FRANKFURT (Dow Jones)--Das Umfeld bleibt weiter günstig für die Deutsche Börse. Nach überzeugenden Zahlen für das erste und zweite Quartal zeichnen sich auch für das dritte Quartal sehr solide Ergebnisse ab. Neben anhaltendem organischen Wachstum treibt insbesondere der kräftige zyklische Rückenwind das Geschäft des Börsenbetreibers. Den Ausblick für das laufende Jahr könnte die Deutsche Börse dieses Mal nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ erhöhen.

Die Deutsche Börse wird die Geschäftszahlen am Mittwoch, den 19. Oktober, veröffentlichen, voraussichtlich nach Börsenschluss gegen 19 Uhr.


   WORAUF DIE ANLEGER ACHTEN WERDEN: 

1. ZAHLEN: Die Deutsche Börse dürfte auch im dritten Quartal sowohl auf der Umsatz- als auch auf der Ergebnisseite kräftig zugelegt haben. Wachstumstreiber sind steigende Zins- und Indexderivate sowie zunehmende Zinseinnahmen. Die Eschborner profitieren von einem starken zyklischen Rückenwind, einer hohen Volatilität, steigenden Rohstoffpreisen aber auch einem kräftigen ESG-Wachstum. Alle Bereiche sollten zum Wachstum beigetragen haben.

Zwar macht die Kosteninflation auch vor der Deutschen Börse nicht halt, diese dürfte aber durch aber durch die gute Geschäftsentwicklung problemlos kompensiert werden.

2. ZIELE: Die bislang nur qualitativ angehobene Jahresprognose könnte mit Veröffentlichung der Zahlen nun auch quantitativ erhöht werden. Das ist an den Märkten allerdings bereits eingepreist. Bislang strebt der Konzern einen Anstieg der Nettoerlöse auf deutlich mehr als 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von deutlich mehr als 2,2 Milliarden Euro an. Die Marktschätzungen liegen bei 4,14 Milliarden Euro für die Nettoeinnahmen sowie 2,43 Milliarden Euro beim EBITDA.

3. AUSBLICK: Die Aussichten für die Deutsche Börse bleiben günstig. Die steigenden Leitzinsen haben höhere Zinseinnahmen auf bei der Tochter Clearstream geparkte Kundengelder zur Folge. Auch die Volatilität sollte mittelfristig hoch bleiben angesichts der schwierigen makroökonomischen Gemengelage.

4. M&A: Die Deutsche Börse bleibt auf der Suche nach Übernahmekandidaten. Als positiv wertete Börsenchef Theodor Weimer auf dem Investorentag die angesichts der schwierigen Marktlage nachgebenden Bewertungen im M&A-Universum. Dies schaffe Opportunitäten. Interessant seien Zukäufe im Bereich Data & Analytics. Zugleich unterstrich Weimer, dass man bei Übernahmen selektiv vorgehen werde - angesichts des zyklischen Rückenwinds stehe man nicht unter Handlungsdruck. Größeren Transaktionen erteilte Weimer erneut eine Absage.

Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum dritten Quartal und für das Gesamtjahr 2022:


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.                              PROG  PROG  PROG 
3. QUARTAL                     3Q22  ggVj  Zahl  3Q21 
Nettoerlöse                   1.019  +22%    17   838 
Operative Kosten                437  +16%    16   376 
EBITDA                          590  +18%    16   500 
Ergebnis nach Steuern/Dritten   354  +18%     3   300 
Ergebnis je Aktie              1,90  +16%    17  1,64 
 
.                              PROG  PROG  PROG 
GESAMTJAHR                     Gj22  ggVj  Zahl  Gj21 
Nettoerlöse                   4.144  +18%    16 3.510 
Operative Kosten              1.757  +13%    16 1.552 
EBITDA                        2.433  +19%    16 2.043 
Ergebnis nach Steuern/Dritten 1.449  +20%    13 1.210 
Ergebnis je Aktie              7,85  +19%    16  6,59 
Dividende je Aktie             3,67  +15%    16  3,20 
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ERLÄUTERUNGEN:

- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro

- Bilanzierung nach IFRS

- Quellen: Angaben des Unternehmens, Ergebnis nach Steuern/Dritten von S&P Global Intelligence

- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

- alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/mgo

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October 18, 2022 23:45 ET (03:45 GMT)