Unter dem Strich verdiente der Erzrivale von Goldman Sachs im dritten Quartal 1,5 Milliarden Dollar und damit 62 Prozent mehr als im Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit übertraf auch Morgan Stanley die Erwartungen. Vorstandschef James Gorman sagte, die Bank sei wieder auf Kurs. Auch in der Vermögensverwaltung, die das Institut unabhängiger von den starken Schwankungen am Kapitalmarkt machen soll, ging es bergauf.

Das sind gute Nachrichten für die Deutsche Bank, die traditionell stark im Anleihenhandel ist. Zuwächse in diesem Bereich könnten Sonderlasten aus Rechtsstreitigkeiten zumindest teilweise ausgleichen. Trotzdem rechnen Analysten für die Frankfurter erneut mit Verlusten. Deren Zahlen werden Ende des Monats erwartet.

Im zweiten Quartal war der Gewinn von Morgan Stanley angesichts von Schwächen im Handel noch gesunken. Nach dem britischen Anti-EU-Votum und wegen der großen Unsicherheit über den Zinskurs der US-Notenbank Fed schwankten die Finanzmärkte zuletzt aber stark. Davon konnten viele Institute profitieren. Bei Morgan Stanley verdoppelten sich die Einnahmen im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Rohstoffen auf 1,5 Milliarden Dollar. Goldman Sachs und andere Banken wie JP Morgan schnitten hier auch besser ab, nicht aber ganz so stark wie jetzt Morgan Stanley.

An der Wall Street kam das gut an: Morgan-Stanley-Papiere verteuerten sich um knapp zwei Prozent. Finanzchef Jonathan Pruzan sagte, das Handelsumfeld zu Beginn des vierten Quartals sei bisher ähnlich wie Ende September. Die Aktien der Deutschen Bank lagen 0,8 Prozent im Plus.

Morgan Stanley will seine Kosten bis Ende 2017 weiterhin um eine Milliarde Dollar reduzieren. Der Erfolg im Handel führt aber kurzfristig zu höheren Sondervergütungen. So stiegen die Personalkosten, die allerdings nur einen Teil der gesamten Aufwendungen ausmachen, um gut 19 Prozent. Ein ähnliches Bild gab es bei Goldman, wo diese sogar um mehr als ein Drittel anzogen. Die führende Investmentbank der Wall Street hatte unter dem Strich im Sommerquartal 2,1 Milliarden Dollar verdient, 58 Prozent mehr als vor Jahresfrist.