Zürich (awp) - Der Industriekonzern Dätwyler will im laufenden Jahr wachsen und dabei die Marge auf Stufe EBIT leicht auf 15 Prozent steigern. Dätwyler-Chef Dirk Lambrecht bestätigte in einem Interview mit "The Market" (Online am 30.03.) die entsprechenden Prognosen vom Februar. Dabei seien diese mit Blick auf die nach wie vor vorhandenen Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie vorsichtig formuliert worden.

"Müssen wir, oder ein Kunde von uns, erneut ein oder mehrere Werke schliessen, hat das sofort wieder Auswirkungen auf unser Ergebnis", warnt Lambrecht. Wichtig sei deshalb, dass bezüglich der Margenprognose eine verlässliche Basis genannt werden konnte. Die Auftragslage der Gruppe sei aber aktuell "sehr komfortabel", so Lambrecht weiter.

Bereits im Februar hatte sich Dätwyler besonders optimistisch für den Bereich HealthCare gezeigt. Hier wurde für 2021 ein zweistelliges Umsatzwachstum in Aussicht gestellt sowie eine Verbesserung der durchschnittlichen Marge. Dätwyler beliefert über diese Division die Pharmaunternehmen mit systemkritischen Komponenten unter anderem für Covid-Impfstoffe.

Gegenüber "The Market" begründete Lambrecht seine Zuversicht folgendermassen: "Zum einen profitieren wir davon, dass Covid-Impfstoffe gespritzt und folglich in Fläschchen mit Stopfen transportiert werden müssen, die teils von uns produziert werden. Zum anderen haben wir unsere Angebotspalette in den letzten Jahren mit zusätzlichen hochwertigen Produkten erweitert."

Etwas gedämpfter sind die Aussichten für die zweite Division Industrial Solutions und dort insbesondere für die Automobilindustrie. "Wir sehen zwar, dass sich der Automarkt schneller erholt als ursprünglich erwartet", meinte Lambrecht dazu, "aber wir rechnen dennoch erst für 2024 oder gar für 2025 mit einem Niveau wie 2018, dem letzten wirklich guten Jahr für Pkw-Hersteller."

Im Zielmarkt Food&Beverage hingegen, läuft es Dätwyler weiterhin sehr gut, insbesondere im Markt für Kaffee aus Kapseln, wie Lambrecht erklärte. "Wir haben eine sehr hohe Auslastung und werden deshalb in den nächsten achtzehn Monaten weitere Anlagen in Betrieb nehmen. Für die kommenden zwei bis drei Jahre erwarte ich darum, dass sich das Wachstum im Bereich Food & Beverage in Richtung zweistelliger Raten beschleunigt."

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