FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert knapp im Plus präsentieren sich Europas Börsen am Freitagmittag. Der Fokus der Investoren ist auf die US-Verbraucherpreise am Nachmittag gerichtet, was für Zurückhaltung sorgt. Unternehmensseitig steht Daimler im Mittelpunkt mit der Abspaltung der Lkw-Sparte.

Für den DAX hat die Abspaltung die Konsequenz, für einen Tag aus 41 statt aus 40 Kursen errechnet zu werden. Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 15.666 Punkten, der Euro-Stoxx-50 liegt mit 4.211 Zählern ebenso leicht im Plus.

Die Daimler-Truck-Aktie startete am Morgen mit einem Kurs von 28,00 Euro, womit die Lkw-Tochter von Daimler zunächst auf eine Marktkapitalisierung von 23 Milliarden Euro kam, was eher am unteren Rand der Erwartungen lag. Der Kurs hat sich aber hat sich aber auf 29,13 Euro in der Zwischenzeit etwas nach oben bewegt. Zugleich verringerte sich das anfängliche Minus bei der Daimler-Aktie kontinuierlich auf zuletzt noch 13 Prozent und 75,00 Euro. Bereinigt entspricht das einem kräftigen Plus zum Vortag von fast 4 Prozent.

Daimler-Aktionäre erhalten im Zuge der Abspaltung für je zwei Daimler-Aktien eine Aktie der Lkw-Tochter zusätzlich. Daimler hält nun noch 35 Prozent an Daimler Truck. Die Abspaltung könnte helfen, den bislang angesetzten Konglomeratsabschlag aufzulösen, hofft man am Markt und bei Daimler.

Der erste Handelstag bei einem Spin-Off hat seine Tücken, denn Fonds, die nur dem DAX folgen, müssen ihre Daimler-Truck-Aktien zwangsweise abstoßen, weil diese am Montag nicht mehr im Index enthalten sein werden. Die Analysten von Warburg sind derweil optimistisch, dass die Daimler-Truck-Aktie schon im ersten Quartal 2022 regulär zu einem DAX-Mitglied werden könnte.


 US-Preisdaten dürften Tagesrichtung mitbestimmen 

Mit Spannung warten die Börsianer auf die US-Inflationsdaten für November um 14.30 Uhr. Ökonomen rechnen damit, dass die Preise so stark gestiegen sind wie zuletzt Anfang der 1980er Jahre. Prognostiziert wird ein Plus von 6,7 Prozent zum Vorjahr. Abweichungen noch oben könnten für die Börse gefährlich werden. Denn mit der Sitzung der US-Notenbank nächste Woche wäre dann zu befürchten, dass sie das Programm zur Reduzierung ihrer Anleihekäufe beschleunigt. Damit würden mutmaßlich dann auch erste Zinserhöhungen im kommenden Jahr näherrücken.

Bayer legen um 2,1 Prozent zu. Positiv wirkt ein US-Erfolg um das Endlosthema Glyphosat. Laut Mitteilung des Konzerns hat ein Geschworenengericht in Kalifornien entschieden, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup nicht die Ursache für die Krebserkrankung einer Frau war.

Für Enttäuschung sorgen Geschäftszahlen und Ausblick von Carl Zeiss (-3,2%). Die Gewinnmarge soll künftig um 20 Prozent liegen. Das liegt ebenso wie der Gewinn je Aktie leicht unter der Börsenerwartung.


   Global Fashion brechen ein 

Ein Kursdebakel erleben Global Fashion Group, der Kurs bricht um 21,7 Prozent ein. Die E-Commerce-Plattform hat ihren Ausblick für das laufende Jahr gesenkt.

Associated British Food zeigen sich 0,4 Prozent im Plus. Der Mischkonzern hat für seinen Billig-Textilhändler Primark seit dem Ende des Geschäftsjahres 2021 per 18. September dank höherer flächenbereinigter Umsätze eine im Quartalsvergleich besser als erwartete Entwicklung berichtet.

Bei Unicredit geht die Rally mit einem Plus von 1,7 Prozent auf 13,02 Euro weiter. Die Deutsche Bank hat das Kursziel auf 17 von 15 Euro erhöht, die Unicredit will in der kommenden Woche damit beginnen, eigene Atien zurückzukaufen.


Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.211,45      +0,1%        3,15     +18,5% 
Stoxx-50                3.725,55      +0,1%        3,56     +19,9% 
DAX                    15.667,38      +0,2%       28,12     +14,2% 
MDAX                   34.461,16      -0,4%     -134,32     +11,9% 
TecDAX                  3.815,90      -1,2%      -47,16     +18,8% 
SDAX                   16.389,71      -0,8%     -137,40     +11,0% 
FTSE                    7.324,46      +0,0%        3,20     +13,3% 
CAC                     7.010,13      +0,0%        1,90     +26,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,34                  +0,02      +0,24 
US-Zehnjahresrendite        1,51                  +0,01      +0,60 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %   Fr, 10:23   Do,17:07   % YTD 
EUR/USD                   1,1269      -0,2%      1,1285     1,1285   -7,7% 
EUR/JPY                   128,22      +0,1%      128,23     128,02   +1,7% 
EUR/CHF                   1,0422      -0,1%      1,0427     1,0445   -3,6% 
EUR/GBP                   0,8540      -0,0%      0,8548     0,8549   -4,4% 
USD/JPY                   113,78      +0,3%      113,64     113,45  +10,2% 
GBP/USD                   1,3197      -0,2%      1,3202     1,3200   -3,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,3756      -0,0%      6,3733     6,3790   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                48.671,78      +1,6%   48.142,24  48.478,62  +67,5% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  71,72      70,94       +1,1%       0,78  +51,0% 
Brent/ICE                  75,03      74,42       +0,8%       0,61  +46,7% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.772,50   1.775,44       -0,2%      -2,94   -6,6% 
Silber (Spot)              21,91      21,94       -0,1%      -0,03  -17,0% 
Platin (Spot)             949,46     939,79       +1,0%      +9,67  -11,3% 
Kupfer-Future               4,34       4,33       +0,2%      +0,01  +23,3% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 10, 2021 07:06 ET (12:06 GMT)