LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine enttäuschende Gewinnprognose hat Dixons Carphone am Donnerstag einen Kurssturz von bis zu 28 Prozent eingebrockt. Bei 90 Pence markierten die Aktien des britischen Elektronikhändlers den tiefsten Stand seit dem Jahr 2010. Zuletzt konnten sie ihr Minus aber auf knapp 18 Prozent eindämmen. Die Anteilsscheine des deutschen Branchenkollegen Ceconomy wurden etwas in Mitleidenschaft gezogen und büßten fast zwei Prozent ein. Damit waren sie einer der größten Verlierer im Nebenwerte-Index SDax.

Die Briten befürchten im laufenden Geschäftsjahr erhebliche Verluste im Handygeschäft. Die Kunden ersetzten ihre Mobiltelefone seltener als früher und der Trend gehe in Richtung günstigerer Verträge, hieß es. Analysten sehen den in Aussicht gestellten bereinigten Konzerngewinn vor Steuern von 210 Millionen Pfund deutlich unter den Markterwartungen.

Die Konsensschätzung dürfte deshalb um rund 30 Prozent sinken, schreibt Experte Tushar Jain von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Ähnlich äußerte sich Geoff Ruddell von der US-Bank Morgan Stanley. Nun dürften Sorgen laut werden, wie schlimm es für das Unternehmen noch kommen könne.

Allerdings mache das Geschäft mit Mobiltelefonen nur etwa ein Fünftel des Konzernumsatzes aus. Die übrigen Geschäfte liefen weiter gut, betonte Ruddell. Beide Experten sehen zudem das Vorsteuerergebnis für das vergangene Geschäftsjahr trotz eines 22-prozentigen Rückgangs im Rahmen der Erwartungen. Jains Kursziel für die Aktie liegt mit 148 Pence deutlich über dem aktuellen Niveau, obwohl er sie nur mit "Neutral" einstuft. Ruddell rät sogar zum Kauf mit einem Ziel von 240 Pence./gl/mis/jha/