Zürich/Sydney (Reuters) - Die Schweizer Pharmafirma Vifor verhandelt über eine Übernahme durch die australische Biotech-Firma CSL.

Beide Unternehmen bestätigten am Montag Gespräche über eine mögliche Transaktion, ohne Details zu nennen. "Entsprechende Entscheide sind noch nicht gefallen, es gibt diesbezüglich auch keine zeitlichen Vorgaben", teilte Vifor mit.

Die Zeitung "The Australian" hatte unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, CSL erwäge ein Angebot von zwölf Milliarden Dollar und könnte dieses bereits am (morgigen) Dienstag vorlegen. Die Zeitung hatte bereits Anfang Dezember unter Berufung auf Insider von Verhandlungen der beiden Unternehmen berichtet und damit den Vifor-Aktien zu einem Kurssprung verholfen. Am Montag schnellten die Titel um weitere 21 Prozent hoch auf 143,25 Franken. An der Börse ist das auf Arzneien gegen Eisenmangel, Nierenleiden und erhöhten Kaliumspiegel spezialisierte Unternehmen damit aktuell rund zehn Milliarden Dollar wert.

Ein großer Vifor-Aktionär erklärte, er würde ein Angebot von 160 Franken je Aktie oder mehr unterstützen. Größte Eigentümer des Unternehmens aus St. Gallen sind nach Refinitiv-Daten der Schweizer Financier Martin Ebner und seine Frau mit rund 20 Prozent. Ebner dürfte bei einem möglichen Verkauf von Vifor von anderen Aktionäre unterstützt werden.

CSL würde mit dem größten Zukauf in der Firmengeschichte sein Angebot über das dominierende Kerngeschäft mit Blutplasma-Produkten hinaus erweitern. Die Aussichten für die Impfstoffsparte hatten jüngst einen Dämpfer erhalten, nachdem das Unternehmen die Entwicklung eines eigenen Corona-Vakzins gestoppt hatte. Zudem gibt Australien dem Covid-19-Impfstoff von Pfizer und Biontech den Vorzug vor dem Vakzin von AstraZeneca, das CSL herstellt.