Frankfurt (Reuters) - Delivery Hero setzt weiter auf einen Verkauf von Teilen seines Südostasien-Geschäfts.

Gerüchte darüber, dass die Verhandlungen über einen möglichen Verkauf des unter der Marke "Foodpanda" geführten Geschäfts in Märkten wie Singapur, Malaysia, Philippinen, Thailand, Kambodscha, Myanmar und Laos gescheitert seien, seien falsch, erklärte der Essenslieferdienst am Freitag. "Wir bestätigen, dass die Verhandlungen über den potenziellen Verkauf weiter laufen." Mit wem man verhandelt, teilte das Berliner Unternehmen nicht mit.

Die "Business Times" aus Singapur hatte berichtet, die Gespräche mit dem Rivalen Grab seien an unterschiedlicher Preisvorstellungen gescheitert. Das ließ die Aktien von Delivery Hero um bis zu 13 Prozent auf ein Jahrestief von 18,62 Euro fallen. Nach dem offiziellen Dementi grenzten sie die Verluste auf drei Prozent ein.

Delivery Hero hatte im September bestätigt, "Foodpanda" in einigen südostasiatischen Staaten abgeben zu wollen. Ein Scheitern der Verhandlungen wäre angesichts der enttäuschenden Geschäftsentwicklung keine Überraschung, kommentierte Analyst Clement Genelot von der Investmentbank Bryan, Garnier & Co. Es gebe aber offenbar noch andere Interessenten als Grab. Der heißeste Kandidat sei der chinesische Konzern Meituan, der bislang in Südostasien nicht präsent sei. Die in den Medien bislang diskutierte Bewertung von "Foodpanda" von einer Milliarde Euro halte er aber für überzogen. Realistisch seien 200 bis 400 Millionen Euro.

(Bericht von Hakan Ersen und Alexander Hübner, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)