Zürich (Reuters) - Die Schweizer Börse hat zum Wochenauftakt dem weltweiten Abwärtstrend an den Aktienmärkten getrotzt.

Der Leitindex SMI notierte rund eine halbe Stunde vor Handelsschluss um 0,1 Prozent höher bei 11.177 Punkten. Einmal mehr kam dem Parkett in Zürich seine defensive Ausrichtung zugute. Verunsichert von den Corona-Protesten in China und möglichen wirtschaftsschädlichen Folgen stiegen die Anleger aus konjunktursensitiven Werten aus und investierten in Unternehmen, deren Geschäft als vergleichsweise krisensicher gilt. Und die dominieren den Schweizer Aktienmarkt.

Die Anteile der Pharmariesen Roche und Novartis stiegen um 0,8 und 0,4 Prozent, die des Lebensmittekonzerns Nestle legten 0,6 Prozent zu. Die drei Indexschwergewichte repräsentieren mehr als die Hälfte der SMI-Kapitalisierung. An die Spitze der Bluechips setze sich überraschend Richemont mit einem Kursplus von 2,3 Prozent. Nach einer Kaufempfehlung der Bank of America griffen die Anleger zu, obwohl sie sich von dem Luxusgüterwert nach Hiobsbotschaften vom Schlüsselmarkt China sonst eher trennen.

Größter SMI-Verlierer war einmal mehr die Credit Suisse. Zeitweise rutschte der Aktienkurs mehr als fünf Prozent auf ein Rekordtief von 2,75 Franken ab - und damit erstmals unter die Marke von drei Franken. Die Gewinnwarnung und die massiven Geldabflüsse in der Vermögensverwaltung, die die krisengeplagte Großbank in der Vorwoche öffentlich gemacht hatte, verunsichern die Investoren und sie haben trotz der milliardenschweren Kapitalerhöhung des Instituts weiterhin Vorbehalte.

(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)