Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

DEUTSCHE BANK - Das Geldhaus will eine härtere Gangart gegenüber Kunden einschlagen, deren Geschäft besonders abhängig von risikoreichen Staaten ist. "Generell werden wir bei der Risikoanalyse unserer Kunden in Zukunft verstärkt darauf achten, dass sie nicht zu abhängig von einzelnen Ländern sind", sagte der neue Firmenkundenchef David Lynne. Dabei gehe es nicht alleine um China. "Das betrifft Länder und Regionen mit großen geopolitischen Risiken und solche, bei denen eine erhöhte Gefahr für Kapital- und Devisenverkehrsrestriktionen bestehen." Eine höhere Risikoeinstufung kann sich auf die Kreditkonditionen auswirken, die ein Unternehmen von seiner Bank erhält. (Handelsblatt)

CONTINENTAL - Nach dem Cyberangriff auf Continental erhöhen die Erpresser den Druck auf den Zulieferer. Weil der DAX-Konzern offenbar nicht auf die Lösegeldforderung eingegangen ist, drohen die Hacker mit dem Verkauf der erbeuteten Daten für 50 Millionen US-Dollar. Bieter können für diese Summe die Daten entweder vernichten oder sie sich zuspielen lassen. Hinter der Attacke steckt die Ransomware-Gruppe "Lockbit 3.0". In einem Blog-Eintrag im Darknet haben die Kriminellen erstmals einen angeblichen Beleg für den Datenklau veröffentlicht und Conti-Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle beschimpft. Conti wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. (Handelsblatt)

CONDOR - Ralf Teckentrup, der Chef des Ferienfliegers Condor, geht davon aus, auch in den kommenden Monaten ausreichend Flugtickets zu hohen Preisen verkaufen zu können. Daran werde die Inflation nichts ändern, sagte der Manager: "Wir sehen, dass wir auch im Winter die Preise realisieren können, die wir für unsere Ergebnisziele brauchen. Und ich glaube, dass es ein sehr vernünftiger Sommer 2023 werden wird." Mit der starken Nachfrage im Rücken will das Unternehmen im nächsten Jahr beginnen, den Rest der ursprünglich 525 Millionen Euro umfassenden Staatshilfe zurückzuzahlen. Die EU-Kommission hatte 204 Millionen Euro zur Entschädigung von Condor für in der Coronapandemie erlittenen Schäden genehmigt. Darüber hinaus gab es weitere 321 Millionen Euro, um eine Restrukturierung der Airline zu unterstützen. (Handelsblatt)

GREENSILL - Der Verkauf von Vermögenswerten der insolventen Greensill-Bank kommt voran. Insolvenzverwalter Michael Frege konnte bereits 550 Millionen Euro an die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) überweisen. Nun sollen weitere 150 Millionen Euro folgen, geht aus Gerichtsveröffentlichungen hervor. Die EdB schützt Einlagen privater Kunden bis zu 100.000 Euro. Sie entschädigte rund 21.000 Greensill-Kunden mit insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro. Erst wenn die gesetzlich bevorrechtigten Forderungen der EdB vollständig beglichen sind, können weitere Gläubiger hoffen, einen Teil ihres Geldes zurückzubekommen, darunter zahlreiche geschädigte Kommunen. (Wirtschaftswoche)

FIDOR BANK - Die defizitäre Fidor Bank verschwindet 13 Jahre nach ihrer Gründung vom Markt. Der Mutterkonzern der Münchner Internetbank, die französische Großbank BPCE, teilte in einer Stellungnahme mit, dass die Entscheidung getroffen worden sei, die Geschäfte von Fidor "einzustellen". Dies geschah "nach vorsichtiger Prüfung aller verbleibenden Optionen". Die Abwicklung der deutschen Tochtergesellschaft beginnt nach Angaben des Mutterkonzerns aus Paris im ersten Quartal des kommenden Jahres. Vermutlich wird das Digitalinstitut im übernächsten Jahr, also 2024, dann endgültig geschlossen. (Börsen-Zeitung)

IONOS - United Internet strebt trotz eines nach wie vor eisigen IPO-Klimas offenbar den Börsengang der Webhosting-Tochter Ionos an. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtet, hat der Internet-Konzern eine Reihe von Banken als globale Koordinatoren ausgewählt. United Internet peilt den Finanzkreisen zufolge eine Bewertung von rund 4 Milliarden Euro an. Ionos soll den Angaben zufolge in der ersten Hälfte des nächsten Jahres an die Börse kommen. Ionos wird sich am 15. November mit Investoren zu einem Kapitalmarkttag treffen. (Bloomberg)

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November 11, 2022 01:13 ET (06:13 GMT)