Die neue Corona-Variante aus Südafrika wird an der Wall Street zum Wochenausklang kräftige Abverkäufe auslösen. Bereits in Asien und Europa ging es steil abwärts, nachdem Südafrika wegen der sich schnell ausbreitenden neuen Corona-Form Alarm schlug und damit die Sorge vor möglichen Reise- und anderen Beschränkungen weckte. Was an der Wall Street wegen des donnerstäglichen Thanksgiving-Feiertags üblicherweise ein ruhiger Handelstag ist, droht nun zu einem schwarzen Freitag zu werden. Es findet indes nur ein verkürzter Handel statt. Neben Aktien wird auch Öl abverkauft, belastet von der Sorge vor einer Schließung der Wirtschaft mit einem deutlichen Nachfragerückgang. Dagegen gehören die Fluchtpapiere Staatsanleihen zu den Favoriten, was die Renditen deutlich nach unten drückt.

Am Devisenmarkt läuft der Dollar abwärts. Teilnehmer bezweifeln, ob die US-Notenbank angesichts der drohenden wirtschaftlichen Probleme an ihrem Straffungsfahrplan festhalten wird. Doch genau diese Zinsfantasie hatte den Greenback in jüngster Zeit gestützt, nun wird sie partiell ausgepreist. Der Dollar-Index fällt um 0,5 Prozent. Auch Bitcoin gerät unter Druck, während der Goldpreis vom fallenden Dollar und der Suche nach Sicherheit profitiert.

Großbritannien, Israel und Singapur gehören zu den Ländern, die Reisen aus dem südlichen Afrika bereits eingeschränkt haben. Aktien von Fluggesellschaften wie Delta Air Lines (-7,3%), United Airlines (-7,4%) und American Airlines Group (-7,3%) stehen unter Druck. Ähnlich sieht es bei Kreuzfahrtaktien aus.

Zu den Gewinnern im vorbörslichen Handel gehören die Impfstoffhersteller Moderna und Pfizer, die um 8,5 bzw. 5,6 Prozent zulegen. Technologiewerte wie der Facebook-Eigentümer Meta Platforms (-1,8%) und Amazon.com (-0,7%), die während der Pandemie von der Umstellung auf Heimarbeit und den niedrigen Anleiherenditen profitierten, können sich dem Abwärtssog zwar nicht entziehen, doch halten sich ihre Verluste in Grenzen.

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November 26, 2021 06:16 ET (11:16 GMT)