FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat nach einem Start im Plus einmal mehr im Minus geschlossen. Damit ging es für den Index nunmehr den dritten Tag in Folge nach unten. Teils verlief der Handel hektisch und nervös, bei dünnen Handelsvolumina war die Kaufbereitschaft zurückhaltend. Spannend könnte es am Freitag werden, wenn an der Börse wieder der große Verfall am Terminmarkt, der Hexensabbat, stattfindet. Der DAX schloss 0,5 Prozent tiefer bei 12.957 Punkten, seit Jahresbeginn notiert der Index bereits gut 18 Prozent tiefer. In der zweiten Reihe, im MDAX, summiert sich das Minus seit Jahresbeginn sogar auf 30 Prozent, ähnlich sieht es im SDAX aus. Während die Bundesanleihen heute leicht schwächer tendierten, handelt der Euro weiter nahe der Parität zum Dollar.
Steigende Zinsen sprechen für Banken
Für die Banken geht es seit der großen Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank in der Vorwoche tendenziell nach oben. Heute sorgte eine positive Sektorstudie von Morgan Stanley für Kaufinteresse. Bei den Einzelwerten bemerkten die Analysten der US-Bank zur Commerzbank (+2,5%), dass hier die Restrukturierung auf Kurs sei und eine Verringerung der Nettokosten um 20 Prozent zu erwarten, was ein attraktives Szenario darstelle. Auch die erwartete Barausschüttung im Zeitraum 2022 bis 2024 von mehr als 30 Prozent der Marktkapitalisierung sei attraktiv. Auch bei der Deutschen Bank (+2,4%) scheine der Restrukturierungsprozess weitgehend auf Kurs. Im letzten Teil der Restrukturierung nehme die Einnahmendynamik zu, wobei die höheren Zinsen Potenzial nach oben eröffneten.
M&A-Interesse ein gutes Zeichen
Während es seit Jahresbeginn an den Börsen nach unten geht, ist auf dem erreicht niedrigen Niveau nun Übernahmeinteresse zu erkennen. Zum einen haussierten die Aktien von Vantage Towers um 11,4 Prozent. Hier trieben Presseberichte über ein Übernahmeinteresse eines Konsortiums von KKR und GIP. Interessiert sei zudem EQT. Nach Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg steht hier ein Gebot von 13 Milliarden Dollar im Raum.
Für die Aktie von Hochtief ging es um 5,7 Prozent nach oben. ACS kaufte dem italienischen Infrastruktur-Investor Atlantia dessen komplettes Hochtief-Aktienpaket ab. Der spanische Mehrheitseigner zahlte 577,8 Millionen Euro für weitere 14,46 Prozent am größten deutschen Baukonzern und stockte seine Hochtief-Beteiligung auf diesem Wege auf 68 Prozent auf.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.956,66 -0,5% -18,43% DAX-Future 12.967,00 -0,5% -18,03% XDAX 12.967,78 -0,8% -18,18% MDAX 24.455,09 -1,4% -30,37% TecDAX 2.898,04 -0,9% -26,07% SDAX 11.549,02 -0,9% -29,64% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 142,91 -66 Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 10 29 1 2.975,1 68,9 64,2 MDAX 9 40 1 589,1 43,3 60,3 TecDAX 2 26 2 611,5 22,0 22,6 SDAX 21 46 3 108,1 7,1 9,6 ===
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September 15, 2022 11:48 ET (15:48 GMT)