FRANKFURT (Dow Jones)--Deutlich abwärts geht es am Dienstag kurz nach dem Start an den europäischen Börsen. Zinssorgen dominieren das Geschehen, nachdem in den USA die Marktzinsen am Vortag kräftig gestiegen waren und auch in Europa die Tendenz bei den Anleiherenditen nach oben gerichtet ist.

Hintergrund ist, dass der amtierende US-Notenbank-Chef Jerome Powell für eine zweite Amtszeit nominiert wurde und nicht etwa die als etwas taubenhafter geltende Lael Brainard, die ebenfalls für den Posten in Frage kam. Aus Marktsicht ist die US-Geldpolitik damit wie unter Powell eingeleitet weiter auf Straffungskurs. Dabei mehren sich die Signale aus Notenbankerkreisen, dass die Straffung beschleunigt werden sollte. Inzwischen werden an den Märkten für das nächste Jahr bis zu drei Zinserhöhungen in den USA erwartet. Für Zurückhaltung der Anleger sorgt daneben die weiter grassierende Corona-Pandemie in Teilen Europas.

Der DAX knickt um 1,4 Prozent ein auf 15.893 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,5 Prozent nach.

"Der Zinsanstieg hat das Potenzial, die Weihnachtsrally noch vor dem 1. Advent abzuwürgen", hatte QC Partners bereits vor Handelsbeginn gewarnt. Und ein nachhaltiges Unterschreiten der 16.000er Marke könne die Stimmung zum Kippen bringen und Gewinnmitnahmen in größerem Stil auslösen.

Dass aus Deutschland und Frankreich besser als gedacht ausgefallene Einkaufsmanagerindizes berichtet wurden, stützt zunächst nicht. Die guten Daten könnten zudem wieder Spekulationen befeuern, dass auch die EZB auf einen etwas strafferen geldpolitischen Kurs einschwenkt. Am Nachmittag werden die Markit-Einkaufsmanagerindizes aus den USA veröffentlicht.


   Technikaktien am Tabellenende 

Größte Verlierer sind wie oft, wenn steigende Zinsen den Markt belasten, Technikaktien (-2,7%). Dagegen halten sich Bankentitel (-0,9%) und Versichereraktien (-0,6%) etwas besser, weil diese Branchen von den steigenden Zinsen profitieren können. Tagessieger und als einziger im Plus mit 0,4 Prozent ist der Rohstoffsektor.

Die von Eon zum Kapitalmarkttag des Versorgers genannten Kennziffern bewegen sich nach Einschätzung von Jefferies im Rahmen der Erwartungen. Eon verlieren 3,2 Prozent. Delivery Hero liegen 1,7 Prozent zurück. Das Unternehmen gibt knapp 591.000 neue Aktien im Rahmen eines Mitarbeiterprogramms aus. Die Platzierung sei gering und dürfte nicht allzu stark belasten, so Marktteilnehmer.

Für Thyssenkrupp geht es um 6,6 Prozent abwärts auf 10,55 Euro. Der schwedische aktivistische Fonds Cevian hat seine Beteiligung reduziert und 43 Millionen Aktien am unteren Rand der Spanne von 10,20 bis 11,29 Euro platziert.

Gegen den Trend legen CRH im frühen Geschäft um 0,9 Prozent zu. Davy äußert sich angetan zu den Neunmonatszahlen des irischen Baustoffkonzerns. CRH rechne nun für das Gesamtjahr mit einem operativen Ergebnis von mehr als 5,25 Milliarden Dollar, was mindestens 2 Prozent über der bisherigen Schätzung liege.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.277,98      -1,4%      -60,71     +20,4% 
Stoxx-50                3.724,03      -1,2%      -45,53     +19,8% 
DAX                    15.912,83      -1,3%     -202,86     +16,0% 
MDAX                   35.127,59      -1,5%     -535,69     +14,1% 
TecDAX                  3.860,84      -2,1%      -81,37     +20,2% 
SDAX                   16.615,56      -1,9%     -317,35     +12,5% 
FTSE                    7.215,20      -0,6%      -40,26     +12,3% 
CAC                     7.017,17      -1,2%      -87,83     +26,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,27                  +0,03      +0,31 
US-Zehnjahresrendite        1,62                  -0,00      +0,71 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %    Di, 8:30   Mo,17:24   % YTD 
EUR/USD                   1,1266      +0,3%      1,1253     1,1263   -7,8% 
EUR/JPY                   129,02      -0,0%      129,06     129,22   +2,3% 
EUR/CHF                   1,0487      +0,0%      1,0470     1,0479   -3,0% 
EUR/GBP                   0,8414      +0,3%      0,8399     0,8398   -5,8% 
USD/JPY                   114,58      -0,2%      114,68     114,73  +10,9% 
GBP/USD                   1,3388      -0,1%      1,3398     1,3412   -2,0% 
USD/CNH (Offshore)        6,3848      -0,1%      6,3849     6,3842   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                56.039,26      -1,2%   56.134,11  58.004,26  +92,9% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  75,89      76,75       -1,1%      -0,86  +59,8% 
Brent/ICE                  79,06      79,70       -0,8%      -0,64  +57,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.804,49   1.804,67       -0,0%      -0,19   -4,9% 
Silber (Spot)              24,05      24,19       -0,6%      -0,14   -8,9% 
Platin (Spot)           1.018,11   1.014,90       +0,3%      +3,21   -4,9% 
Kupfer-Future               4,42       4,40       +0,4%      +0,02  +25,3% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/gos/smh

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November 23, 2021 03:53 ET (08:53 GMT)