FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag mit kleinen Abgaben geschlossen. Keine großen Akzente setzten die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten. Die Preise stiegen im November um 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, der höchste Stand seit 39 Jahren. Die Prognose lag bei plus 6,7 Prozent. Im Kern haben sich die Preise wie erwartet entwickelt. Einige Anleger dürften einen deutlich stärkeren Preisanstieg befürchtet haben, insbesondere da in den vergangenen Monaten die Prognosen häufig kräftig überschritten worden waren.

Der DAX verlor 0,1 Prozent auf 15.623 Punkte. Der Index setzte sich am Freitag für einen Tag aus 41 Mitgliedern zusammen. Hintergrund war die Abspaltung der Lkw-Sparte von Daimler.

Die Daimler-Truck-Aktie startete am Morgen mit einem Kurs von 28,00 Euro, womit die Lkw-Tochter von Daimler zunächst auf eine Marktkapitalisierung von 23 Milliarden Euro kam, was eher am unteren Rand der Erwartungen lag. Zum Börsenschluss lag der Kurs bei 29,78 Euro. Die Daimler-Aktie gab derweil um 13,8 Prozent auf 74,25 Euro nach. Damit schloss die Daimler-Aktie bereinigt im Plus.

Daimler-Aktionäre erhalten im Zuge der Abspaltung für je zwei Daimler-Aktien eine Aktie der Lkw-Tochter zusätzlich. Daimler hält nun noch 35 Prozent an Daimler Truck. Die Abspaltung könnte helfen, den bislang angesetzten Konglomeratsabschlag aufzulösen, hofft man am Markt und bei Daimler.

Der erste Handelstag bei einem Spin-Off hat seine Tücken, denn Fonds, die nur dem DAX folgen, müssen ihre Daimler-Truck-Aktien zwangsweise abstoßen, weil diese am Montag nicht mehr im Index enthalten sein werden. Die Analysten von Warburg sind derweil optimistisch, dass die Daimler-Truck-Aktie schon im ersten Quartal 2022 regulär zu einem DAX-Mitglied werden könnte.


   US-Urteil stützt Bayer 

Bayer legten um 1,8 Prozent zu. Positiv wirkte ein US-Erfolg um das Endlosthema Glyphosat. Laut Mitteilung des Konzerns hat ein Geschworenengericht in Kalifornien entschieden, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup nicht die Ursache für die Krebserkrankung einer Frau war.

Das starke Cloud-Wachstum bei Oracle ist auch für SAP ein gutes Zeichen. Laut Stifel stiegen die Lizenz und On-Premise-Einnahmen im zweiten Quartal um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr und lagen damit 15 Prozent über den Erwartungen. Die Analysten äußerten sich optimistisch zu den Aussichten für das Cloud-Geschäft bei SAP. Angesichts der guten Auftragslage dürfte sich das Cloud-Wachstum im vierten Quartal weiter beschleunigt haben. S/4HANA dürfte auch im vierten Quartal von größeren Abschlüssen profitiert haben. SAP gewannen 0,8 Prozent.

Für Enttäuschung sorgten Geschäftszahlen und Ausblick von Carl Zeiss Meditec (-1,5%). Die Gewinnmarge soll künftig um 20 Prozent liegen. Das liegt ebenso wie der Gewinn je Aktie leicht unter der Börsenerwartung.

Ein Kursdebakel erlebten Global Fashion Group, der Kurs brach um 23,2 Prozent ein. Die E-Commerce-Plattform hat ihren Ausblick für das laufende Jahr gesenkt.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.623,31  -0,1%    +13,88% 
DAX-Future   15.639,00  +0,0%    +14,71% 
XDAX         15.643,06  +0,3%    +14,44% 
MDAX         34.397,14  -0,6%    +11,69% 
TecDAX        3.832,87  -0,8%    +19,30% 
SDAX         16.337,27  -1,1%    +10,65% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     174,07     -7 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           12         26     2          3.425,2        58,8    60,7 
MDAX          14         33     3            489,0        29,9    29,9 
TecDAX         4         24     2            750,5        23,0    21,3 
SDAX          15         54     1            181,6        11,7     8,1 
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December 10, 2021 11:50 ET (16:50 GMT)