MÜNCHEN (dpa-AFX) - Ausgefallene Konzerte und Events machen dem Veranstalter und Tickethändler CTS Eventim weiter stark zu schaffen. Und obwohl Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg sich optimistisch zeigt und eine gestiegene Nachfrage nach Veranstaltungen sieht, wagt der MDax-Konzern keinen Ausblick. Da die Dauer der Corona-Pandemie und deren Auswirkungen nicht abschätzbar seien, könne der Vorstand weiter keine genaue Prognose machen, teilte CTS Eventim am Donnerstag in München mit.

Für die Aktie ging es steil nach unten. Im Vormittagshandel verlor die Aktie des Veranstalters mehr als sechs Prozent und notierte mit gut 50 Euro im Tagestief auf dem niedrigsten Stand seit Mitte April. Sie waren damit MDax-Schlusslicht. Ein Händler sagte, CTS Eventim habe ein düsteres Quartal hinter sich. Zudem fehle weiter eine Prognose.

Die Corona-Beschränkungen belasten den Konzern nach wie vor. In den ersten drei Monaten des Jahres brach der Umsatz verglichen mit dem Vorjahresquartal um knapp 90 Prozent auf 19,6 Millionen Euro ein. Operativ musste CTS Eventim einen Verlust von 19,6 Millionen Euro hinnehmen nach einem Gewinn von 13,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Unter dem Strich stand nun ein Verlust von fast 25,2 Millionen Euro nach einem Gewinn von knapp 0,6 Millionen ein Jahr zuvor.

Nach wie vor stünden "striktes Kostenmanagement" und "Effizienz" im Fokus, betonte Unternehmenschef Schulenberg laut Mitteilung. Das wirkte sich auch auf die Zahl der Mitarbeiter aus: Zählte CTS Eventim im Vorjahr einschließlich Aushilfen noch knapp 3300 Mitarbeiter, beschäftigt der Konzern nun knapp 30 Prozent weniger. Vor allem im Segment Live Entertainment sank die Belegschaft von rund 1500 auf knapp 900. Größtenteils seien Aushilfen vom Abbau betroffen gewesen, hieß es.

Trotz des eher schwierigen Starts ins laufende Jahr sieht Konzernlenker Schulenberg Licht am Ende des Tunnels: "Die Sehnsucht der Menschen nach dem gemeinsamen Erleben von Kultur schlägt sich unmittelbar in Ticketverkäufen nieder." Optimismus schöpfe er dabei aus dem anziehenden Impftempo und den weitreichenderen Öffnungen weltweit. Schulenberg bekräftigte die "Hoffnung auf einen Neustart der Live-Kultur 2021"./ngu/tih/jha/