FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den panikartigen Verkäufen am Black Friday werden die europäischen Aktienmärkte zum Start in die Woche im Plus erwartet. So notiert der XDAX im frühen Handel 1,3 Prozent höher bei 15.448 Punkten, der Euro-Stoxx-50 wird ebenfalls gut 1 Prozent im Plus erwartet. Am Wochenende teilte die WHO mit, dass die Symptome von Omikron anscheinend milder als zunächst befürchtet seien, so Jeffrey Halley von Oanda. Zudem habe der Chef von Moderna gesagt, dass eine neu überarbeitete Version ihres Impfstoffs Anfang 2022 verfügbar sein könnte.

Die Frage, die sich im Zusammenhang mit dem Markteinbruch vom Freitag für Michael Hewson von CMC Markets stellt, ist nicht so sehr, ob dieser gerechtfertigt war oder nicht, sondern vielmehr, ob er einen Stimmungsumschwung an den Märkten in Bezug auf die wirtschaftlichen Aussichten für die Weltwirtschaft markiert habe und in Folge die Höchststände für dieses Jahr bereits gesehen wurden oder nicht. Nach dem hässlichen Ausverkauf dürfte die Volatilität am Aktienmarkt zunächst weiterhin hoch bleiben.

"Wir haben immer gewusst, dass neue Covid-19-Varianten ein Problem darstellen könnten. Dennoch gab es in den letzten zwölf Monaten viele Berichte über mögliche Kandidaten, die ein Problem darstellen könnten, ohne dass es zu einer Marktreaktion wie am Freitag gekommen war", so Hewson. Es sei nicht klar, ob diese Omicron-Variante tödlicher sei als die derzeit weit verbreitete Delta-Variante. Erste Berichte aus Südafrika deuteten darauf hin, dass es trotz der Anzahl der derzeit identifizierten Mutationen keine Berichte über Krankenhausaufenthalte oder Todesfälle infolge der Diagnose dieser Variante gegeben habe. Obwohl Omikron vielleicht übertragbarer sei, bedeute das nicht unbedingt, dass er tödlicher sei, da erste Berichte darauf hindeuten, dass die Symptome "ungewöhnlich, aber mild" seien. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, warum die Märkte in Europa heute Morgen auf eine Erholung setzten.


   Deutliche Erholung im Öl 

Nachdem die Terminkontrakte auf Öl am Freitag prozentual teils zweistellig verloren, deutet sich auch hier eine Erholung an. Am Morgen legen die Notierungen für Brent um gut 3 Prozent zu. So kostet am Morgen ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent 75,44 Dollar nach einem Tief am Freitag bei 72,14. Die Notierungen an den Anleihemärkten kommen dagegen leicht zurück. Mit Blick auf die Sektoren dürften sich diejenigen deutlicher erholen, die zum Wochenschluss unter massivem Ausverkauf standen, wie eben die Öl-Werte oder auch der Sektor der Reise- und Freizeitunternehmen.

Lieferengpässe sowie steigende Inputkosten dürften auch in den kommenden Monaten die Produktion wie auch die Ertragskennziffern bei produzierenden Unternehmen belasten. So werde bei Daimler-Truck für 2021 mit großen finanziellen Einbußen durch fehlende Chips gerechnet. "Das ist eine gewaltige Summe. Denn wir werden eine mittlere fünfstellige Zahl an Fahrzeugen weniger verkaufen als wir hätten können", sagte der Chef der Daimler-Lkw-Tochter Martin Daum im Interview mit der Automobilwoche. Bei einem angenommenen Durchschnittspreis von 100.000 Euro pro Fahrzeug wären dies mehrere Milliarden Euro. Er rechnet für 2022 mit weiteren Einschränkungen.

Recht positiv kommen die bisherigen Aussagen von Knorr-Bremse im Handel an. "Angesichts des heutigen Capital Markets Day wartet der Markt aber auf noch mehr", sagt ein Händler. Positiv komme aber schon der am Morgen veröffentlichte Margenausblick an. Knorr will die EBIT-Margen von aktuell über 13 Prozent bis 2025 in den Bereich rund um 15 Prozent steigern. Dies sollte für ein positives Sentiment bei der Aktie sorgen, die zuletzt nur volatil seitwärts gelaufen sei.


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DEVISEN               zuletzt      +/- %   Fr, 7:56  Do, 17:24   % YTD 
EUR/USD                1,1265      -0,3%     1,1230     1,1212   -7,8% 
EUR/JPY                127,80      -0,4%     128,70     129,32   +1,4% 
EUR/CHF                1,0442      +0,0%     1,0457     1,0492   -3,4% 
EUR/GBP                0,8452      -0,3%     0,8439     0,8416   -5,4% 
USD/JPY                113,44      -0,4%     114,59     115,35   +9,8% 
GBP/USD                1,3329      -0,0%     1,3307     1,3322   -2,5% 
USD/CNH (Offshore)     6,3864      -0,2%     6,3929     6,3868   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             57.521,51      +2,5%  57.689,76  59.208,26  +98,0% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,22      68,15      +4,5%       3,07  +50,0% 
Brent/ICE               75,76      72,72      +4,2%       3,04  +44,0% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.795,80   1.792,60      +0,2%      +3,20   -5,4% 
Silber (Spot)           23,36      23,15      +0,9%      +0,21  -11,5% 
Platin (Spot)          973,38     957,26      +1,7%     +16,12   -9,1% 
Kupfer-Future            4,34       4,28      +1,4%      +0,06  +23,2% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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November 29, 2021 02:10 ET (07:10 GMT)