Die Deutsche Bank hat heute ihre Netto-Null-Ziele für die Jahre 2030 und 2050 für vier besonders kohlenstoffintensive Branchen bekanntgegeben. Die Bank strebt an, die Summe der finanzierten Emissionen (Scope 3) bis 2030 deutlich zu reduzieren. Die Ziele sind ein zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Deutschen Bank und spiegeln ihr Engagement wider, als Gründungsmitglied der Net Zero Banking Alliance (NZBA) ihren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten.

Die Deutsche Bank folgt dabei den derzeit gängigen Ansätzen in der Bankenbranche. Ziel ist es, einen schrittweisen und geordneten Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zu unterstützen. Gleichzeitig sollen Anreize für die Finanzierung von Technologien mit geringerer Kohlenstoffintensität und für glaubwürdige Transformationspläne in Unternehmen geschaffen werden.

Netto-Null-Ziele in vier Schlüsselbranchen

Die Ziele betreffen Branchen, die bei der Deutschen Bank einen erheblichen Teil der finanzierten Emissionen im Unternehmenskreditbuch von 250 Milliarden Euro1 ausmachen und denen bedeutende Teile der weltweiten Scope-3-Emissionen zugerechnet werden können. Die Ziele für die jeweiligen Branchen lauten:

  • Öl & Gas (Upstream): Reduzierung der finanzierten Emissionen (Scope 3 upstream) um 23 Prozent bis 2030 und um 90 Prozent bis 2050, gerechnet in Millionen Tonnen CO2
  • Energieversorger: Reduzierung der physischen Emissionsintensität (Scope 1) um 69 Prozent bis 2030 und um 100 Prozent bis 2050, gerechnet in Kilogramm CO2-Äquivalente pro Megawattstunde
  • Automobilbranche (PKW und leichte Nutzfahrzeuge): Reduzierung der Fahrzeugabgas-Emissionen um 59 Prozent bis 2030 und um 100 Prozent bis 2050, gerechnet in Gramm CO2 pro Fahrzeugkilometer
  • Stahl: Verringerung der physischen Emissionsintensität (Scope 1 und Scope 2) um 33 Prozent bis 2030 und um 90 Prozent bis 2050, gerechnet in Kilogramm CO2 pro Tonne Stahl

Unterstützung von kundenspezifischen Übergangsplänen

Die Bank will diese Ziele erreichen, indem sie Kunden aus kohlenstoffintensiven Branchen berät und Übergangsstrategien sowie konkrete Maßnahmen auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 finanziert. "Dies ist ein wichtiger Schritt, um den CO₂-Fußabdruck unseres Kreditportfolios sukzessive zu verringern", sagt Jörg Eigendorf, Nachhaltigkeitschef der Deutschen Bank. "Wir konzentrieren uns darauf, unsere Kunden auf ihrem Pfad zu Netto-Null-Emissionen zu unterstützen. Das ist ein wesentliches Element unserer Nachhaltigkeitsstrategie."

Methodik priorisiert Branchen mit der höchsten CO2-Intensität

Die Methode, nach der die Bank die Ziele festgelegt hat, orientiert sich an den Grundsätzen und Leitlinien der United Nations Environmental Programme Finance Initiative (UNEPFI) und der Glasgow Financial Alliance for Net Zero (GFANZ).

Die wissenschaftsbasierten Reduktionspfade der Bank wurden anhand des Netto-Null-Emissionsszenarios der Internationalen Energieagentur berechnet, welches die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 auf maximal 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau begrenzt. Das Szenario geht davon aus, dass Emissionstechnologien wie die CO2-Abscheidung und -speicherung die geringen Restemissionen in bestimmten Branchen ausgleichen.

Dieser wirkungsorientierte Ansatz der Deutschen Bank priorisiert die Branchen mit der höchsten CO2-Intensität und verwendet branchenspezifische Kennzahlen, welche je nach Branche die Scope-1-, 2- oder Scope-3-Emissionen abdecken. Zudem folgt die Bank dem PACTA-basierten Ansatz für die Automobil- und Stahlindustrie sowie die Energieerzeugung. Die Ziele sind zudem Teil der Rahmenwerke der Bank für Unternehmensführung (Governance) und Risiko.

Die nächsten Schritte

Die heute bekanntgegebenen Netto-Null-Ziele sind Teil des Zeitplans, den die Deutsche Bank auf ihrem Nachhaltigkeitstag am 20. Mai 2021 vorgestellt hat. Im März 2023 beabsichtigt die Deutsche Bank, in ihrem nichtfinanziellen Bericht neue Daten zu finanzierten Emissionen und den Netto-Null-Pfaden für das Jahr 2022 zu veröffentlichen. Im Laufe des kommenden Jahres will die Bank zudem Netto-Null-Ziele für weitere Branchen veröffentlichen.

Mehr Informationen zur Methodik finden Sie in der Publikation "Towards Net Zero Emissions" (März 2022), verfügbar auf der Internetseite der Bank.

1Bruttokredite und -zusagen zum 31. Dezember 2021. Auf die betrachteten Branchen entfallen rund 13% der gesamten Unternehmenskreditzusagen der Deutschen Bank und rund 50% der durch Scope 1 und 2 finanzierten Emissionen. Darüber hinaus können dem Öl & Gas-Sektor sowie der Automobilbranche bedeutende Teile der globalen Scope-3-Emissionen zugerechnet werden.

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Deutsche Bank AG published this content on 21 October 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 21 October 2022 10:39:01 UTC.