Bereits im dritten Quartal diesen Jahres schaffte die Berliner Firma mit der Lieferung von in Restaurants zubereiteten Mahlzeiten die Ertragswende. Dank dieses "überdurchschnittlichen" Ergebnisses werde Delivery Hero mit dem sogenannten Plattformgeschäft im zweiten Halbjahr 2022 ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von mehr als 450 Millionen Euro erzielen, kündigte der Vorstand am Donnerstag an. Das seien 50 Millionen Euro mehr als bisher erwartet.

Infolge dessen peilt das Management 2022 nun eine operative Marge von minus 1,4 bis minus 1,5 Prozent an statt minus 1,5 bis minus 1,6 Prozent. 2023 will Delivery Hero eine Gewinnspanne von mehr als plus 0,5 Prozent erreichen. Beim Umsatz, der im abgelaufenen Quartal um 28 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro stieg, blieb der Vorstand derweil zurückhaltender. Die Erlöse würden 2022 voraussichtlich am unteren Ende der angepeilten Spanne von 9,8 bis 10,4 Milliarden Euro liegen.

Mitbegründer und Vorstandschef Niklas Östberg will die Profitabilität weiter steigern. Er erwäge daher den Rückzug aus einigen Märkten, die weniger profitabel seien, sagte er im Gespräch mit Reuters. Wachstumschancen sehe er aber in der Türkei, erklärte Östberg mit Blick auf kleinere Investitionen in den beiden Schlüsselmärkten Naher Osten und Nordafrika.

Bei den Anlegern kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie stieg um 8,3 Prozent auf 37,70 Euro und gehörte damit zu den größten Gewinnern im Nebenwerteindex MDax. Die Bestätigung der Wachstums- und Ertragsziele seien bei dem anhaltenden Gegenwind "ermutigend", kommentierten Analysten der Credit Suisse.

(Bericht von Anneli Palmen, Hakan Ersen in Deutschland und Linda Pasquini in Danzig, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)