FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank haben am Mittwoch nur anfangs positiv auf Quartalszahlen reagiert. Bereits in den ersten Handelsminuten drehten sie ins Minus und büßten gegen Mittag mehr als dreieinhalb Prozent ein, womit sie zu den größten Verlierern im Dax zählten. Ein Händler attestierte dem Geldhaus sehr durchwachsenen Zahlen. Den positiven Überraschungen bei den Erträgen und beim Nettogewinn stehe eine beunruhigende Kostenentwicklung gegenüber.

Deutschlands größte Bank übertraf mit einem weiteren Milliardengewinn die Analystenerwartungen, und trotzte damit dem schwierigen Geschäftsumfeld. Mit Blick auf das erste Halbjahr war es nach eigenen Angaben sogar der höchste Nachsteuergewinn seit 2011. Wegen der gestiegenen Inflation und anderer Einflüsse wird Vorstandschef Christian Sewing mit Blick auf das Jahr jedoch etwas vorsichtiger. So werde es aufgrund des Umfelds herausfordernder, wie geplant eine Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital zu erzielen.

Während Analystin Anke Reingen von der kanadische Bank RBC einen durchwachsenen Ausblick konstatierte, monierte JPMorgan-Experte Kian Abouhossein, dass die Deutsche Bank 2022 für die Aufwand-Ertrag-Relation nun eine Spanne im niedrigen bis mittleren 70-Prozent-Bereich erwartet./gl/mis