FRANKFURT (awp international) - Der Bafin-Sonderaufpasser bei der Deutschen Bank soll nach dem Willen der Behörde auch die Rolle des Geldhauses im Geldwäscheskandal bei der Danske Bank unter die Lupe nehmen. "Wir halten die Ausweitung des Mandats des Sonderbeauftragten für sinnvoll. Das war bereits im Dezember vergangenen Jahres unser Verständnis, da Aufsichtsbehörden weltweit ein sehr grosses Interesse an den Vorgängen rund um die Danske Bank Estonia hatten und haben", erklärte die Deutsche Bank am Freitag in Reaktion auf einen entsprechenden Bericht von "Spiegel Online".

"Weiterhin gibt es keine Hinweise auf ein Fehlverhalten unsererseits in diesem Zusammenhang", bekräftigte die Deutsche Bank, die zu dem Fall auch eine interne Untersuchung angestossen hat. Deutschlands grösste Geldhaus war Korrespondenzbank für die Filiale des dänischen Geldhauses in Estland. Heisst: Sie half als Institut mit globaler Reichweite bei der Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Weil der Deutschen Bank Transaktionen verdächtig vorkamen, beendete sie 2015 die Geschäftsbeziehung. In dem Geldwäscheskandal bei der Danske Bank geht es insgesamt um ein Volumen von rund 200 Milliarden Euro.

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte im September verfügt, dass ein Sonderbeauftragter überwacht, wie die Deutsche Bank Massnahmen zur Vorbeugung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung umsetzt - ein Novum in der deutschen Bankenbranche. Das Mandat übernahm die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Seinerzeit hatte die Deutsche Bank erklärt, sie stimme mit der Bafin überein, dass die Bank die Prozesse zur Identifizierung von Kunden "in der Unternehmens- und Investmentbank weiter verbessern" müsse./ben/DP/jha