FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Goldbestände von Anlegerinnen und Anlegern bei der Deutschen Börse haben sich nach dem Rekordhoch im ersten Halbjahr 2022 wieder verringert. Ende vergangenen Jahres lagerten 231 Tonnen des Edelmetalls in den Tresoren des Unternehmens in Frankfurt, wie die Deutsche Börse am Freitag mitteilte. Zum 30. Juni waren es 242 Tonnen, Anfang 2022 rund 238 Tonnen.

Anleger hätten das Rekordhoch des Goldpreises genutzt, um in der zweiten Jahreshälfte Gewinne mitzunehmen - "etwa, um auf die Zinswende sowie die Energiekrise zu reagieren", bilanzierte Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH, der Emittentin von Xetra-Gold.

Gold verliert seinen Wert in Krisenzeiten zwar nie ganz, allerdings gibt es dafür weder Zinsen noch Dividende. Inzwischen steigen die Zinsen auf Sparbuch und Tagesgeld wieder, so dass Anleger teilweise umschichten.

Neues Gold legt die Deutsche Börse immer dann in ihren Tresor, wenn Anlegerinnen oder Anleger die Xetra-Gold-Anleihe erwerben. Für jeden Anteilschein wird ein Gramm des Edelmetalls hinterlegt. Ein solches börsengehandeltes Wertpapier auf Gold-Basis bietet auch die Börse Stuttgart an ("Euwax Gold").

Zum Jahresende 2022 hatte der für Anleger von der Deutschen Börse verwahrte Goldschatz einen Gesamtwert von 12,7 Milliarden Euro. Mancher Anleger lässt sich sein Gold auch nach Hause liefern: Seit der Einführung von "Xetra-Gold" im Jahr 2007 wurde davon nach Angaben der Deutschen Börse 1745 Mal Gebrauch gemacht. Insgesamt seien 7,6 Tonnen Gold ausgeliefert worden./ben/DP/jha