Düsseldorf (Reuters) - Der mögliche Verkauf der Stahlsparte von Thyssenkrupp ist einem Medienbericht zufolge kein Selbstläufer.

Es sei ein zäher Prozess und die Wettbewerber in Europa winkten ab, berichtete das "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf mehrere mit dem Fall vertraute Personen. Was bleibe, seien Finanzinvestoren und Hüttenbetreiber aus Schwellenländern. Die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Goldman Sachs habe mit dem Finanzinvestor CVC einen möglichen Käufer gefunden. Der wolle nach Informationen des Blattes einen Euro bieten, wolle Investitionszusagen machen und milliardenschwere Pensionsverbindlichkeiten übernehmen.

"Derzeit werden Verkaufsunterlagen erarbeitet", zitierte die Zeitung eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Interessenten hätten bislang aber nur Zugang zu wenigen Informationen, eine Buchprüfung finde noch nicht statt. Auch beim brasilianischen Stahlkonzern CSN bestehe Hoffnung auf ein Angebot, hätten mit der Transaktion beteiligte Personen erklärt.

Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hatte sich Anfang des Monats erneut für eine eigene Aufstellung der Stahlsparte ausgesprochen. Sie sagte nicht, wie - etwa durch einen Börsengang oder mit einem Partner - dies geschehen solle.

Auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrates am 31. März soll das Thema dem Zeitungsbericht zufolge auf den Tisch kommen. Dabei dürfte Merz auf einigen Widerstand gegen die Abspaltung stoßen, vor allem von den Gewerkschaftsvertretern der IG Metall, die traditionell am Stahlgeschäft festhält.

(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)