DUBLIN (awp international) - Der irische Baustoffproduzent CRH bekommt die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zu spüren. Die von Regierungen weltweit verhängten Einschränkungen im öffentlichen Leben wirkten sich seit Mitte März auf das CRH-Geschäft aus, teilte der Konkurrent von HeidelbergCement am Mittwoch in Dublin mit. Die Pandemie dürfte sich 2020 auf die Wirtschaft und die Bautätigkeit des Konzerns deutlich auswirken.

Aufgrund der Schwankungen an den Märkten und der Unsicherheit, wie lange und umfangreich die staatlichen Beschränkungen in Kraft bleiben, könne das Unternehmen derzeit keinen verlässlichen Ausblick auf das laufende Jahr geben. Im ersten Quartal konnte CRH den Umsatz im Jahresvergleich auf vergleichbarer Basis noch um drei Prozent steigern. Die Aktie legte bis zur Mittagszeit um sechs Prozent zu.

"Wir hatten einen guten Start in das Jahr, obwohl die weltweite Verbreitung von Covid-19 uns alle vor Herausforderungen stellt", sagte Unternehmenschef Albert Manifold laut Mitteilung. Er zweifle nicht daran, dass CRH dank seiner finanziellen Stärke und Erfahrung seines Führungsteams die Corona-Krise überstehe. CRH werde alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um Mitarbeiter und Unternehmen zu schützen.

Erste Massnahmen hat das Management bereits ergriffen. So will es unwichtige Ausgaben vermeiden und Investitionen auf notwendige Wartungsarbeiten beschränken. Auch leitete der Baustoffkonzern eine Umstrukturierung ein. In den von den Coronavirus betroffen Gebieten sollen Mitarbeiter vorübergehend entlassen werden. Ausserdem sind Urlaubsregelungen geplant. Vorstand und die Führungsteams verzichten auf ein Viertel ihrer Gehälter.

Die Auswirkungen der Pandemie sind laut CRH von Land zu Land sehr unterschiedlich. In den USA werde der Bau trotz der eingeführten Beschränkungen in den meisten Märkten bisher als notwendige Tätigkeit angesehen und dürfe deshalb fortgesetzt werden. Von den Beschränkungen seien das Geschäft in Pennsylvania, New York City und im US-Bundesstaat Washington am stärksten betroffen. Weniger stark wirkten sich diese im Südosten, in den zentralen und westlichen Teilen der USA aus. In Kanada - in Ontario und Quebec - könne CRH wegen staatlicher Beschränkungen deutlich weniger aktiv sein.

Am stärksten getroffen sieht die CRH-Führung ihr Geschäft in Europa. Etwa in Grossbritannien, Frankreich und Irland gebe es landesweit Stillstand. Weniger stark fielen die Einschränkungen in Osteuropa aus. Staatliche Auflagen führten auch auf den Philippinen in den letzten Wochen zu deutlich geringeren Absatzmengen und weniger Produktion./mne/stw/fba