Die Schweizer Regierung hat am Freitag neue Regeln für die fünf größten Banken des Landes angekündigt. Sie müssen ihre Liquidität erhöhen, um Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie in Zukunft besser überstehen zu können.

"Die Revision soll sicherstellen, dass systemrelevante Banken (SIBs) über ausreichend Liquidität verfügen, um Liquiditätsschocks aufzufangen und ihren Bedarf im Falle einer Restrukturierung oder Liquidation zu decken", erklärte der Schweizer Bundesrat in einer Erklärung, in der er die Verabschiedung der Verordnung ankündigte.

Eine Änderung besteht darin, dass Banken, die als systemrelevant eingestuft werden, nun genügend Liquidität vorhalten müssen, um eine 90-tägige Liquiditätskrise zu überstehen, statt wie bisher nur 30 Tage, so der siebenköpfige Bundesrat.

Die fünf Schweizer SIBs sind UBS, Credit Suisse , Raiffeisen, PostFinance und die Zürcher Kantonalbank.

Die Anforderungen treten am 1. Juli in Kraft, heißt es in der Erklärung.

Nach den neuen Regeln könnte die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) institutsspezifische Zuschläge erheben, heißt es in der Erklärung.

Um den Banken zu helfen, die neuen Anforderungen zu erfüllen, können bestimmte Maßnahmen auf die Liquiditätsobergrenze angerechnet werden, z.B. der Verkauf von marktfähigen Wertpapieren, die eine Bank in einer Krise zur Liquiditätsbeschaffung nutzen kann.

Der Rat sagte, einige der von den Banken geäußerten Kritikpunkte seien bei der Ausarbeitung der neuen Regeln berücksichtigt worden.

In einer Erklärung gegenüber Reuters erklärte die Credit Suisse, dass sie die Änderungen an der Liquiditätsverordnung anerkenne.

Den fünf Kreditgebern wurde eine Übergangsfrist von 18 Monaten eingeräumt, um die Liquiditätsanforderungen zu erfüllen. ($1 = 0,9608 Schweizer Franken) (Redaktion: Miranda Murray und Rachel More, Bearbeitung: Paul Carrel und Christina Fincher)