Deutsche Bank

Hauptversammlung 2021

Stellungnahmen

Stand: 21.05.2021

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Nachfolgend finden Sie die derzeit an uns übermittelten Stellungnahmen von Aktionären.

Die Stellungnahmen geben jeweils die uns mitgeteilten Ansichten der Verfasser wieder. Auch Tatsachenbe- hauptungen wurden unverändert und ohne Überprüfung durch uns in das Internet eingestellt.

Es wird darauf hingewiesen, dass Fragen, Gegenanträge und Wahlvorschläge ausschließlich auf den in der Tagesordnung beschriebenen Wegen einzureichen sind und dementsprechend Fragen, Gegenanträge und Wahlvorschläge, die in den veröffentlichten Stellungnahmen enthalten sind, nicht berücksichtigt werden.

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Stellungnahmen

Aktionär Peter Schmidt

Sehr geehrter Herr Dr. Achleitner, sehr geehrter Herr Sewing,

zunächst möchte ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bank und Ihnen für den unermüdlichen Einsatz unter wohl überwiegend erschwerten Pandemiebedingungen während des zurückliegenden Jahres meine Anerkennung aussprechen. Das Corona-Jahr so gut zu überstehen und die Kreditverluste doch insgesamt auf einem relativ niedri- gen Niveau zu halten, war keine Selbstverständlichkeit. Auch kann man Ihnen zu dem sehr gelungenen Jahresstart 2021 nur gratulieren. Ihrem Risikovorstand, Herrn Lewis, und seinem Team gelten mein Respekt und meine Hoch- achtung. Dass Verluste aus der Archegos-Pleite offenbar komplett vermieden werden konnten, zeugt einmal mehr davon, wie offensichtlich gut finanzielle Risiken bei der Deutschen Bank gemanagt werden.

In diesem Zusammenhang wäre es sehr wünschenswert, dass Sie im Zuge der Hauptversammlung, weitere Angaben zur Nachfolgeregelung von Herrn Lewis machen. Ganz konkret bitte ich Sie in jedem Fall, die folgenden Fragen best- möglich zu beantworten:

  • Wie weit sind Sie mit der Findung eines geeigneten Nachfolgers?
  • Bis wann kann mit einem klaren Fahrplan und einer Entscheidung gerechnet werden?
  • Gehen Sie davon aus, die Rolle mit einem internen Talent füllen zu können, oder werden Sie auf eine externe Person zurückgreifen? Insbesondere wenn Sie zu einer externen Person tendieren, wäre eine adäquate Übergangszeit wünschenswert.
  • Planen Sie die Rolle künftig überwiegend von Frankfurt aus darzustellen oder weiterhin aus London?

Ein Punkt der Kritik sei mir aber dennoch erlaubt. Allein schon mit Blick auf das Thema Kosten und den Vorsatz, den "Gürtel enger zu schnallen", halte ich die Größe, auf die der Vorstand inzwischen wieder angewachsen ist, für höchst bedenklich und zu hinterfragen. Sehr wohl soll der Aufsichtsrat Sie, Herr Sewing, und Ihr Team bei der Strategie- umsetzung unterstützen. Müssen dazu aber wirklich so viele Vorstandsmandate vergeben sein oder gar neu vergeben werden? Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der Aufsichtsrat hierzu schon heute oder spätestens auf der Hauptver- sammlung 2022 den Aktionären einen Plan zur Abstimmung vorlegen würde, welche langfristige Strategie in Sachen Vorstandsmandate verfolgt wird. Mit Blick auf entsprechende Verlautbarungen scheint bereits die Vergabe eines weiteren Vorstands-Mandates geplant, möglicherweise in Form eines dann eigenständigen Personalvorstandes. Wenn man kurzfristig ggf. ein solches neues eigenständiges Mandat einrichten will, sollte man zumindest anderweit eine Umstrukturierung anstreben und vornehmen, bevor man die Vorstands-Kopfzahl abermals erhöht.

Im Übrigen finde ich das neue Format einer virtuellen HV durchaus gelungen, insbesondere auch im Hinblick auf die Qualität der Beantwortung von Fragen. Diese erscheint mir deutlich inhaltsreicher. Auch diesbezüglich sollte erwo- gen werden, im Sinne einer Kosteneffizienz, ggfs. auch künftig auf ein Wechselmodell überzugehen in Form einer jährlich wechselnden virtuellen oder Präsenz-HV. Dazu ganz konkret ergänzend den Vorschlag, die "gesparten" HV- Kosten 2021 zu spenden oder einer Stiftung zuzuführen, wofür es zahlreiche Adressen z. B. in den Bereichen Ge- meinnützigkeit, Umwelt, Kultur, Bildung, Integration oder Gesundheit gibt.

Zusammenfassend - bitte halten Sie weiterhin an Ihren ambitionierten Zielen fest, und lassen Sie sich nicht durch Rückschläge, wie zum Beispiel die wenig erfreulichen Neuigkeiten zuletzt zum Thema Geldwäsche, ablenken. Ich hoffe, dass auch auf diesem Feld die Bank an die Erfolge, wie sie finanzielle Risiken managt, anknüpfen kann.

Insgesamt erscheint mir unsere Bank auf dem richtigen Weg.

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für Gesundheit und Erfolg aller "DBler"

Peter Schmidt

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Aktionär Roland Portmann

Sehr geehrte Damen und Herren,

zuerst bin ich positiv überrascht über die gute Entwicklung des Unternehmens im abgelaufenen Geschäftsjahr. Dazu meinen Dank und herzliche Glückwünsche. Weiter in diesem Sinne und Ziel.

Für eine weitere positive Entwicklung, die wir uns alle erhoffen - sowohl im Sinne der Aktionäre, als auch im Hinblick auf den Wirtschafts- und Finanzstandort Deutschland - ist es aber sicherlich von Vorteil, wenn die Ebenen von Vor- stand und Aufsichtsrat deutlich verschlankt würden. Diese Maßnahmen halte ich für erforderlich, um in Zukunft schlagkräftige und effiziente Teams zu haben, die ohne zuviele interne Reibungs- und Abstimmungsverluste das Un- ternehmen DEUTSCHE BANK in Umsatz und Gewinn wieder positiv entwickeln können.

Mit freundlichen Grüßen

Roland Portmann

Aktionäre Siegfried und Renate Kottwitz

Sehr geehrte Damen und Herren,

weil wir uns, wie Ihnen bereits zur Kenntnis gebracht, nach wie vor von der Deutschen Bank - die auch in der Öffent- lichkeit wegen ihrer Bankgeschäfte kritisiert wird - durch das uns von der Deutschen Bank empfohlene Wertpapier "db GeldmarktSparen" betrogen fühlen, sehen wir uns in Anbetracht des mangelnden Vertrauens in Ihre Bank veran- lasst, uns vor der Abstimmung über die Angelegenheiten der einzelnen Tagesordnungspunkte möglichst genau an Hand aller zugänglichen Berichte und ggf. weiterer Unterlagen zu informieren. Und weil für uns ein Ausdruck aus dem Internet nicht in Betracht kommt, bitten wir Sie, uns diese Unterlagen in Papierform umgehend zuzusenden.

Durch die Kritik auslösende Tätigkeit der Deutschen Bank dürften nicht nur wir die Bankgeschäfte mit der Deutschen Bank vermeiden - was sich in deren Bilanzen auswirken und damit wohl auch jeden Aktionär tangieren dürfte. Nicht nur der derzeitige Wert einer Aktie der Deutschen Bank in Höhe von 11,53€ ist nicht erfreulich, auch die Dividenden sind sehr bescheiden.

Der Grund für eine derartig geringe Rendite dürfte u. a. darin bestehen, dass, wie wir, auch andere Kunden der Deut- schen Bank aufgrund ihres Vertrauensverlustes einen Bankwechsel vorgenommen haben und dort ihre Geschäfte abwickeln. Wir haben seit dem Zeitpunkt, zu welchem das Verhalten der Deutschen Bank bei uns zum Vertrauens- verlust geführt hat, sowohl unsere Konten bei einer anderen Bank eröffnet als auch unsere gesamten Bankgeschäfte anderenorts abgewickelt und auch unser Depot mit einem nicht unerheblichen Wert einer anderen Bank anvertraut.

Der Kauf weiterer Aktien der Deutschen Bank lohnt sich nicht.

Wir würden es begrüßen, wenn Sie den Inhalt dieser Mitteilung der Aktionärsversammlung zur Kenntnis brächten.

Mit freundlichen Grüßen

Siegfried Kottwitz

Renate Kottwitz

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Stellungnahme von Andreas Thomae, Portfoliomanager bei Deka Investment für die von ihm vertretenen Aktionäre

Zum Umbauprogramm:

"Die Deutsche Bank ist mit ihrem Umbauprogramm gut vorangekommen. Die Risiken in der Abbaueinheit wurden weiter reduziert und die Kosten nach Plan heruntergefahren. Darüber hinaus konnte die Bank 2020 am Aufschwung im Investment Banking partizipieren und wieder Marktanteile im Rentengeschäft hinzugewinnen. Das Management hat in den letzten zwölf Monaten sehr gute Arbeit geleistet."

Zur Strategie:

"Die Verzahnung zwischen der Unternehmens- und der Investmentbank funktioniert gut und der Fokus auf die Top- Kunden und das globale Rentensegment zahlt sich aus. Hier kann die Deutsche Bank ihre Stärken ausspielen."

"Es ist gut, dass CEO Christian Sewing die Verantwortung für die Investmentbank jetzt in die Hände von Fabrizio Campelli legt und sich voll auf die nächste Phase der Transformation mit Fokus auf die Profitabilität konzentriert."

"Die Investmentbank hat vom Wachstum her besser gelegen als die stabilen Bereiche Privat- und Unternehmensbank. Dort muss noch nachgelegt werden."

Zu Boni:

"Die variablen Vergütungen sind 2020 um 29 Prozent gestiegen, Das ist zu viel in einem Jahr, in dem die Bank gerade einmal eine Milliarde Euro vor Steuern verdient hat. Auch wird ein größerer Teil der Boni aufgeschoben, was die zu- künftigen Gewinne dann stärker belastet. Die Bank hat sich operativ deutlich verbessert, aber die Auszahlung der Boni sollte sich am tatsächlich erwirtschafteten Gewinn orientieren und kein Vorschuss auf die Zukunft sein."

"Das neue Vorstandsvergütungssystem ist transparenter geworden und beinhaltet nachvollziehbare ESG-Ziele. Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung. Auch die Abschaffung von Funktionszulagen war überfällig."

Zum Vorstand:

"Die Vertragsverlängerungen von Christian Sewing bis 2026 und Asoka Wöhrmann bis 2024 geben der Bank mehr Stabilität für die nächste Phase der Umsetzung der Strategie hin zu höherer Profitabilität."

Zum Aufsichtsrat:

"Es ist ungeheuerlich, was sich Aufsichtsratsmitglied Alexander Schütz beim Thema Wirecard geleistet hat. Dass er sein Mandat niedergelegt hat, war überfällig."

"Frank Witter, der für Alexander Schütz in den Aufsichtsrat einzieht, ist eine gute Wahl."

Zur Nachhaltigkeitsstrategie:

"Wir finden es gut, dass die Deutsche Bank das Nachhaltigkeitskomitee auf Vorstandsebene angesiedelt hat, mit Christian Sewing als Vorsitzenden. Dies unterstreicht die Priorität dieses Themas. Unterstrichen wird dies auch durch den Beitritt zur Net Zero Banking Alliance der Vereinten Nationen."

"Wir begrüßen es, dass die Deutsche Bank die Transparenz beim CO2-Reporting auf fundierter Grundlage bis 2022 erhöhen möchte und sich zur Klimaneutralität bis spätestens 2050 bekannt hat, um das Pariser Klimaziel zu erfüllen."

"Das Ziel über 200 Milliarden Euro in nachhaltigen Finanzierungen und Anlagen nun schon in 2023 anstatt 2025 zu erreichen ist ambitioniert, aber auf gutem Weg. Die Kunden werden in der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit gut begleitet und beraten. Die Bank sollte mit ihren ESG-Produkten davon profitieren."

Zur Corona-Krise/Kreditausfallrate:

"Die Deutsche Bank ist hervorragend mit ihrem moderaten Kreditrisikoprofil durch die Corona-Krise gekommen. Sie hat bewiesen, dass sie ihre Risiken im Griff hat. Dies wurde zuletzt noch einmal dadurch unterstrichen, dass die Bank keine Verluste mit dem Hedgefonds Archegos verbucht hat - im Gegensatz zu den Wettbewerbern."

Kapital:

"Mit einer Kapitalrate von 13,7 Prozent ist die Deutsche Bank sehr solide aufgestellt und besser durch die Krise ge- kommen als von vielen erwartet."

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Thomae

Um den Rest dieser Noodl zu lesen, rufen Sie bitte die Originalversion auf, und zwar hier.

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Deutsche Bank AG published this content on 21 May 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 21 May 2021 16:38:09 UTC.