanden keine Verschiebungen zwischen den Ebenen für wiederkehrend zum Fair Value bewertete Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten statt.

Zur Ermittlung des Fair Values eines Finanzinstruments werden quotierte Marktpreise herangezogen, sofern diese verfügbar sind. Sofern keine Börsenpreise vorliegen, finden beobachtbare Marktpreise beispielsweise für Zinssätze oder Devisenkurse Verwendung. Diese beobachtbaren Marktparameter dienen dann als Inputfaktoren für finanzmathematische Modelle, z. B. Optionspreismodelle, Discounted Cashflow-Modelle und Nettoinventarwert. In Einzelfällen wird der Fair Value ausschließlich auf Basis interner Bewertungsmodelle ermittelt.

36

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzernbilanz

Weitere Informationen

Fair Value-Hierarchie

Fair Value zum

30.06.2020

davon entfallen auf:

Ebene 1

Ebene 2

Ebene 3

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Wiederkehrend zum Fair Value bewertet

VERMÖGENSWERTE

Erfolgsneutral zum Fair Value im sonstigen Ergebnis bewertete

finanzielle Vermögenswerte (FVOCI)

Strategische Beteiligungen

90,3

10,4

0

79,9

Schuldinstrumente

4,7

4,7

0

0

Summe

95,0

15,1

0

79,9

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle

Vermögenswerte (FVPL)

Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

9.834,9

0

9.834,9

0

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

39,5

13,7

0

25,8

Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

138.589,3

0

138.589,3

0

Kurzfristige Derivate

7,6

0

7,6

0

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

0,4

0

0

0,4

Summe

148.471,7

13,7

148.431,8

26,1

Summe Vermögenswerte

148.566,7

28,8

148.431,8

106,1

VERBINDLICHKEITEN

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten (FVPL)

Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

- 9.834,9

0

- 9.834,9

0

Sonstige langfristige finanzielle Verbindlichkeiten

- 80,3

0

0

- 80,3

Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

- 137.605,3

0

- 137.605,3

0

Kurzfristige Derivate

- 36,7

0

- 36,7

0

Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

- 3,6

0

0

- 3,6

Summe Verbindlichkeiten

- 147.560,8

0

- 147.476,9

- 83,9

37

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzernbilanz

Weitere Informationen

Fair Value-Hierarchie

Fair Value zum

30.06.2019

davon entfallen auf:

Ebene 1

Ebene 2

Ebene 3

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Wiederkehrend zum Fair Value bewertet

VERMÖGENSWERTE

Erfolgsneutral zum Fair Value im sonstigen Ergebnis bewertete

finanzielle Vermögenswert (FVOCI)

Strategische Beteiligungen

70,2

19,9

0

50,3

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle

Vermögenswerte (FVPL)

Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

6.635,4

0

6.635,4

0

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

26,1

10,1

0

16,0

Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

95.298,7

0

95.298,7

0

Kurzfristige Derivate

0,1

0

0,1

0

Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

0,4

0

0

0,4

Summe

101.960,7

10,1

101.934,2

16,4

Summe Vermögenswerte

102.030,9

30,0

101.934,2

66,7

VERBINDLICHKEITEN

Erfolgswirksam zum Fair Value bewertete finanzielle

Verbindlichkeiten (FVPL)

Langfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

- 6.635,4

0

- 6.635,4

0

Langfristige finanzielle Verbindlichkeiten (FVPL)

- 0,7

0

0

- 0,7

Kurzfristige Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

- 94.578,4

0

- 94.578,4

0

Kurzfristige Derivate

- 19,0

0

- 19,0

0

Summe Verbindlichkeiten

- 101.233,5

0

- 101.232,8

- 0,7

38

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Konzernlagebericht

Zwischenabschluss

Erläuterungen | Erläuterungen zur Konzernbilanz

Weitere Informationen

Entwicklung der Finanzinstrumente in Ebene 3

Finanzielle

Finanzielle Vermögenswerte

Verbindlichkeiten

Summe

Erfolgswirksam

Erfolgswirksam

Strategische

zum Fair Value

zum Fair Value

Beteiligungen

bewertet

bewertet

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Stand zum 01.01.2020

53,8

17,5

- 87,9

- 16,6

Akquisitionen aus Unternehmenszusammenschluss

0

0

0

0

Änderungen im Konsolidierungskreis

0

0

0

0

Zugang

23,0

8,7

0

31,7

Abgang

0

- 0,5

3,2

2,7

Erfolgswirksame unrealisierte Gewinne/(Verluste)

0

0,4

0,8

1,2

Finanzergebnis

0

0

0

0

Sonstige betriebliche Aufwendungen

0

0

0

0

Sonstige betriebliche Erträge

0

0

0

0

Ergebnis strategischer Beteiligungen

0

0,4

0

0,4

Personalaufwand

0

0

0,8

0,8

In der Neubewertungsrücklage erfasste Veränderungen

3,2

0

0

3,2

Erfolgsneutrale unrealisierte Gewinne/(Verluste) aus der

Währungsumrechnung

- 0,1

0

0

- 0,1

Stand zum 30.06.2020

79,9

26,1

- 83,9

22,1

Der Fair Value der in Ebene 3 ausgeweisenen Beteiligungen wird vierteljährlich mittels interner Be- wertungsmodelle geprüft.

Im ersten Halbjahr wurden Fondsanteile in Höhe von 5,1 Mio. € erworben. Aus der Bewertung der Investmentfondsanteile zum Fair Value resultierte ein erfolgswirksamer Effekt in Höhe von 0,4 Mio. €, der im Ergebnis aus strategischen Beteiligungen erfasst wurde. Die Bewertung zum Fair Value basiert auf dem vom Emittenten bestimmten Nettoinventarwert.

Im ersten Halbjahr 2020 wurde eine Wandelanleihe erworben, deren Marktwert anhand unternehmensinterner Bewertungsmodelle ermittelt wird. Weiterhin ist in dieser Position eine Wandelanleihe enthalten, deren Marktwert anhand unternehmensinterner Bewertungsmodelle ermittelt wird. Der Fair Value der Anleihe belief sich zum 30. Juni 2020 auf 3,6 Mio. €.

Infolge der Axioma Inc. Übernahme wurden der Unternehmensleitung bestimmte Optionsrechte gewährt, die in den erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten enthalten sind. Aus deren Bewertung resultierte ein negativer erfolgswirksamer Bewertungseffekt in Höhe von 0,8 Mio. €, der im Personalaufwand erfasst wurde.

Weitere wesentliche Veränderungen der der Ebene 3 zugeordneten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten haben sich im ersten Halbjahr nicht ergeben. Eine Änderung der nicht am Markt beobachtbaren Parameter unter Berücksichtigung realistischer alternativer Annahmen hätte keine wesentlichen Auswirkungen auf die Buchwerte der erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten nicht börsennotierten Eigenkapitaltitel zum Berichtsstichtag gehabt.

39

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Weitere Informationen

Die Fair Values der übrigen finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die nicht zum Fair Value bewertet werden, werden wie folgt ermittelt:

Die ausgegebenen Schuldverschreibungen haben einen Fair Value in Höhe von 2.739,5 Mio. € (31.Dezember 2019: 2.451,1 Mio.€) und werden unter den "Andere zu fortgeführten Anschaffungs- kosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten" ausgewiesen. Der Fair Value ergibt sich aus den Notierungen der Anleihen. Diese sind dementsprechend der Ebene 1 zuzuordnen. Der Anstieg gegenüber dem 31. Dezember 2019 ist im Wesentlichen auf den teilweisen Rückkauf einer Anleihe und der Neuemission der oben genannten Anleihe zurückzuführen.

Die gehaltenen festverzinslichen Wertpapiere haben einen Fair Value in Höhe von 1.277,1 Mio. € (31. Dezember 2019: 1.360,1 Mio.€). Sie werden als Teil der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Schuldinstrumente erfasst. Der Marktwert der Wertpapiere wurde unter Bezugnahme auf veröffentlichte Preisnotierungen in einem aktiven Markt ermittelt. Die Wertpapiere wurden der Ebene 1 zugeordnet.

Für die folgenden Positionen stellt der jeweilige Buchwert eine angemessene Näherung des Fair Values dar:

  • Sonstige finanzielle Vermögenswerte, die unter den zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten lang- bzw. kurzfristigen finanziellen Schuldinstrumenten ausgewiesen werden
  • Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung
  • Kassenbestand und sonstige Bankguthaben
  • Bardepots der Marktteilnehmer
  • Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
  • Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, die unter den kurzfristigen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen werden

8. Pensionsrückstellungen

Die Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwert- verfahren gemäß IAS 19 bewertet. Zum 30. Juni 2020 betrug der Rechnungszins für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Deutschland und Luxemburg 0,9 Prozent (31. Dezember 2019:

1,0 Prozent; 30. Juni 2019: 1,15 Prozent).

40

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Weitere Informationen

Sonstige Erläuterungen

9. Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

Überleitungsrechnung zum Finanzmittelbestand

30.06.2020

30.06.2019

Mio. €

Mio. €

Bankguthaben mit Verfügungsbeschränkung

50.607,9

31.363,8

Kassenbestand und sonstige Bankguthaben

1.030,8

943,5

Nettopositionen der Finanzinstrumente der zentralen Kontrahenten

984,0

720,3

Kurzfristige Finanzinstrumente bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

20.613,1

21.637,2

abzüglich Finanzinstrumente mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten

- 1.782,9

- 1.091,7

Kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten

- 19.487,5

- 20.960,7

abzüglich Finanzinstrumente mit einer ursprünglichen Laufzeit von mehr als 3 Monaten

806,6

108,5

Kurzfristige Verbindlichkeiten aus Bardepots der Marktteilnehmer

- 50.375,1

- 31.000,4

Finanzmittelbestand

2.396,9

1.720,5

10. Ergebnis je Aktie

In Übereinstimmung mit IAS 33 wird das Ergebnis je Aktie ermittelt, indem der den Anteilseignern der Deutsche Börse AG zuzurechnende Periodenüberschuss durch die gewichtete Durchschnittszahl der ausgegebenen Aktien dividiert wird.

Zur Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie werden der durchschnittlichen Aktienanzahl die potenziell verwässernden Stammaktien zugerechnet, die im Rahmen der aktienbasierten Vergütung erworben werden können. Hierbei werden zur Berechnung der Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien die Ausübungspreise um den Fair Value der Dienstleistungen, die noch zu erbringen sind, korrigiert.

Für die Ermittlung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird - unabhängig von der tatsächlichen Bilanzierung nach IFRS 2 - angenommen, dass alle Tranchen des langfristigen Nachhaltigkeitsplans (LSI), für die keine Erfüllung durch Barausgleich beschlossen wurde, durch Eigenkapitalinstrumente erfüllt werden.

41

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Weitere Informationen

Zum 30. Juni 2020 gab es folgende Bezugsrechte, die zu einer Verwässerung des Gewinns je Aktie hätten führen können:

Ermittlung der Anzahl potenziell verwässernder Stammaktien

Tranche

Ausübungspreis

Anpassung

Durchschnittliche

Durchschnitts-

Zahl der

des

Anzahl der im

kurs für die

potenziell

Ausübungs-

Umlauf

Periode1)

verwässernden

preises nach

befindlichen

Stammaktien

IAS 33

Bezugsrechte

30.06.2020

30.06.2020

20142)

0

0

568

143,27

568

  1. Durchschnittskurs der Aktie der Deutsche Börse AG auf Xetra in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2020
  2. Hierbei handelt es sich um Bezugsrechte auf Aktien im Rahmen des langfristen Nachhaltigkeitsplans (LSI) für leitende Angestellte.

Da der durchschnittliche Aktienkurs über den angepassten Ausübungspreisen der Tranche 2014 lag, gelten diese Bezugsrechte zum 30. Juni 2020 im Sinne von IAS 33 als verwässernd.

Ermittlung des verwässerten und unverwässerten Ergebnisses je Aktie

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.2019

30.06.2020

30.06.2019

Zahl der Aktien, die sich am Anfang der Periode im Umlauf

befanden

183.428.970

183.346.965

183.429.035

183.347.045

Zahl der Aktien, die sich zum Ende der Periode im Umlauf

befanden

183.428.970

183.346.965

183.428.970

183.346.965

Gewichteter Durchschnitt der Aktien im Umlauf

183.428.970

183.346.965

183.429.002

183.346.991

Zahl der potenziell verwässernden Stammaktien

163

29.101

568

17.476

Gewichteter Durchschnitt der Aktien für die Berechnung des

verwässerten Ergebnisses je Aktie

183.429.133

183.376.066

183.429.570

183.364.467

Konzern-Periodenüberschuss (Mio. €)

256,7

266,9

623,9

542,1

Ergebnis je Aktie (unverwässert) (€)

1,40

1,46

3,40

2,96

Ergebnis je Aktie (verwässert) (€)

1,40

1,46

3,40

2,96

Zum 30. Juni 2020 lagen keine Bezugsrechte vor, die von der Berechnung des gewichteten Durch- schnitts der potenziell verwässernden Aktien ausgeschlossen wurden, da ihre Auswirkungen im Berichtsjahr bis zum Bilanzstichtag nicht verwässernd waren.

42

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11. Segmentberichterstattung

Die Gruppe Deutsche Börse gliedert ihr Geschäft in sieben Segmente. Diese Struktur dient der internen Konzernsteuerung und ist die Basis für die Finanzberichterstattung (Details der Zuordnung der verschiedenen Geschäftsfelder zu den einzelnen Segmentensiehe Grundlagen des Konzerns im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 18 bis 28 sowie die Anpassungen der Segmentberichterstattungsiehe Vergleichbarkeit von Angaben imKonzern-ZwischenlageberichtQ2/2020). Die ent- sprechenden Vorjahreszahlen wurden angepasst.

Nettoerlöse

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06. 20191)

30.06.2020

30.06. 20191)

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Eurex (Finanzderivate)

271,5

255,3

617,8

505,6

EEX (Commodities)

71,2

71,3

153,0

144,9

360T (Devisenhandel)

23,6

21,8

51,2

43,2

Xetra (Wertpapierhandel)

94,4

79,3

195,8

166,1

Clearstream (Nachhandel)

212,6

214,8

448,3

423,5

IFS (Investment Fund Services)

50,8

43,6

106,4

85,3

Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

53,4

38,7

119,8

77,0

Summe

777,5

724,8

1.692,3

1.445,6

Operative Kosten

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

30.06.2020

30.06.20191)

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Eurex (Finanzderivate)

92,3

74,8

175,8

149,3

EEX (Commodities)

44,2

39,0

86,8

77,7

360T (Devisenhandel)

13,1

16,9

27,9

29,8

Xetra (Wertpapierhandel)

39,5

34,7

73,9

69,2

Clearstream (Nachhandel)

92,5

82,8

172,8

157,9

IFS (Investment Fund Services)

32,0

26,6

58,6

50,3

Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

29,0

16,7

65,2

30,5

Summe

342,6

291,5

661,0

564,7

Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

30.06.2020

30.06.20191)

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Eurex (Finanzderivate)

184,1

180,3

442,1

358,1

EEX (Commodities)

26,9

32,2

66,0

67,0

360T (Devisenhandel)

10,5

4,9

23,3

13,4

Xetra (Wertpapierhandel)

56,1

46,4

124,6

99,8

Clearstream (Nachhandel)

119,9

131,2

274,8

265,1

IFS (Investment Fund Services)

18,8

17,0

47,8

35,0

Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

24,4

22,0

54,6

46,5

Summe

440,7

434,0

1.033,2

884,9

43

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Erläuterungen | Sonstige Erläuterungen

Weitere Informationen

Abschreibungen

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

30.06.2020

30.06.20191)

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Eurex (Finanzderivate)

12,7

14,9

26,0

29,2

EEX (Commodities)

9,1

7,7

17,8

14,9

360T (Devisenhandel)

5,1

4,7

10,0

9,4

Xetra (Wertpapierhandel)

4,8

4,1

9,6

8,2

Clearstream (Nachhandel)

17,9

17,2

35,8

33,7

IFS (Investment Fund Services)

5,7

4,9

11,4

9,4

Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

7,3

1,9

14,0

3,7

Summe

62,6

55,4

124,6

108,5

EBIT

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

30.06.2020

30.06.20191)

30.06.2020

30.06.20191)

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Eurex (Finanzderivate)

171,4

165,4

416,1

328,9

EEX (Commodities)

17,8

24,5

48,2

52,1

360T (Devisenhandel)

5,4

0,2

13,3

4,0

Xetra (Wertpapierhandel)

51,3

42,3

115,0

91,6

Clearstream (Nachhandel)

102,0

114,0

239,0

231,4

IFS (Investment Fund Services)

13,1

12,1

36,4

25,6

Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

17,1

20,1

40,6

42,8

Summe

378,1

378,6

908,6

776,4

Mitarbeiterkapazität

30.06.2020

31.12.20191)

Eurex (Finanzderivate)

1.414

1.244

EEX (Commodities)

798

734

360T (Devisenhandel)

257

241

Xetra (Wertpapierhandel)

674

681

Clearstream (Nachhandel)

1.924

1.836

IFS (Investment Fund Services)

816

782

Qontigo (Index- und Analytikgeschäft)

544

323

Summe

6.427

5.841

1) Vorjahreszahlen angepasst

44

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Erläuterungen | Sonstige Erläuterungen

Weitere Informationen

12. Sonstige Risiken

Die Gruppe Deutsche Börse beschreibt Details der Rechtsstreitigkeiten im zusammengefassten Lagebericht (siehe Erläuterungen im Risikobericht).

Steuerrisiken

Die Gruppe Deutsche Börse unterliegt aufgrund ihrer Tätigkeit in verschiedenen Ländern Steuerrisiken. Zur Erfassung und Bewertung dieser Risiken wurde ein Prozess entwickelt, bei dem diese zunächst in Abhängigkeit von ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit erfasst werden. In einem zweiten Schritt werden diese Risiken mit einem Erwartungswert bewertet. Sofern mehr für als gegen die Eintrittswahrscheinlichkeit spricht, wird eine Steuerschuld gebildet. Die Gruppe Deutsche Börse überprüft kontinuierlich, ob die Voraussetzungen für die Bildung entsprechender Steuerrückstellungen erfüllt sind.

13. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Als nahe stehend im Sinne von IAS 24 gelten die Organmitglieder der Deutsche Börse AG sowie sämtliche als assoziiert eingestufte Unternehmen, Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und Unternehmen, die von Organmitgliedern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden.

Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen

Die folgende Tabelle zeigt die Transaktionen im Rahmen der Geschäftsbeziehungen mit nicht konsolidierten Unternehmen der Deutsche Börse AG im ersten Halbjahr 2020. Sämtliche Geschäfte erfolgten hierbei zu marktüblichen Bedingungen und im ordentlichen Geschäftsgang.

Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen

Betrag der Geschäftsvorfälle

Ausstehende Salden

Ertrag -

Aufwand -

Ertrag -

Aufwand -

2. Quartal zum

2. Quartal zum

1. Halbjahr zum

1. Halbjahr zum

Forderungen

Verbindlichkeiten

30.06.

30.06.

30.06.

30.06.

30.06.

30.06.

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

2020

2019

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Mio. €

Assoziierte

Unternehmen

4,1

Summe Beträge

der Geschäfts-

vorfälle

4,1

3,2

- 6,6

3,2

- 6,6

- 4,7

7,8

- 4,7

7,8

6,1

- 12,6

6,1

- 12,6

- 9,7

2,0

- 9,7

2,0

1,3

- 1,9

- 0,4

1,3

- 1,9

- 0,4

Geschäftsbeziehungen mit Personen in Schlüsselpositionen

Personen in Schlüsselpositionen sind Personen, die für die Planung, Leitung und Überwachung der Tätigkeiten der Gruppe Deutsche Börse direkt oder indirekt zuständig und verantwortlich sind. Für die Gruppe zählen die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats für Zwecke des IAS 24 zu Personen in Schlüsselpositionen.

45

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Erläuterungen | Sonstige Erläuterungen

Weitere Informationen

Die European Commodity Clearing Luxembourg S.à r.l., Luxemburg (ECC Luxembourg), - eine Tochter- gesellschaft der European Commodity Clearing AG und somit ein Mitglied der EEX Gruppe - hat einen Dienstleistungsvertrag über die Ausübung der Geschäftsführertätigkeit mit der IDS Lux S.à r.l., Luxem- burg, abgeschlossen. Gegenstand dieses Vertrags ist es, eine natürliche Person in der Funktion des Geschäftsführers im Management der ECC Luxembourg zu stellen. Dieser Geschäftsführer übt neben seinem Amt als Geschäftsführer der ECC Luxembourg ebenfalls eine Schlüsselposition innerhalb der IDS Lux S.à r.l. aus. Im ersten Halbjahr 2020 hat die ECC Luxembourg Zahlungen in Höhe von rund 7,0 T € für diese Geschäftsführungstätigkeiten geleistet.

Im Verwaltungsrat des aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse assoziierten Unternehmens LuxCSD S.A., Luxemburg, besetzen zwei Mitglieder des Managements von vollkonsolidierten Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse Schlüsselpositionen. Zur LuxCSD S.A. werden Geschäftsbeziehungen seitens der Clearstream Banking S.A., Luxemburg, der Clearstream Services S.A., Luxemburg, der Clearstream International S.A., Luxemburg, der Clearstream Banking AG, Frankfurt am Main, Deutschland,

der Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main, Deutschland, und der Eurex Clearing AG, Frankfurt am Main, Deutschland, gehalten. Im Rahmen dieser Verträge sind im ersten Halbjahr 2020 Erlöse in Höhe von 606,7 T € und Aufwendungen in Höhe von 864,0 T € angefallen.

Ferner übt ein Vorstandsmitglied der Clearstream Banking AG gleichzeitig eine Führungsposition innerhalb des, aus Sicht der Gruppe Deutsche Börse, assoziierten Unternehmens Deutsche Börse Commodities GmbH, Frankfurt am Main, Deutschland, aus. Die Gruppe Deutsche Börse hat im ersten Halbjahr 2020 Erlöse in Höhe von 2.983,3 T € sowie Aufwendungen in Höhe von 10.974,7 T € aus der Geschäftsbeziehung mit der Deutsche Börse Commodities GmbH erwirtschaftet.

Zwei Mitglieder des Managements der Deutsche Börse AG und Eurex Frankfurt AG sind im Aufsichtsrat der China Europe International AG (CEINEX), Frankfurt am Main, Deutschland, vertreten. Diese Aktien- gesellschaft ist ein gemeinschaftlich gegründetes Unternehmen der Shanghai Stock Exchange Ltd., Schanghai, China, der China Financial Futures Exchange, Schanghai, China, und der Deutsche Börse AG. Im ersten Halbjahr 2020 wurden Aufwendungen in Höhe von 24,3 T € aus der Geschäftsbeziehung mit CEINEX erwirtschaftet.

Ein Mitglied des Managements der Axioma Inc., New York, USA, sowie eine diesem nahestehende Person, welche Beherrschung über das Unternehmen Cloud9 Smart, New York, USA, ausübt, stehen in einer Geschäftsbeziehung zueinander. Im Zuge der erbrachten Dienstleistung von Cloud9 Smart und Axioma Inc. sind im ersten Halbjahr 2020 Aufwendungen in Höhe von 75,1 T € angefallen. Zum 30. Juni 2020 bestanden Verbindlichkeiten in Höhe von 31,4 T €.

Ausgewählte Führungskräfte der Unternehmen der Gruppe Deutsche Börse besetzen ebenfalls Schlüsselpositionen innerhalb des Clearstream Pension Fund ("association d'épargne-pension", ASSEP). Der leistungsorientierte Pensionsplan zu Gunsten der luxemburgischen Mitarbeiter der Clearstream International S.A., der Clearstream Banking S.A. sowie der Clearstream Services S.A. wird durch Barzahlungen an eine ASSEP gemäß luxemburgischem Recht finanziert.

14. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

46

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Konzernlagebericht

Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Erläuterungen

Weitere Informationen I Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Versicherung der gesetzlichen Vertreter (Bilanzeid)

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Halbjahresfinanzberichterstattung der verkürzte Konzern-Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzern-Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Frankfurt am Main, den 29. Juli 2020

Deutsche Börse AG

Der Vorstand

47

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Verkürzter Konzern-Zwischenabschluss

Anhang

Weitere Informationen | Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

Bescheinigung nach prüferischer Durchsicht

An die Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main

Wir haben den verkürzten Konzernzwischenabschluss - bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,Konzern-Kapitalflussrechnung, Konzern- Eigenkapitalentwicklung sowie ausgewählten Anhangangaben - und den Konzernzwischenlagebericht der Deutsche Börse Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, für den Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2020, die Bestandteile des Halbjahresfinanzberichts nach § 115 WpHG sind, einer prüferischen Durchsicht unterzogen. Die Aufstellung des verkürzten Konzernzwischenabschlusses nach dem International Accounting Standard IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und des Konzernzwischenlageberichts nach den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, eine Bescheinigung zu dem verkürzten Konzernzwischenabschluss und dem Konzernzwischenlagebericht auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht abzugeben.

Wir haben die prüferische Durchsicht des verkürzten Konzernzwischenabschlusses und des Konzernzwischenlageberichts unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze für die prüferische Durchsicht von Abschlüssen vorgenommen. Danach ist die prüferische Durchsicht so zu planen und durchzuführen, dass wir bei kritischer Würdigung mit einer gewissen Sicherheit ausschließen können, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, und der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden sind. Eine prüferische Durchsicht beschränkt sich in erster Linie auf Befragungen von Mitarbeitern der Gesellschaft und auf analytische Beurteilungen und bietet deshalb nicht die durch eine Abschlussprüfung erreichbare Sicherheit. Da wir auftragsgemäß keine Abschlussprüfung vorgenommen haben, können wir einen Bestätigungsvermerk nicht erteilen.

Auf der Grundlage unserer prüferischen Durchsicht sind uns keine Sachverhalte bekannt geworden, die uns zu der Annahme veranlassen, dass der verkürzte Konzernzwischenabschluss in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit IAS 34 "Zwischenberichterstattung", wie er in der EU anzuwenden ist, oder dass der Konzernzwischenlagebericht in wesentlichen Belangen nicht in Übereinstimmung mit den für Konzernzwischenlageberichte anwendbaren Vorschriften des WpHG aufgestellt worden ist.

Frankfurt am Main, den 29. Juli 2020

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