Die Bank of New York Mellon Corp, die deutsche Warburg Gruppe und die Deutsche Bank werden 60 Millionen Euro (59,85 Millionen Dollar) an die deutschen Steuerbehörden wegen des "Cum-Ex"-Steuerskandals in Deutschland zahlen, teilte der deutsche Kreditgeber am Montag mit.

"Cum-ex" bezieht sich auf ein System, bei dem Banken und Investoren Aktien von Unternehmen um den Tag ihrer Dividendenausschüttung herum schnell handelten, so dass die Eigentumsverhältnisse verwischt wurden und mehrere Parteien fälschlicherweise Steuererstattungen auf die Dividenden beanspruchen konnten.

Die Zahlung deckt Steuerverbindlichkeiten eines Fonds namens BC German Equity Special Fund, der 2009 von einer Tochtergesellschaft von Warburg verwaltet wurde. Die depotführende Bank war BHF Asset Servicing, berichtete das Handelsblatt am Sonntag.

BHF wurde später von BNY Mellon übernommen. Sal. Oppenheim, der frühere Eigentümer von BHF, wurde schließlich von der Deutschen Bank aufgekauft.

Die Deutsche Bank wird sich mit einem Betrag von weniger als 10 Millionen Euro an der Zahlung beteiligen, berichtete das Handelsblatt. Ein Sprecher der Bank sagte, sie werde sich an der Zahlung beteiligen, nannte aber unter Berufung auf eine Vertraulichkeitsvereinbarung keine weiteren Einzelheiten.

Die endgültigen Beträge könnten sich unter Berücksichtigung der Zahlungen Dritter noch verringern, fügte der Sprecher hinzu.

BNY Mellon sagte, der Handelsblatt-Bericht enthalte Ungenauigkeiten und falsche Darstellungen.

Die Warburg Gruppe werde mehr als 75% des Gesamtbetrags zahlen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Das Unternehmen reagierte nicht sofort auf Anfragen nach einem Kommentar.

Der Skandal hat die deutsche Politik und die Finanzwelt erschüttert. Der Gesetzgeber behauptet, der Skandal habe den Steuerzahler Milliarden Euro gekostet.

Eine große Anzahl von Banken wurde von Staatsanwälten durchsucht, die mögliches Fehlverhalten untersuchen. In den letzten Monaten wurden unter anderem deutsche Niederlassungen von Barclays, Bank of America und Morgan Stanley durchsucht.

Regierungsbeamte sagen, dass die Ermittlungen etwa 100 Banken auf vier Kontinenten und mindestens 1.000 Verdächtige betreffen.

($1 = 0,9985 Euro) (Berichterstattung von Shivani Tanna, Jyoti Narayan, Jose Joseph und Niket Nishant in Bengaluru; Redaktion: Frank Jack Daniel, Diane Craft, Kirsten Donovan)