Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt haben die Kurse am Montag überwiegend etwas nachgegeben. Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 15.421 Punkte. MDAX und TecDAX kamen mit geringeren Abschlägen von 0,3 bis 0,4 Prozent davon. Händler sprachen von einem typischen Konsolidierungstag, auch weil die Umsätzen bei fallenden Kursen stark zurückgingen. Das Geschäft war sehr dünn, und das lag vor allem an den Börsenfeiertagen in den USA und Großbritannien: "Dadurch fehlten einige sehr große Marktteilnehmer", sagte ein Händler.

Aus technischer Sicht macht die Konsolidierung weiterhin einen trendbestätigenden Eindruck: "Ein Ausbruch auf der Oberseite ist wahrscheinlicher als ein Ausbruch auf der Unterseite", so ein Marktanalyst. Zudem liege das Allzeit-Hoch von 15.569 Punkten auch weiterhin in greifbarer Nähe. Möglich sei aber auch eine Verlängerung der Handelsspanne zwischen 14.800 und dem Allzeit-Hoch: "Dafür spricht, dass einige Schwergewichte wie Siemens und BASF ihre Hausse-Trends verlassen haben und sich technisch nun eher eintrüben", so der Marktanalyst. Deshalb sei auch eine Aufspaltung des Markts mit einer uneinheitlichen Tendenz möglich.

Wegen der Feiertage in den USA und in Großbritannien fehlte es neben Marktteilnehmern am Montag aber auch an Impulsen. Neue Konjunkturdaten aus Asien bewegten die Kurse ebenso kaum wie Preisdaten aus Europa oder erhöhte Wachstumsprognosen der OECD, die Marktteilnehmer als überholt abtaten. Am Anleihemarkt geben die Kurse veränderten sich die Kurse deshalb auch kaum noch.


   Dt. Bank schwach 

Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite war noch dünner. Einer der Verlierer im DAX war die Aktie der Deutschen Bank mit minus 1,3 Prozent. Belastend wirkte ein Bericht, wonach die US-Notenbank mit den Fortschritten bei der Geldwäschebekämpfung unzufrieden sein soll und nun neue Strafzahlungen drohen. Der Stoxx-Index des europäischen Bankensektor notierte 0,5 Prozent leichter.

Am besten schlugen sich Reise- und Freizeit sowie Auto-Aktien. Hier stachen einmal mehr VW heraus, mit einem Plus von 1 Prozent führten diese auch die DAX-Gewinnerliste mit an, nur die schwankungsanfälligen Delivery Hero zeigten sich noch etwas fester. Fraport stiegen um 1,7 Prozent, gestützt von Aussagen aus dem Düsseldorfer Flughafen. Der dortige Chef sprach von explodierenden Buchungszahlen. Hapag-Lloyd gewannen 7 Prozent auf 169,50 Euro und markierten neue Jahreshochs, besonders bemerkenswert, weil noch 3,50 Euro Dividende abgeschlagen worden sind. "Nach der Container-Logistik stehen nun unter anderem die Kreuzfahrtschiffe im Blick", so ein Händler. Viele Häfen würden nun wieder für den Tourismus geöffnet.


   Grenke-Zahlen kommen nicht gut an 

Grenke gaben um 2,8 Prozent nach. Das Leasingunternehmen hat im ersten Quartal unter den Kosten für die Sonderprüfung seiner Bilanzen gelitten und deutlich weniger verdient. Zugleich litt das Neugeschäft unter der Pandemie. Im Zuge von Bilanzvorwürfen will Grenke nun die Konzernstruktur vereinfachen und dazu die ersten Franchisegesellschaften bis Jahresende 2021 übernehmen, kündigte das Unternehmen an.


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INDEX          zuletzt   +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.421,13  -0,64%    +12,41% 
DAX-Future   15.421,00  -0,59%    +12,82% 
XDAX         15.426,07  -0,49%    +12,85% 
MDAX         33.191,85  -0,35%     +7,78% 
TecDAX        3.412,09  -0,39%     +6,20% 
SDAX         16.310,03  -0,01%    +10,46% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     170,00       6 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            5         24     1          1.930,5        36,5    56,9 
MDAX          16         42     2            621,1        20,7    34,9 
TecDAX         9         20     1            420,9        13,6    22,1 
SDAX          27         39     4            118,8         5,7     9,6 
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May 31, 2021 11:50 ET (15:50 GMT)