FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Bank haben sich am Mittwoch in einem sehr schwachen Gesamtmarkt stabil gehalten und damit positiv auf die Vorlage der Quartalszahlen reagiert. Zuletzt notierten die Papiere von Deutschlands größtem Geldhaus 1,5 Prozent höher bei 8,025 Euro und waren damit zweitstärkster Dax-Wert. Der deutsche Leitindex lag zeitgleich wegen zunehmender Ängste vor einem weiteren Corona-Lockdown mehr als 3 Prozent im Minus. Im vorbörslichen Handel waren die Anteilsscheine des Geldinstituts auf der Handelsplattform Tradegate sogar um bis zu 3,6 Prozent nach oben geschnellt.

Nach einem überraschend guten dritten Quartal wächst bei der Deutschen Bank die Zuversicht. Trotz des beispiellosen Konjunktureinbruchs infolge der Corona-Krise sei Deutschlands größtes Geldhaus 2020 durchgehend profitabel gewesen, bilanzierte Konzernchef Christian Sewing.

"Nach neun Monaten beläuft sich unser Gewinn auf 846 Millionen Euro vor Steuern, sodass wir weiterhin zuversichtlich sind, auch für das Gesamtjahr ein positives Vorsteuerergebnis zu erreichen." Im dritten Quartal stand nach Steuern ein Gewinn von 309 Millionen Euro zu Buche. Ein Jahr zuvor hatte der im Juli 2019 eingeleitete Konzernumbau für tiefrote Zahlen gesorgt.

In dieser Woche hatten bereits einige europäische Großbanken wie HSBC, Barclays und Santander mit ihren Quartalsberichten überzeugt. Die Vorzeichen für den Bericht der Deutschen Bank waren daher günstig.

Anke Reingen vom Analysehaus RBC sprach von einem starken Zahlenwerk. Positiv wertete sie die anhaltend gute Kostenkontrolle und die Fortschritte bei der Kernkapitalquote. Das dritte Quartal der Bank sei besser als erwartet ausgefallen, kommentierte auch Analyst Kian Abouhossein von der US-Bank JPMorgan positiv. Mut mache vor allem die Entwicklung im Bereich festverzinsliche Wertpapiere.

Während die Corona-Krise die Aktienkurse mancher Banken in diesem Jahr schwer in Mitleidenschaft gezogen hat, hielten sich die lange gebeutelten Anteilsscheine der Deutschen Bank ziemlich gut. Dies bisherige Jahresbilanz lautet plus 15 Prozent. Zwischendurch ging es aber hoch her: So legte der Kurs von Jahresbeginn bis Mitte Februar bis auf 10,37 Euro zu. Dann sackte er im Zuge des Corona-Crashs an den Finanzmärkten bis Mitte März auf ein Rekordtief von 4,449 Euro ab. Anschließend erholte sich der Kurs zeitweise bis auf rund 9,20 Euro, bevor er Ende September vorübergehend wieder unter die Marke von 7 Euro fiel./edh/ag/fba