Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE I: Die Krise der Credit Suisse macht auch die Verantwortlichen bei Schweizer Pensionskassen nervös. Die Lage bei der Grossbank sei auf jeden Fall ein Thema bei den Vorsorgeeinrichtungen, sagt Ueli Mettler, Partner bei dem Pensionskassen-Beratungsunternehmen c-alm der NZZ vom Samstag. Es herrsche Verunsicherung. Dafür verantwortlich ist nicht zuletzt der stark gefallene Aktienkurs des Finanzinstituts. Pensionskassen müssten sich im Sinne des Risikomanagements mit den Gegenparteirisiken - also den Risiken, die eine Partei im Fall der Zahlungsunfähigkeit eines Geschäftspartners erleiden würde - regelmässig auseinandersetzen, sagt Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbands Asip. Die Pensionskassen haben viele Verbindungen zur CS. So haben Vorsorgeeinrichtungen Cash-Bestände bei dem Finanzinstitut liegen oder haben in Anlageprodukte der CS investiert. ("Neue Zürcher Zeitung" S. 25)

CREDIT SUISSE II: Nach Ansicht der "SonntagsZeitung" liessen sich die Probleme der Grossbank auf einen Schlag lösen, wenn sie übernommen würde. Die Abflüsse der Kundengelder würden gestoppt, die Refinanzierungskosten halbiert und die noch offenen Rechtsfälle liessen sich mit Vergleichen lösen, wenn das Geld vorhanden wäre. Zudem wären nochmals massive Kostensenkungen möglich: Konkret bräuchte es rund 2700 Stellen in der Verwaltung nicht mehr. Das brächte Einsparungen von gut einer halben Milliarde Franken jährlich. Laut der SoZ ist im Markt zu hören, dass sich die Konkurrenten die CS anschauen würden. Konkret würden die Deutsche Bank und die französische BNP Paribas genannt. Als überraschende Schweizer Lösung wäre auch ein "Reverse Takeover" der CS durch die viel kleinere Julius Bär möglich - in Finanzkreisen werde bereits darüber gesprochen, schrieb die Zeitung. (SoZ S. 44)

POST: Angesichts der vielen Überstunden in der Zustellbranche wegen der Paketflut im Onlinehandel lässt Post-Chef Roberto Cirillo die Kuriere auf Besserung hoffen. Die seit einem Jahr laufenden Verhandlung über einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) zwischen der Schweizerischen Post und den privaten Logistikriesen DHL, DPD und Planzer mit den Gewerkschaften seien weit fortgeschritten, erklärte Cirillo im "Sonntagsblick": "Ich bin sehr optimistisch, dass wir bald eine unterschriftsreife Einigung erzielen." (Sobli S. 33)

ARBEITSMARKT: Die Arbeitsausfälle wegen psychischen Erkrankungen haben ein Rekordhoch erreicht. "Hier registrieren wir einen Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagt Andreas Heimer von der Firma PK Rück gegenüber der "NZZ am Sonntag". Die Auswertung basiert auf Daten von rund 250'000 Angestellten aus 6000 Unternehmungen. Die Krankenkasse Swica als grösster Anbieter von Taggeldversicherungen bestätigt den Trend. Demnach sind die Fallzahlen im Bereich "Psyche" dieses Jahr um 15 Prozent angestiegen. Heimer warnt vor einer neuen Welle an Rentnern in der Invalidenversicherung. "Viele der Betroffenen werden für längere Zeit nicht ins Arbeitsleben zurückkehren oder gar für immer ausscheiden." Bereits im letzten Jahr stieg die Zahl der Neurentner in der IV um 16 Prozent. (NZZaS S. 1 und 27)

TOURISMUS: Tourismusorte und Hotels stellen sich zusehends darauf ein, dass Gäste aus der Schweiz und aus dem Ausland die Herbstferien verlängern. Das gilt in erster Linie für den Monat November, wie die Tamedia-Zeitungen am Samstag schrieben. In den Jahren 2018 und 2019 knackten die Logiernächte in diesem Monat die Zweimillionengrenze. Im Jahr darauf dann brach die Corona-Krise aus, die dem Tourismus schwer zusetzte. Im zweiten Corona-Jahr 2021 ist aber wieder eine deutliche Erholung im November zu sehen. Die Gäste aus der Schweiz sorgten im vergangenen Jahr für gut die Hälfte der Logiernächte. In den Jahren vor der Pandemie betrug der Anteil der Gäste aus dem Ausland jeweils über 50 Prozent. ("Tages-Anzeiger" S. 9)

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