FRANKFURT (dpa-AFX) - Der neue Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sieht in dem eingeleiteten massiven Sparkurs nur einen Anfang für die Neuaufstellung der Bank. "Wir müssen noch viel grundsätzlicher werden", sagte er bei seiner ersten Hauptversammlung an der Spitze der immer noch größten deutschen Bank am Donnerstag laut vorab verbreitetem Redetext. "Wir werden unseren Bereich Operations, also den 'Maschinenraum' unserer Bank, konsequent über alle Bereiche hinweg automatisieren."

Dies sei zum Beispiel schon im Privat- und Firmenkundengeschäft teilweise gelungen, in dem die dort kostenintensivsten einhundert sogenannten Prozesse automatisiert wurden. "Allein das hat dazu geführt, dass 300 Stellen weggefallen sind" Dies habe geringere Ausgaben und zudem zuverlässigere Abläufe zur Folge, die sich nun skalieren ließen. Der neue für die operativen Abläufe zuständige Vorstand Frank Kuhnke werde nun den ganzen Konzern durchforsten und nach Automatisierungspotenial suchen. "Hier liegt ein großes Kostenpotenzial", sagte Sewing.

Er kündigte zudem an, die Ausgaben im IT-Bereich merklich zu senken. Dies alles soll in einem systematischen Programm zum langfristigen Kostenabbau führen. Dabei sollen Aufgaben gebündelt werden und auch die Kosten für externe Dienstleister sinken. Hier will die Bank künftigeinheitlich auftreten. "Und wir werden genauer prüfen, was wir wirklich brauchen." Er bezifferte die Einsparpotenziale nicht genauer, bestätigte aber die Kostenziele für das laufende und kommende Jahr.

In diesem Jahr sollen die um Sondereffekte - wie die Ausgaben für den Konzernumbau - bereinigten Kosten unter 23 Milliarden Euro bleiben. Für 2019 liege das Ziel bei 22 Milliarden Euro. Dazu soll unter anderem die Kostenbasis in der Unternehmens- und Investmentbank bis Ende 2019 um mehr als eine Milliarde Euro sinken. Zudem rechnet er ab 2019 durch die Fusion mit der Postbank mit Einsparungen von rund 500 Millionen Euro./zb/mis/nas