Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Die Credit Suisse soll nicht nur den Verkauf von Teilen der Investment Bank prüfen, sondern auch von Teilen des Schweizer Geschäfts. Wie es in einem Artikel der "Financial Times" vom Samstag hiess, könnte die Bank etwa die Bank-now abstossen oder Beteiligungen wie an der SIX Group, an Swisscard oder an der Fondsgesellschaft Allfunds. Bislang hiess es seitens der Bank jeweils, dass das Schweizer Geschäft nicht von möglichen Verkäufen betroffen sei. Die Bank kommentierte den Artikel gegenüber AWP folgendermassen: "Wir haben bereits gesagt, dass wir über den Fortschritt unserer umfassenden Strategieüberprüfung zusammen mit den Drittquartalszahlen kommunizieren werden. Es wäre verfrüht, sich vor diesem Zeitpunkt zu möglichen Ergebnissen zu äussern." (FT, Samstag; siehe separater Artikel)

INFLATION: Die Teuerung ist für die meisten Haushalte höher als vom Bund behauptet. So zumindest lautet das Fazit von Berechnungen des Waadtländer SP-Nationalrats Samuel Bendahan, einem Ökonomiedozenten an der Uni Lausanne. Er kritisiert, dass der Landesindex der Konsumentenpreise auf der Annahme basiere, dass Menschen, egal ob reich oder arm, auf die gleiche Weise konsumieren würden, heisst es in einem Artikel in der "SonntagsZeitung". Bei der Miete beispielsweise werde angenommen, dass sie bei allen Haushalten 20 Prozent der Ausgaben mache. Bei den Geringverdienern liege der Anteil der Mieten jedoch bei rund einem Drittel. Arme Familien konsumierten anders als reiche, das verzerre den Index. (SoZ, S. 1, 42, 43)

ENERGIEKRISE I: Konjunkturforscher Jan-Egbert Sturm sieht keine Rezessionsgefahr für die Schweiz: Der Winter werde schwach. "Aber unter der Annahme, dass die Energieengpässe in den kommenden Wintermonaten nicht desaströs sein werden, schliesse ich eine Rezession in der Schweiz aus."

Das erwartet schwache Winterhalbjahr in der Schweiz führt er auf die absehbare Rezession in Europa zurück, sagt der Direktor der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Die Inflation werde sich hierzulande bis zum Frühling wohl bei drei bis 3,5 Prozent halten. "Danach sollte die Inflationsrate zurückgehen, sofern nicht noch neue, unerwartete Probleme dazukommen." (SoZ, S.43; siehe separater Artikel)

ENERGIEKRISE II: Wegen möglicher Schäden bei Privaten und Unternehmen durch eine mehrmonatige Strommangellage käme es wohl zu zahlreichen Rechtsfällen. Die Versicherungen würden wohl nur nebensächliche Schäden übernehmen - wenn überhaupt, heisst es in einem Artikel der "NZZaS". Laut der Zeitung könnte der Gesamtschaden bei einer mehrmonatigen Strommangellage in der Schweiz auf bis zu 180 Milliarden Franken zu stehen kommen, fast ein Viertel des Bruttoinlandprodukts. Die "NZZaS" bezieht sich dabei auf Zahlen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz. In der Regel würden weder die Hausratsversicherungen noch Betriebsunterbruchversicherungen Schäden wegen fehlendem Strom abdecken. (NZZaS, S.23)

ENERGIEKRISE III: Die Seilbahnen sollen zu Energiesparzwecken im kommenden Winter langsamer laufen. Der Verband der Seilbahnen Schweiz hat seinen Mitgliedern diese und weitere 90 Massnahmen vorgeschlagen, wie die "SonntagsZeitung" schreibt. Die Mitglieder hätten nun Zeit bis Ende Oktober, um sich zu den vorgeschlagenen Massnahmen zu äussern. Der Seilbahnverband rechnet nicht mit Reklamationen seitens der Gäste, sondern mit deren Verständnis. (SoZ, S.3)

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