(neu: Stellungnahme DWS, Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS ist laut Insidern ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Sowohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) als auch mehrere US-Behörden untersuchen Medienberichten zufolge die nachhaltigen Investmentprodukte des Vermögensverwalters. Die DWS soll Angaben zu den Nachhaltigkeitskriterien (ESG) beim Asset Management zu hoch angesetzt haben, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

DWS wies am Donnerstagabend "Anschuldigungen einer ehemaligen Mitarbeiterin entschieden zurück". Man stehe zu den ESG-Offenlegungen in den Jahresberichten hieß es. Zuvor hatte die Firma eine Stellungnahme abgelehnt.

Die Untersuchungen durch US-Behörden, zu denen auch die Börsenaufsicht SEC zähle, befänden sich noch in einem frühen Stadium, schrieb das "WSJ". Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ermittelt auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin. Eine Sprecherin der Behörde wollte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren.

Die Aktie der Fondsgesellschaft sackte zum Schluss des Xetra-Hauptgeschäfts um fast 14 Prozent auf gut 36 Euro ab. Allerdings waren die Papiere auch erst am Vortag auf ein Rekordhoch gestiegen. Im Fahrwasser der DWS-Aktien gaben die der Mutter Deutsche Bank um 2,3 Prozent nach und waren damit zweitgrößter Verlierer im Dax.

Dabei waren die Vorwürfe rund um das sogenannte Greenwashing gegen die DWS längst bekannt. So hatte die "Süddeutsche Zeitung" bereits Anfang August berichtet, dass die DWS beim Thema Nachhaltigkeit nicht so weit fortgeschritten sei wie sie selbst angebe./niw/mis/jha/he