Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

STROMVERBRAUCH - Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), geht davon aus, dass der Stromverbrauch in Deutschland stärker steigen wird, als die Bundesregierung prognostiziert hat. "Der Strombedarf wird signifikant höher sein als die 585 Terawattstunden, von denen die Bundesregierung für das Jahr 2030 derzeit ausgeht", sagte die ehemalige Grünen-Politikern. Der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien sei daher unvermeidlich. "Machbar ist das, wir brauchen aber die Flächen, die Genehmigungen, die Projekte", sagte Andreae. (Augsburger Allgemeine)

KLIMA - VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh und Manfred Weber, Vorsitzender der EVP-Fraktion im EU-Parlament, warnen gemeinsam davor, bei der Umsetzung der europäischen Klimaziele die Autoindustrie zu überfordern. "Es reicht nicht, CO2-Vorgaben zu machen", sagte der CSU-Politiker Weber im Gespräch, dass die Süddeutsche Zeitung mit ihm und dem sozialdemokratischen Gewerkschafter Osterloh geführt hat. Die deutsche Autoindustrie sei das Rückgrat der europäischen Industrie, erklärte Weber seine Sorge. "Darum muss jeder wissen: Der Ast, auf dem wir sitzen, sollte halten." (SZ)

ELEKTROMOBILITÄT - Die deutschen Autobauer stellen ihre Produktion mit großen Schritten auf die Elektromobilität um - und beschleunigen den Abschied von Benzin- und Dieselmotoren. Daimler einigte sich jetzt mit den Beschäftigten, das Motorenwerk in Stuttgart-Untertürkheim auf Elektromobilität umzurüsten. "Der Großteil der Investitionen kann jetzt wirklich in Elektromobilität gehen", sagte Forschungsvorstand Markus Schäfer. BMW wird in der kommenden Woche das Absatzziel für Elektroautos weiter erhöhen, wie das Handelsblatt aus Konzernkreisen erfuhr. Und der Markenchef von Volkswagen, Ralf Brandstätter, kündigte an, bis Ende des Jahrzehnts sieben von zehn Autos mit Stromantrieb auszuliefern. (Handelsblatt)

MINDESTLOHN - Arbeitsminister Hubertus Heil will mit Finanzminister Olaf Scholz den Mindestlohn hochtreiben. "Künftig soll die Mindestlohnkommission im Rahmen des Prüfkriteriums angemessener Mindestschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch den Gesichtspunkt der Armutsgefährdung maßgeblich berücksichtigen", heißt es in einem Eckpunktepapier der Ministerien. (FAZ)

LIEFERKETTENGESETZ - Die Unternehmen der EU werden künftig viel stärker darauf achten müssen, ob ihre Vorprodukte frei von Menschenrechtsverstößen und Umweltverschmutzung sind. In dieser Woche wird das EU-Parlament seinen Forderungskatalog vorstellen. Dabei zeichnet sich ab, dass er noch strikter ausfallen wird als der deutsche Vorschlag. Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) warnt vor einem massiven Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, wenn Unternehmen ihre gesamten Lieferketten überwachen müssen. Die hohen Kosten für die Kontrolle von Zulieferern in kritischen Ländern wirkten faktisch wie ein Zoll auf die Produkte aus diesen Ländern. (FAZ)

LAGARDE - Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sieht in der Corona-Pandemie eine große Chance für die Gesellschaft, die Geschlechterrollen nachhaltig gerechter zu ordnen. "Die Pandemie hat uns nicht nur wesentliche Schwachstellen unserer Gesellschaft vor Augen geführt - sie hat uns auch gezwungen, die Dinge auf andere Art anzupacken. Und genau hier sehe ich die Chance für eine Wende zum Besseren", schreibt die EZB-Chefin in einem Gastbeitrag für das RedaktionsNetzwerk Deutschland. (RedaktionsNetzwerks Deutschland)

US-SCHULDEN - Der renommierte Ökonomieprofessor und ehemalige Chefvolkswirt des IWF, Olivier Blanchard, kritisiert das Schuldenpaket der US-Regierung im Interview und warnt vor dem Risiko einer Inflation. Obwohl er den Regierungen in den vergangenen Jahren nahelegte, angesichts niedriger Zinsen höhere Schulden zu riskieren, zählt er nun zu den prominentesten Warnern vor dem US-Konjunkturpaket. "Ich habe um Regen gebeten und einen Monsun bekommen", sagte er. Zudem fordert Blanchard Stresstests aufseiten europäischer Regierungen. (Handelsblatt)

THEATER - Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat sich dafür ausgesprochen, nach den Museen auch rasch Theater und Konzertsääle zu öffnen. Man dürfe bei der Lockerung keiner rein "kapitalistischen Logik" folgen, sagte sie der Süddeutschen Zeitung. Grütters mahnt insbesondere die Kommunen, nach der Krise nicht an der Kultur zu sparen. Sie fordert zudem ein eigenständiges Bundesministerium für Kultur. (SZ)

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March 08, 2021 00:46 ET (05:46 GMT)